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Kriegsende 1945 | Befreiung Bayerns (1) Die Befreiung Bayerns

Mit dem etappenweisen Vormarsch der US-Armee im April und Mai 1945 endet die Nazi-Herrschaft auch in Bayern - die GIs erobern und befreien symbolträchtige Ziele: München, Nürnberg, den Obersalzberg, das KZ Dachau.

Von: Ernst Eisenbichler

Stand: 07.04.2015 | Archiv

Münchner winken den GIs auf einem Panzer zu | Bild: picture-alliance/dpa

Die Deutschen erwiesen sich zum Großteil nicht willens und in ihrer Gesamtheit nicht in der Lage, sich von der Hitler-Diktatur zu befreien. Das mussten die Alliierten übernehmen. Mit der anfänglichen Kriegsbegeisterung vieler Deutscher nach den ersten Eroberungen Hitlers war es spätestens zu Ende, als ihn das Schlachtglück verließ und der Krieg - und damit in erster Linie der Bombenkrieg - nach Deutschland gekommen war. Insofern wurden die Deutschen durch die Alliierten von endlosen angsterfüllten Nächten in Kellern und Bunkern erlöst.

Befreiung der NS-Opfer

Vor allem aber befreiten die Alliierten die Opfer der Täter: Hunderttausende Häftlinge, Zwangsarbeiter und alliierte Kriegsgefangene in den Konzentrationslagern. Viele davon waren im April 1945 so krank und geschwächt, dass sie nicht mehr lange gelebt hätten - auch in den bayerischen KZ-Lagern Flossenbürg und Dachau. Die Amerikaner kamen aber nicht nur als Wohltäter, sondern verfolgten handfeste Interessen, die letztlich in der Eingliederung der späteren Bundesrepublik in den wirtschaftlichen und militärischen Machtbereich des Westens mündete - kein unwesentlicher Aspekt der "Befreiung".

Symbolträchtige Kriegsziele in Bayern

Hitlers "Berghof" ("Führerhauptquartier") auf dem Obersalzberg - kurz vor Kriegsende durch alliierte Luftangriffe und durch die SS beschädigt.

Die Alliierten - im wesentlichen USA, Sowjetunion, Großbritannien und Frankreich - hatten die militärischen Angriffszonen untereinander aufgeteilt. Bayern fiel in den Bereich der Amerikaner, daher war das Land nach Kriegsende auch das Hauptgebiet der US-Besatzungszone. In Bayern lagen zudem einige der symbolträchtigsten Angriffsziele: München, "Hauptstadt der Bewegung"; Nürnberg, Stadt der NS-Reichsparteitage; das "Führerhauptquartier" Obersalzberg und Dachau, das erste und im Ausland bekannteste KZ.

Besatzung - früher oder später

Alltägliches Bild bei Kriegsende: Amerikanische Panzer in deutschen Städten - hier eine Aufnahme der 3. Armee in Garmisch aus dem Mai 1945.

In den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs war Deutschland von der "Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen" geprägt. Während Propagandaminister Joseph Goebbels hysterisch bis in den April 1945 hinein von Berlin aus noch Durchhalteparolen ausgab, waren Teile von Hitler-Deutschland längst von den Alliierten erobert. Bereits am 15. September 1944 hatten die Amerikaner als erste deutsche Stadt Monschau in der Eifel eingenommen. Knapp ein Dreivierteljahr später - am 1. April 1945 - besetzten sie als erste bayerische Stadt Würzburg. Und erst am 4. Mai 1945 begann die Besatzungszeit im äußersten Südosten Bayerns, in Bad Reichenhall.

"Deutschland wird nicht besetzt zum Zwecke seiner Befreiung, sondern als ein besiegter Feindstaat. Ihr Ziel ist nicht die Unterdrückung, sondern die Besetzung Deutschlands, um gewisse wichtige alliierte Absichten zu verwirklichen."

US-Generalstab aus seiner Direktive JCS 1067 vom April 1945 an den Oberbefehlshaber der US-Besatzungstruppen


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