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Space Night-Erfinder Drei Fragen an Andreas Bönte

Andreas Bönte hatte 1993 eine einzigartige Sendungsidee: nach Sendeschluss gehörten die Nachtstunden den unendlichen Weiten des Weltalls. Noch heute begeistert die Space Night unzählige Fans. Wir haben Andreas Bönte, heute Programmbereichsleiter BR Fernsehen, ARD-alpha und 3sat drei Fragen gestellt.

Von: Ursula Zimmermann

Stand: 23.05.2019

Andreas Bönte | Bild: Julia M++ller

Sie hatten 1993 die geniale Idee, statt des Testbilds im Bayerischen Fernsehen Bilder aus dem Weltraum mit Musik zu senden. Wie kamen Sie darauf?

Zu dieser Zeit wurden nachts im Fernsehen nur Testbilder gesendet. Seit meiner Kindheit war ich begeistert vom Weltraum und der Raumfahrt. Als ein Sender anfing nachts ein Aquarium zu zeigen, kamen wir auf die Idee, die Nachtstunden den unendlichen Weiten des Weltalls zu widmen. Wir nahmen Kontakt zur NASA auf, die ein gewaltiges Archiv mit Filmmaterial besitzt. Denen gefiel die Idee und sie stellten uns das Material zur Verfügung. Der große Erfolg war genauso überwältigend, wie überraschend. Sendeten wir doch nur Bilder mit schöner Musik, ohne weitere Hintergrundinformationen zu liefern.

Was fasziniert Sie so am Weltraum und was, glauben Sie, lieben die Menschen bis heute an Space Night?

Für mich ist das Schlüsselerlebnis, wie für viele Menschen meiner Generation, die Mondlandung gewesen. Es hat mich fasziniert, dass dort Menschen auf der Oberfläche gelandet sind. Der Blick nach oben auf die Sterne wirft die elementaren Fragen des Lebens auf: Wo kommen wir her, wo ist der Anfang, wo das Ende, gibt es noch weiteres intelligentes Leben da draußen? Diese Suche nach den großen Zusammenhängen fasziniert die Menschen und wird sie immer begeistern. Im Programm der Space Night begeisterte aber vor allem auch der Blick von oben auf die Erde, den konnte man damals nicht so einfach bekommen. Dieser Overview-Effekt ist auch für Astronauten ein Schlüsselerlebnis: Die Erde präsentiert sich als Einheit ohne Grenzen, als blaue Kugel mit verletzlicher Atmosphäre. Das gibt Ehrfurcht vor dem Leben.

Über welche Reaktionen auf Ihre Sendung haben Sie sich am meisten gefreut?

Als wir vor ein paar Jahren vor dem Aus standen, da die Ausstrahlung der Musik über weite Strecken zu teuer geworden war, hat sich eine Fan-Community gebildet und uns mit Creative Commons Musik, also gemeinfreier, selbstkomponierter Musik unterstützt. Das hat mich sehr bewegt, dass unsere Fans uns so zur Seite standen.


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