BR-Magazin-Tipp: Bayern Zwischen Moor und Auen
"Unter unserem Himmel" am Lech
Prem mit seinen rund 900 Einwohnern liegt genau zwischen Füssen und Schongau am oberbayerischen Lechufer. Flößerei und Holzhandel haben den Ort geprägt. Der Lech konnte ein rauer Geselle sein. Gerade bei Hochwasser trat er über die Ufer der wilden Auenlandschaft und setzte den Sägewerken und anderen Handwerksbetrieben arg zu. Von der Wildheit ist nichts übrig. Anfang der 1970er- Jahre wurde der Stausee fertiggestellt, seitdem ist es vorbei mit dem Hochwasser. Die Flößer verschwanden schon ein knappes Jahrhundert eher, die Sägewerke wurden weniger.
Das Dorf bietet indes noch alles, was man zum Leben braucht. An der Hauptstraße gibt es Bäcker, Metzger, Schmied und Gasthaus, das Vereinsleben ist intakt. Die Jungen bleiben im Ort, bauen Existenzen auf und richten manches alte Bauernhaus her. Am Ortsrand liegt der Premer Filz, wo früher Torf gestochen wurde. Das Moor war der Abenteuerspielplatz für die Dorfjugend, vor dem man aber auch Respekt hatte. Unter den Torfstechern hielt sich hartnäckig eine Sage: Man durfte sich nie umsehen, sobald man das Moor betrat. Wer sich daran hielt, kam sicher mit seinem beladenen Fuhrwerk wieder heim. Wer nicht, den zog der Riese "Huidingerle" in die Tiefe. Darum nahm man auch nie Frauen mit ins Moor – ihrer Neugierde wegen.