Der Spieler Die Eleganz des Liberos
Er wird Weltmeister als Spieler und als Trainer - gewinnt in seiner Karriere so ziemlich alles, was es zu gewinnen gibt: Franz Beckenbauer. Der Mann, der zu den besten Fußballern aller Zeiten zählt.
Johan Cruyff? Lionel Messi? Diego Maradona? Pelé? Oder doch Franz Beckenbauer? Sein Name wird immer wieder als einer der ersten genannt, wenn nach dem besten Fußballer aller Zeiten gefragt wird. Die Eleganz, mit der Beckenbauer die Rolle des Liberos interpretiert, vor allem aber seine zahlreichen Erfolge und Auszeichnungen sorgen dafür, dass der "Kaiser" in keiner Aufzählung fehlt.
Watschn mit Folgen
München, New York, Hamburg und wieder München. So lauten die Karrierestationen des Mannes, der in Deutschland gerne ehrfürchtig "Lichtgestalt des deutschen Fußballs" genannt wird. Dabei führt Beckenbauer lange ein gänzlich unprätenziöses Leben.
Der Sohn eines Postobersekretärs aus dem Münchner Stadtteil Obergiesing spielt in der Jugend zunächst für den SC 1906 München, ehe er 1958 im Alter von 13 Jahren zum FC Bayern München wechselt. Geplant ist das anders: Ursprünglich will sich Beckenbauer dem Lokalrivalen TSV 1860 anschließen. Als er in einem Spiel gegen die "Blauen" aber von einem Gegenspieler eine Ohrfeige bekommt, entscheidet er sich für die "Roten". Eine Watschn mit Folgen: Fünf Jahre später debütiert er im Regionalligateam der Bayern.
Titelsammler mit dem FC Bayern
Im Sommer 1965 gelingt Beckenbauer mit seiner Elf - und bereits mit seinen späteren Weggefährten Sepp Maier und Gerd Müller an der Seite - der Aufstieg in die Bundesliga. Was folgt, ist eine einzige große Erfolgsgeschichte, die mit dem dreimaligen Gewinn des Europapokals der Landesmeister, der heutigen Champions League, in den Jahren 1974 bis 1976 gekrönt wird. Außerdem wird Beckenbauer mit dem FC Bayern als Spieler viermal Deutscher Meister, viermal DFB-Pokalsieger, gewinnt zudem einmal den Europapokal der Pokalsieger und holt 1976 den Weltpokal. Gegen Ende seiner Karriere spielt er für Cosmos New York und den Hamburger SV.
103 Länderspiele, Welt- und Europameister
Mit der Nationalmannschaft, in der er 1965 debütiert, wird er 1966 in England zunächst Vize-Weltmeister, schließlich 1972 Europa- und 1974 Weltmeister. Mit seinen 103 Länderspiele ist er auch lange Zeit Rekordnationalspieler. Persönliche Ehrungen heimst er zahlreich ein: 1972 und 1976 wird er zu Europas Fußballer des Jahres gewählt. Deutschlands Fußballer des Jahres ist Beckenbauer insgesamt sogar viermal - 1966, 1968, 1974 und 1976. Später wählen ihn die Deutschen zu Deutschlands Fußballer des Jahrhunderts, bei der von der FIFA durchgeführten Wahl zum Weltfußballer des Jahrhunderts landet der "Kaiser" hinter Pelé und Johan Cruyff auf Platz drei.