Space Night Fernsehbilder aus dem All
1993 hat BR-Redakteur Andreas Bönte eine geniale Idee: Er nimmt die Zuschauer nach Programmschluss mit in den Weltraum. Am 1. Juni 1994 läuft zum ersten Mal die Space Night im Bayerischen Fernsehen. Eine Sendung mit Gänsehautgarantie: Über den Bildschirm schweben Galaxien, Planeten, Monde, Sterne, begleitet von sphärischer Musik. Wir können auf unsere Erde blicken und bekommen eine Ahnung von der Weite des Weltalls.
Für die ersten Ausgaben der Space Night sucht Andreas Bönte zusammen mit Georg Scheller noch vor Ort in den Archiven der NASA Aufnahmen für die Sendung zusammen. Das Material ist analog und befindet sich auf Kassetten.
Heute stehen die Aufnahmen zwar digital zur Verfügung, sind aber weltweit auf unzählige Server verteilt. Die Redaktion muss also erst einmal in den Archiven der unterschiedlichsten Institute und Behörden passendes Sendungsmaterial ausfindig machen, bevor es überspielt werden kann. Im BR-Studio werden die Aufnahmen dann von Autor und Cutter gesichtet, zu einer stimmigen Geschichte geschnitten und in Einklang mit der passenden Musik gebracht. Waren anfangs noch rockige Klänge zu hören, entscheidet sich die Redaktion 1996 für elektronische Chill-Out-Musik.
"Der Erfolg dieser Sendung hängt sehr stark vom Schnitt ab. Ich arbeite seit Jahren sehr erfolgreich mit Christian Hüser zusammen, der auch die Musik für die Filme zusammenstellt. Bilder und Musik müssen perfekt harmonieren, die Sequenzen müssen auf Stimmung und Takt geschnitten werden."
Thomas Hausner, Autor der Space Night
Die Sendung ist seit 1994 fester Bestandteil des Nachtprogramms des Bayerischen Fernsehens. Geliebt von den Fans, gefeiert in der Presse, erreicht sie schon bald Kultstatus. So schreibt der Spiegel 1994 von der "schönsten Serie, die es zur Zeit im Deutschen Fernsehen gibt" und die Zeit bescheinigt "... bietet Nachtschwärmern und Ruhelosen wahre Sternstunden".
Noch nie wurde Weltraum im Fernsehen so erzählt
Die Zuschauerinnen und Zuschauer können nicht nur stundenlang die Erde von oben betrachten, fremde Galaxien erforschen, Satellitenreparaturen verfolgen und den Alltag von Astronauten miterleben. Es gibt auch immer wieder Sondersendungen, wie alljährlich zum Jahrestag der ersten Mondlandung oder 2001, die Perry Rhodan-Space-Night zum 40-jährigen Bestehen der Perry-Rhodan-Serie. Es werden die Starts der europäischen Trägerrakete Ariane gezeigt, wie auch Sondersendungen zu unserem Mann im All, Alexander Gerst.
Die Fans lassen die Sendung nicht sterben
2013 droht der Space Night das plötzliche Aus. Wegen gestiegener Lizenzgebühren der GEMA will der Bayerische Rundfunk die Kultsendung aus dem Programm nehmen. Die Fans sind empört. Sie lassen nicht locker, bis der BR entscheidet, die Sendung mit lizenzfreier Musik, sogenannter Creative Commons Musik, weiterlaufen zu lassen. Auf einer Internetseite installiert der Sender dafür extra eine Upload-Plattform, auf der Komponisten ihre Musik für die Sendung hochladen können.
HD-Qualität und neue Geschichten
Die Space Night bleibt also in ihrer Umlaufbahn und liefert weiterhin faszinierende Aufnahmen, jetzt auch zum großen Teil in HD-Qualität. Auch Aufnahmen der Europäischen Südsternwarte, von Universitäten und Instituten erweitern das Angebot. Neue Folgen wie "How to become an astronaut", "Flight through the sky" oder "Blue Planet" werden produziert.
Bis heute senden das BR Fernsehen und ARD-alpha fast jede Nacht Folgen der Space Night. Drei neue Filme sind gerade wieder in Vorbereitung: "Fly me to the moon", "Sonne, Mond und Sterne" und "Spacenight Classics in HD", teilweise wieder eingebettet in Rockmusik.
Space Night in Concert II
Zum Sendungsjubiläum lädt der BR am 2. Juli in den Circus-Krone-Bau ein zu "Space Night in Concert II", einer multimedialen Reise ins All & Hommage an 25 Jahre Space Night mit dem Münchner Rundfunkorchester und Gästen aus dem All. Moderiert wird die Veranstaltung vom Mann der ersten Stunde, Space Night-Erfinder Andreas Bönte.
Mehr Infos und Tickets: Space Night in Concert II.