BR-Magazin-Tipp: Wissen Gläsernes Glück
Handwerkskünste rund um Glas

Das Isergebirge im Norden der Tschechischen Republik gehört zu den Sudeten. Im Dreiländereck zwischen Tschechien, Polen und Deutschland liegt seit Jahrhunderten die Heimat der Glasmacher: Berghänge mit dichten Wäldern, reißende Bäche und Moore prägen die Landschaft um die Städte Liberex (Reichenberg) und Jablonec nad Nisou (Gablonz). Die Lüster der Mailänder Scala, geschliffene teure Whiskygläser oder Strassgeschmeide für Hollywood- Diven – das sind Glasschätze aus Nordböhmen. Früher war das Grenzgebiet meist von deutschen Glasmachern besiedelt. Nach dem Zweiten Weltkrieg mussten die meisten von ihnen das Land verlassen, doch die Glastradition ist im Isergebirge lebendig geblieben. Nach der Wende hat die Gegend mit der vielfältigen Handwerkskunst einen touristischen Aufschwung erlebt.
In den kleinen Städten mit den barocken Stadtkernen hat jede Glashütte ihre Spezialität, das zeigt die erste Doku der ARD-alpha-Reihe "Das Glasmacherland" auf. Der Glasbläser Siegfried Lenz steht im Mittelpunkt von "Gläsernes Glück". Dass Glück wie Glas zerbricht, zeigt sich, als sein 14-jähriger Sohn tödlich verunglückt. Für ihn fertigt der Burghausener selber das gläserne Grabmal. In der nächsten Sendung "Glas" geht es um ein architektonisch einzigartiges Haus in Wilhermsdorf. Zu guter Letzt folgt eine Dokumentation über die spannende Geschichte der Münchner Glasmalerei, die es zu Weltruhm gebracht hat.