Neues Zentrum Ein Haus der Begegnung
Das neue Jüdische Zentrum München ist nicht als Mahnmal, sondern als Begegnungsstätte gedacht. Das 5.500 Quadratmeter große Areal vereint Hauptsynagoge, Museum sowie Gemeinde- und Kulturzentrum.
Münchner Juden ist während der NS-Zeit großes Unrecht und Leid widerfahren. Tausende sind in KZs umgekommen. Dennoch soll das Zentrum kein Holocaust-Mahnmal sein, sondern lebendiges Begegnungszentrum, Stätte des Austausches von Juden und Nichtjuden, von Schülern und Jugendlichen. Laut Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) München, liegt der Akzent des Zentrums auf jüdischem Leben - und es soll dazu dienen, "gewaltige Vorbehalte von beiden Seiten" abzubauen.
Daten zum neuen Zentrum
Das Zentrum liegt auf dem St.-Jakobs-Platz - auf halber Strecke zwischen Marienplatz und Sendlinger Tor, direkt gegenüber dem Münchner Stadtmuseum. Die Bauzeit betrug drei Jahre. Das 5.500 Quadratmeter große Areal vereint folgende Gebäude:
Hauptsynagoge
Das Gotteshaus mit 585 Plätzen trägt den Namen Ohel Jakob (hebräisch für "Zelt Jakobs"), in Erinnerung an die gleichnamige orthodoxe Synagoge, die die Nationalsozialisten in der Pogromnacht am 9. November 1938 zerstörten.
Museum
Das als städtische Einrichtung geführte Museum soll nicht in erster Linie eine Holocaust-Ausstellung zeigen, sondern darstellen, wie Münchens Geschichte von Münchner Juden geprägt wurde.
Gemeindehaus
Rabbinat, Kindergarten, Ganztages-Grundschule (offen auch für nichtjüdische Kinder), Jugend- und Kulturzentrum, Verwaltungstrakt der Gemeinde, repräsentative Räume, frei buchbarer Veranstaltungsraum und koscheres Restaurant.
Die Hausherrin
Seit 1985 leitet sie die Israelitische Kultusgemeinde München, von 2006 bis 2010 war sie auch Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland. Auf ihre Initiative ist das neue Jüdische Zentrum entstanden, es gilt als ihr großer Erfolg. Ein Porträt von Charlotte Knobloch finden Sie in unserem Dossier "Jüdisches Leben in Bayern".