Als Kind kennt Fuchsberger Bayern nur aus den Ferien mit seinen Eltern. Und obwohl ihn bei seinem ersten Besuch in München vor der Feldherrnhalle ein Fahrradfahrer zu Boden reißt, will er gerne in Bayern leben. Sein Verhältnis zu den Münchner Radlern bleibt zeitlebens angespannt, seine Liebe zur Landeshauptstadt beeinträchtigt das nicht. Sogar seinen Zweitwohnsitz in Sydney gibt er schließlich für seine Villa in Grünwald auf.

Fuchsberger zwischen Tasmanien und Bayern

Fuchsberger in Sydney

Australien und die Insel Tasmanien faszinieren Fuchsberger. Hier lebt er und dreht einige Dokumentarfilme und die Fernsehreihe "Terra Australis". Die Regierung Tasmaniens erklärt ihn zum Sonderbotschafter für Tourismus, und 2006 erhalten er und seine Familie die australische Staatsbürgerschaft. Aber "Down Under" ist nicht alles in Fuchsbergers Leben. Seit den 70er-Jahren gehört er zu den beliebtesten Schauspielern und Entertainern im deutschen Fernsehen. Als smarter Kriminalbeamter in den Edgar-Wallace-Filmen lässt er Frauenknie weich werden. Doch richtig bekannt wird er erst mit seiner Spielshow "Auf los geht's los" im Südwestfunk. Nach 60 Sendungen entschließt sich die ARD allerdings, die Show vorzeitig abzusetzen. Denn die Zuschauer verzeihen Fuchsberger nicht, dass er ab Mitte der 80er-Jahre beginnt, das Bild des in ihren Augen so wohlerzogenen "Blacky" zu demontieren.

Die Sache mit dem Nachthemd

Ein guter Verlierer: Fuchsberger moderiert im Nachthemd.

Mit einer verlorenen Wette in Frank Elsners "Wetten, dass …?" geht es los. Mit seinem Wetteinsatz verpflichtet sich Fuchsberger, die nächste Sendung von "Auf los geht's los" im Nachthemd zu moderieren. Einige Zuschauer schicken ihm daraufhin originelle Eigenkreationen, und Fuchsberger entschließt sich, nicht wie vereinbart nur den ersten Teil der Sendung im Nachthemd vor der Kamera zu stehen, sondern den Einsatz bis zum Ende der Show in wechselnden Hemden durchzuziehen. Die Mehrheit des Publikums findet das eher mäßig witzig.

Und die Sache mit der Elefantentanzschule

Während junge Moderatoren wie Thomas Gottschalk in den 80ern für ihre verbalen Ausfälle bejubelt werden, gilt für Fuchsberger das Gegenteil. Eine dicke Stepptänzerin in einer der Showeinlagen seiner Sendung erinnert ihn an eine Elefantentanzschule. Das hätte er nicht laut sagen dürfen. 1986 strahlt der Südwestfunk die letzte Folge aus. Fuchsberger fühlt sich ungerecht behandelt. Er wird Talkmaster.

Mit "Heut' Abend" läuft Fuchsberger zu Hochform auf. Einfühlsam, humorvoll und intelligent interviewt er berühmte Gäste wie Klaus Kinski, Arnold Schwarzenegger und Barbara Streisand. Legendär auch das Gespräch mit Roy Black, der Fuchsberger als heilige Kuh bezeichnete und dafür einen "Senilrocker" wegstecken muss. Die Sendung läuft zuerst im Bayerischen Fernsehen, wird dann aber so beliebt, dass die ARD sie nach 100 Folgen im Ersten zeigt - für 200 weitere Folgen.

Gelegenheit macht Liebe

Verliebt: Gundula Korte und Joachim Fuchsberger

Seit 1954 ist Fuchsberger mit der Schauspielerin Gundula Korte verheiratet, die ihre Karriere aufgibt, um ihn zu managen. Ihr Sohn Thomas kommt drei Jahre später zur Welt. Beide begleiten Fuchsberger zu all seinen Dreharbeiten. Hierin sieht er auch immer den Schlüssel zu seinem Eheglück. Jede räumliche Trennung wäre gefährlich gewesen, denn "Gelegenheit macht Diebe. Und Liebe", wie er sagt.

Ab 2000 hat Fuchsberger zunehmend gesundheitliche Probleme: mehrere schwere Herzoperationen, Hautkrebs am Bein, ein leichter Schlaganfall. Trotzdem steht er immer noch auf der Bühne und vor der Kamera. Seine Krankheiten und Schmerzen nimmt er immer mit Humor: "Alt werden ist nichts für Feiglinge!"