Religion & Orientierung


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Grundsteinlegung Beinahe überschattet

Der Bau des Zentrums begann mit der Grundsteinlegung am 9. November 2003. Dass sie zu einem ungestörten Festakt werden konnte, ist auch der Polizei zu verdanken, die im Vorfeld einen von Neonazis geplanten Sprengstoffanschlag aufgedeckt hatte.

Stand: 10.11.2011 | Archiv

Jüdisches Zentrum München: Grundsteinlegung am 9. November 2003 mit der Versenkung der Grundsteinbüchse | Bild: picture-alliance/dpa

Das Zentrum soll als Begegnungsstätte dienen und daher nicht einem Hochsicherheitstrakt gleichen. Dennoch wurde ein hochmodernes Videosystem zur Überwachung installiert. Unumgänglich ist auch Polizeipräsenz, zumindest während der Feiertage.

Dass solche Sicherheitsmaßnamen unbedingt nötig sind, zeigte unter anderem der 9. November 2003. An jenem Tag fand auf dem St.-Jakobs-Platz die Feier zur Grundsteinlegung des Zentrums unter Teilnahme hoher Polit-Prominenz statt.

Geplanter Anschlag durch Neonazis

Von der Polizei sichergestellte Waffen, die bei Neonazis gefunden wurden

Diese Feier konnte friedlich ablaufen, weil zuvor ein Sprengstoffanschlag vereitelt worden war, den Münchner Neonazis offenbar für den 9. November anvisiert hatten, wenn auch ohne konkreten Durchführungsplan. Die Polizei stellte Waffen sowie 1,2 Kilogramm des hoch explosiven Sprengstoffs TNT sicher und deckte den Anschlagsplan auf, der allerdings nicht konkretisiert war.

Der damalige Kopf der Gruppe, der Rechtsextremist Martin Wiese, wurde im Mai 2005 in einem Prozess vor dem Bayerischen Obersten Landesgericht wegen Bildung einer terroristischen Vereinigung zu sieben Jahre Haft verurteilt. In einem zweiten Verfahren wurden weitere an den Anschlagsplänen beteiligte Neonazis wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung zu Haftstrafen verurteilt. Wiese ist seit 2010 frei - und prompt wieder ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten.


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