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Die Moderatorin Gabi Schnelle

"Immer wenn eine Frau gesucht wurde, war ich einfach da, weil es gab noch nicht so viele."

Stand: 18.05.2021

Ihre Hörfunkkarriere beim Bayerischen Rundfunk startete Gabi Schnelle 1971, moderierte Sendungen wie "Sport, Stars, Stereo", "Operettenmelodie" oder "Gute Nacht, Freunde!". 1976 begann sie beim "Musikjournal" und damit auch die Zeit des frühen Aufstehens: Um 5.30 Uhr begrüßte Gabi Schnelle die Hörerinnen und Hörer mit der Titelmelodie von Cat Stevens "Morning has broken". Nicht alle waren mit der ersten Frau am Mikrofon der Morgensendung einverstanden. Sie hörte auch Kommentare wie "Ah so ein Weib braucht man überhaupt nicht in der Früh. Gell, so eine Gschnabberte, so eine Siebengescheite", wie sie Hermine Kaiser im Interview erzählt.

Nach einem kurzen Versuch beim Bayerischen Fernsehen entschied sie sich endgültig für das Radio, denn als sie für die "Abendschau" ein Twin-Set und eine Perlenkette tragen sollte, war für sie das Fernsehen gestorben und Hörfunk mochte sie einfach lieber. Und ihr Erfolgsrezept? "Ich hab immer an die Hörer gedacht. Ich fand mich nicht so wahnsinnig wichtig, sondern die Hörer, was die mögen. Und dann hat das schon irgendwie funktioniert."

Kurzbiografie

24. März, 12 Uhr     
geboren in Straubing
Sprachstudium  ( englisch, französisch, spanisch)  in Oxford und Montreux
Eigenes Übersetzungsbüro und Reisebüro
1966/1967
Münchner Faschingsprinzessin der Narhalla
1970 bis 1974
Assistentin von Wim Woelke im ZDF
seit 1974
Verheiratet mit Kurt Schnelle
1971
Erste Sendung im BR, Start bei "Sport, Stars, Stereo"
1972
Start bei "Gute Nacht Freunde"
1973
Sprecherseminar beim BR
1973
Moderation des Operettenwunschkonzerts, der samstäglichen Abendsendung auf Bayern 1
1976
Zusätzlich Start beim "Musikjournal"
2005
Letzte Sendung im Bayerischen Rundfunk