BR-Magazin-Tipp: Bayern Natur rockt
Natürlichkeit ist wieder "in" – egal, ob es ums Imkern oder um "Urban Gardening" geht
"Urban Gardening", das Gärtnern mitten in der Stadt, ist ein Trend, der aus den USA kommt. Dafür reicht ein Balkon oder eine Terrasse, ein Vorgarten oder Hinterhof, notfalls tut es sogar eine sonnige Fensterbank. Denn Blumen, Gemüse und Obst kann man auch auf kleinstem Raum anbauen. Es gibt Gemeinschaftsprojekte wie den Stadtgarten in Nürnberg, wo rund 200 Gemüsesorten in Hochbeeten gedeihen, die auf einem ehemaligen Parkplatz stehen. Es gibt Leute wie Nina, die zu Hause auf dem Fensterbrett und Balkon gärtnern.
Weil es in den Städten immer mehr grünt und blüht, fühlen sich hier auch Bienen wohl. In der Münchner Innenstadt betreut Kristin Mannsmann 60 Bienenvölker, die in grünen Oasen wie dem Nymphenburger Park oder dem Hofgarten mehr Futter finden als auf einer landwirtschaftlichen Monokultur. Und so mancher Stadtimker hat bessere Erträge als seine Kollegen auf dem Land. Bis zu einer Tonne Honig gewinnt Kristin Mannsmann und kann ihn auch gut verkaufen: als feine und besondere Stadtteil-Honige, die Münchner Läden gern in ihr Sortiment aufnehmen. "Großstadtgärtner" heißt der Film von Julia Seidl.
Mit dem Imkern beschäftigt sich auch das "Notizbuch" am 19. Mai. Denn: Es gibt wieder mehr Imker in Bayern. Jeder vierte deutsche Imker kommt aus dem Freistaat. Also alles gut in der Welt der Bienchen und Blümchen? Mitnichten, denn zu den organisierten Imkern kommen immer mehr Bienenliebhaber, die ohne Schulung und fachliches Wissen Bienenvölker aufstellen, was oft nicht gut für die empfindlichen Tiere ist. Außerdem setzt den Bienen weiter die Varroa-Milbe zu, ein Schädling, der ganze Völker aussterben lässt. Die Imker wehren sich zudem gegen den massenhaften Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft. Tobias Chmura ist fürs "Notizbuch" nah dran an begeisterten Imkern, die für ihr Hobby brennen und sich für eine bienenfreundliche Landschaft einsetzen.