Viele von uns entdecken Kinderbücher aus der eigenen Jugend und Kindheit spätestens dann wieder, wenn wir selbst Kinder haben. Zum Beispiel, wenn wir ihnen Gute-Nacht-Geschichten vorlesen oder wenn sie selbst mit dem Lesen beginnen. Einige Werke lassen uns aber auch im Erwachsenenalter nicht los. Seien es etwa Michael Endes "Momo" oder "Die unendliche Geschichte" oder aus der jüngeren Vergangenheit J.K. Rowlings "Harry Potter"-Bände. An Erich Kästners Kinderbüchern kam mit Sicherheit keiner von uns vorbei.

Der sagte dem BR 1964 mal, er habe für Kinderliteratur eine Spezialbegabung. Dabei erklärte er: "Ein Buch für Kinder ist dann gut, wenn auch Erwachsene Interesse daran finden." Am 23. Februar wäre der berühmte Kinderbuchautor 125 Jahre alt geworden.

Kästners Werke im Nationalsozialismus

Es gab aber eine Zeit, da wurden Erich Kästners Werke in Deutschland verboten – als die Nationalsozialisten unter Adolf Hitler an die Macht kamen. Der Schriftsteller erlebte sogar in Berlin, wie seine Bücher auf einem Platz verbrannt wurden. Figuren wie der freche Emil oder der ungewöhnliche Lehrer Doktor Bökh in »Das fliegende Klassenzimmer«. Erich Kästner flüchtete damals nicht aus Deutschland. Nach dem Krieg und dem Ende des Nationalsozialismus konnte Erich Kästner wieder frei schreiben. Aus der Zeit stammt auch "Das doppelte Lottchen". Außerdem half er mit, in München die Internationale Jugendbibliothek zu gründen und leitete dort eine Theatergruppe.

Welches Kinderbuch begleitet Sie bis heute?

Welche Kinderbücher von einst wirken noch bis heute in Ihrem Leben? Sind es Kästners Werke oder eher Bücher von Otfried Preußler, Christine Nöstlinger, Paul Maar oder Cornelia Funke? Oder haben Sie vielleicht bei Ihren Kindern ganz neue schöne Geschichten von unbekannteren Autorinnen und Autoren entdeckt?

Zu Gast im Tagesgespräch bei Moderatorin Christine Krueger war Susanne Trenkle. Sie ist Kinderbuchhändlerin in Planegg.
Zugeschaltet war außerdem der Kästner-Experte und Biograph Sven Hanuschek. Er hat 2013 den "Fabian" so herausgegeben, wie ihn der Dresdner Schriftsteller (1899-1974) geplant hatte, unter dem ursprünglich vorgesehen Titel "Der Gang vor die Hunde".

Lieblingsbücher aus dem Tagesgespräch vom 22.02.2024

Diese Kinderbücher lesen unsere Hörerinnen und Hörer am liebsten:

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