Weiden in der Oberpfalz Die Stadt mit den Bäumen im Namen
Viele Orte jedenfalls gibt es nicht in Bayern, die eine Weide im Namen haben. Und wenn man sich in Weiden auf die Suche macht, kommt man logischerweis auch auf zahlreiche symbolische, metaphorische und heilende Weiden.
Etymologie des Wortes - den Weiden auf der Spur
Weide ist nicht gleich Weide. Die Weide, auf der Tiere weiden, hat mit der Weide, dem Baum, ursprünglich gar nichts zu tun. Sie geht zurück auf die uralte Wortwurzel „vid“. Die wiederum steckt drin im lateinischen „vitis“ = „Rebe“, im „vinum“, dem „Wein“, im deutschen „winden“ und im bairischen „Wied“, gleichbedeutend mit englisch „weed“, das soviel bedeutet wie „Rankenzeug“, „Gestrüpp“ oder „Zweige“. Noch heute windet man ja vor allem aus Weidentrieben Körbe. Schlägt man den Begriff Weide nach, gehen die Wörter, die auf „Viehweide“ und die, die auf den „Weidenbaum“ zurückgehen, kunterbunt durcheinander. Man stößt auf botanische Erklärungen, Heilkräuterwirkungen, sehr schnell aber auch auf die Stadt Weiden in der Oberpfalz. Wobei es nicht ganz klar ist, ob der Stadtname auf den Baum oder die Viehweide zurückgeht. Im örtlichen Dialekt heißt die 40.000 Einwohner-Stadt heute noch „d’ Wei’n“. Man kommt also aus der Wei’n oder fährt in d’ Wei’nund nicht nach Weiden. Freilich gibt’s auch die These, dass sie tatsächlich nach dem Weidenbaum benannt ist, der dort im Hochmittelalter weit verbreitet war. Das Stadtwappen zeigt tatsächlich auch einen Weidenbaum. Wie auch immer: Viele Orte jedenfalls gibt es nicht in Bayern, die eine Weide im Namen haben. Und wenn man sich in Weiden auf die Suche macht, kommt man logischerweis auch auf zahlreiche symbolische, metaphorische und heilende Weiden. (Autor: Gerald Huber)