Fei Fränggisch Auf der Spur vom Sabbm und Dabbm
Im Frankenlied, unserer inoffiziellen Landeshymne, geht es ums Wandern durch die Heimat. Eine geradezu herrschaftliche Art der Bewegung, jedenfalls, wenn man es mit dem Sabbm vergleicht. David Saam spürt in "Fei Fränggisch" seiner Fährte nach.
Homm Sie an Schimmer, wos des Word sabbm bedeuded? Oddä dabbm Sie do evdl. im Dungeln? Mim Dabbm wären’S allerdings scho auf aaner heißn Schbur.
Dibb dabb dibb dabb dibbe dibbe dibb dabb
Auf leisen Sohlen kumma in diesem schwedischen Lied die Weihnachdswichdl gschlichn. Leichd kommer sich denggn, dass des Verb tappen mit Hilfe von Lautmalerei endschdandn is. Laut Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache werds im folgenden Sinn verwended: "mit unsicheren, unbeholfenen, plumpen Schritten, oft leise, dumpfe Geräusche erzeugend gehen, sich vorwärtstasten".
Und wie schdedds ums Sabbm? Indressanderweis gibbds des Wordd ned bloß im Fränggischn, sondern aa im Plattdeutschn. Do bezeichned sappen laut Lexikon "das Geräusch machen, als wenn man durch Morast läuft, so dass es unter den Füßen quatscht“. Glingd nach aaner feuchden und ebenfalls laudmalerischn Variande des Dabbms.
"Wou binnin edz widder neigsabbd?"
Für Franken finded si im Bayerischen Wörterbuch vo Johann Andreas Schmeller vo 1877 folgende Erläuderung zum sappen: "mit einem gewissen Laut im Schmutz herumgreifen, herumtreten, schwerfällig gehen, scherzhaft Koth umbsappen". Igidd! Obbä wie guud, dass es des Fränkische Wörterbuch der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen gibd. Do schdedd zum Glügg nix vom Kot. Hier senn Beleeche aus Franken für mehrere underschiedliche Bedeudunga vo sabben gsammeld:
- Dredn im Allgemeinen
- Dredn im Besonderen auf die Zeha
- durch Dredn z.B. a Brems bedädichn
- schleppend gehen
- hinken
- jemandn erniedrigen
- und schließlich "Fußspuren auf frisch geputztem Boden machen"
Und do wär mer widdä bei der bladddeudschn Variandn, wall wenn der Boden välleichd nuch feuchd vom Wischn is, nochäddla machd des beschdimmd aa so a gwaddschich-maddschiches Geräusch.
Subbm statt Sabbm
Jacob und Wilhelm Grimm vermuudn a Verwandschafd vo sappen zum mitteldeutschen Verb suppen, des triefen und schlürfen bedeuded. Wemmer bedenggd, wo mer alles im feuchdn Dregg umänandersabbm konn, semmer froh, dass es zwoä die Subbm auf unsre Schbeiskarddn gschaffd hodd, a Gerichd mim Noma Sabbm obbä zum Glügg ned. Sehr wohl allerdings a Grünzeuch als Beilooch, die in am fränggischn Liedla bös und ohne Rüggsichd auf Verlusde gedreden werdd. Vermuddlich hodds grood grenggd ghobbd, sunsd wären die woäscheinds ned rumgsabbd, sondern rumgedabbd…
Bridschäbraad, bridschäbraad,
sabbms rum in mein Sälood.
Reißn aus die schönsdn Blumma, dass des Greina könnd der kumma,
Bridschä-, bridschä- … braad!
Unsere Rubrik "Fei Fränggisch"
Des mit dem fränkischen Dialekt ist ja nicht so ganz einfach - also nicht falsch verstehen! Nicht nur zwischen Nordseeküste und Allgäu tun sich die Deutschen manchmal schwer, einander zu verstehen, auch innerhalb von Bayern ist das möglich. Das liegt an der Dialektvielfalt: "das Bayerische" oder "das Fränkische" gibt es ja gar nicht - stattdessen ostfränkisch, mainfränkisch, nord-, mittel- oder südbairisch oder das Schwäbische. Holla! In unserer neuen Rubrik "Fei Fränggisch" erklärt unser Autor David Saam in seiner unnachahmlichen Art ganz allgemeine oder auch mal ganz spezielle Dialektworte.