Unternehmen - Der BR


4

Anneliese Fleyenschmidt Frau der ersten Stunde

Als eine der ersten Frauen war Anneliese Fleyenschmidt beim Fernsehstart 1954 auf dem Bildschirm zu sehen. Es war der Beginn einer jahrzehntelangen Karriere und die „Fley“ wurde zum Gesicht des Fernsehens aus Bayern.

Von: Historisches Archiv, Sabine Rittner

Stand: 22.11.2023 10:35 Uhr

Anneliese Fleyenschmidt (1919-2007) in den 1960er Jahren | Bild: BR/Sessner

Anneliese Fleyenschmidt kam am 14. November 1919 als Anneliese Schmidt auf dem Fleyenhof bei Hagen in Westfalen zur Welt. Sie machte das Abitur auf der Klosterschule der Chorfrauen des heiligen Augustinus. Dass sie eine der bekanntesten Frauen gerade im Bayerischen Fernsehen werden sollte, war ihr damit nicht in die Wiege gelegt.

Schon im Abiturzeugnis stand, dass es ihr Wunsch war, Journalistin oder Schauspielerin zu werden. Sie studierte ab 1940 Zeitungswissenschaften, Theatergeschichte und Germanistik an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Nebenbei nahm sie Schauspielunterricht bei Otto Falckenberg und realisierte somit beide Wünsche.

Eine Rundfunkkarriere beginnt

1945 begann ihre Karriere beim Bayerischen Rundfunk als Sprecherin im Hörfunk und später als Reporterin für den Zeitfunk. Bereits 1944 hatte sie an einem Mikrofontest teilgenommen und wurde für "begabt" befunden. Kurz nach Kriegsende sprach sie beim damaligen Radio München vor und konnte kurze Zeit später für den Funk arbeiten, anfangs vor allem für das Hörspiel und den Kinderfunk. 

         

Rundfunkgeschichte(n): Anneliese Fleyenschmidt erzählt von ihrer Begegnung mit dem amerikanischen Kontrolloffizier Norbert Grünfeld und ihren Anfängen bei Radio München

Vom Hörfunk zum Fernsehen

Fernsehansagerinnen der ersten Stunde: Anneliese Fleyenschmidt, Annette von Aretin und Ruth Kappelsberger, 1955

1954 wechselte Fleyenschmidt zum neuen Medium Fernsehen. Sie sagte die zweite "Abendschau" aus München an und folgte damit auf Annette von Aretin, die in der Premierensendung moderiert hatte. Anneliese Fleyenschmidt war vielseitig interessiert und moderierte Autosendungen, Modeschauen, Volksmusik, Tiersendungen und die "Abendschau". Sie liebte es, Interviews zu führen oder für Reportagen durch das Land zu reisen. Die "Fley" wurde zu einem der bekanntesten und beliebtesten Gesichter Bayerns. In der Presse hieß es bewundernd, "Sie verlieh bereits dem Schwarzweißfernsehen Farbe".

Rundfunkgeschichte(n): Anneliese Fleyenschmidt macht Werbung für die Sendungen des Bayerischen Fernsehens und erzählt von ihrer damaligen Funk-Prominenz

Was bin ich?

Ein Teil des Rateteams: Marianne Koch, Annette von Aretin, Hans Sachs und Anneliese Fleyenschmidt, 1970er

1965 kam eine Sendung dazu, die sie deutschlandweit bekannt machte. Robert Lembke, den sie bereits als Chefredakteur Hörfunk kannte, holte Fleyenschmidt als Mitglied in das Rateteam von "Was bin ich?". Bis 1988 wechselte sie sich mit Marianne Koch in der Ratesendung ab.

Am 23. Mai 2007 starb Anneliese Fleyenschmidt in München.


4