Wie sollte man vorgehen? Tipps für Patienten
Patienten sollten vor Behandlungsbeginn gemeinsam Alternativen, Nutzen und Risiken mit dem Arzt oder der Ärztin durchsprechen und die beste individuelle Lösung finden.
Die Stiftung Gesundheitswissen hat dazu einen kurzen Fragenkatalog zusammengestellt, den Patienten an ihre Ärzte stellen sollten, wenn ihnen eine Behandlung vorgeschlagen wird:
- Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
- Was sind die Vor- und Nachteile dieser Möglichkeiten?
- Wie wahrscheinlich sind die jeweiligen Vor- oder Nachteile?
- Was kann ich selbst tun?
- Was passiert, wenn ich nichts tue?
Prof. Dr. David Klemperer rät außerdem zu fragen,
- welche Studienergebnisse die Empfehlung untermauern.
- wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass der Nutzen oder die Schäden eintreten.
- ob der Arzt, wäre er in der Situation des Patienten, sich der gleichen Behandlung unterziehen würde.
In der Praxis
Diesen Empfehlungen zu folgen ist einfacher, wenn es um einen geplanten Arztbesuch geht, bei dem bestimmte Beschwerden besprochen werden sollen. Wer dagegen von einem akuten Notfall oder einer unerwarteten Diagnose überrascht wird, sollte – soweit möglich – wichtige Entscheidungen verschieben. Aber selbstverständlich ist das nicht immer möglich: Bei einem akuten Herzinfarkt oder Schlaganfall muss sofort ärztliche Hilfe gesucht werden. Hier ist das Vertrauen in unser Notfallsystem wichtig und berechtigt.
In der Zwischenzeit kann man sich online über die Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote informieren, um dann in Ruhe mit dem Arzt die weitere Vorgehensweise zu besprechen.
Nutzen-Risiko-Bewertungen und evidenzbasierte Informationen über die verschiedenen Angebote der Gesundheitsversorgung, einschließlich Individueller Gesundheitsleistungen (IGeL), finden Sie hier:
- Gesundheitsinformation.de vom Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, kurz IQWiG
- IGeL-Monitor vom Medizinische Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V. (MDS)
- Themencheck Medizin, ebenfalls vom IQWiG
- patienten-information.de von der Bundesärztekammer und der kassenärztlichen Bundesvereinigung