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Generation Kriegsenkel Schweres Erbe

Wie sich Enkel mit der Nazi-Vergangenheit ihrer Großeltern auseinandersetzen

Stand: 11.04.2014

Links: Das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau, rechts: Moderator Rainer Maria Jilg | Bild: colourbox / BR/Julia Müller / Montage: BR

Oft stellen Enkel sich die Frage nach der Vergangenheit ihrer Großeltern während des Nationalsozialismus – und was diese Vergangenheit für ihre eigene Identität bedeutet – erst, wenn sie erwachsen sind. Dann sind die Großeltern schon nicht mehr am Leben. Häufig sind die eigenen Eltern auf der Suche nach der Wahrheit keine große Hilfe, stießen die "Kriegskinder" doch ihrerseits bereits auf Lügen, Abwehr, Ausreden und vor allem: Schweigen. "Das war halt damals so" – damit will sich die dritte Generation immer weniger abfinden.

Sie beginnt mit Recherchen, wühlt in Archiven und kann auf furchtbare Tatsachen stoßen: Dass der Großvater Aufseher war in den Konzentrationslagern Auschwitz und Flossenbürg, wie bei der österreichischen Filmemacherin Barbara Albert. Oder dass der Großvater ein überzeugter Antisemit war und davon in zahlreichen Schriftstücken Zeugnis abgelegt hat. Der Schauspieler Raphael Dwinger hat seine Recherchereise in die Vergangenheit, seine Angst vor einem Zerwürfnis mit dem Vater und seine Familiengeschichte zu einem Theaterstück verarbeitet – gemeinsam mit seinem jüdischen Freund Tobias Ginsburg, Enkel von Überlebenden des Holocaust.

Der Großvater als Nazi-Opfer: Auch dieses Thema ist bis heute häufig ein Tabu. Zu schwer taten sich auch Kinder von Kriegsopfern mit der Vergangenheitsbewältigung. Der Regensburger Journalist Thomas Muggenthaler hat in Ostbayern die Nachkommen polnischer Zwangsarbeiter gesucht, die zwischen 1941 und 1943 wegen ihrer Liebesbeziehungen zu deutschen Frauen hingerichtet wurden. Gemeinsam mit ihm begegnet Rainer Maria Jilg einer Familie, in der die zweite und dritte Generation versuchen, sich ihrer Vergangenheit zu stellen. Weitere Protagonisten: Josef und Helga Pan, Enkel des "Wüstenfuchses", Erwin Rommel, sowie die Historikerin Tanja Hetzer.


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