Unternehmen - Der BR


2

Alois Fink Ein Vermittler zwischen Kultur, Heimat und der Welt

Alois Fink, der Journalist, Moderator, Autor und Dramaturg, war Erfinder zahlreicher Sendungen des Bayerischen Rundfunks. Als Kulturchef prägte und ermöglichte er Sendungen, die über Jahrzehnte zum erfolgreichsten Programm in Hörfunk und Fernsehen gehörten.

Von: Historisches Archiv, Sabine Rittner

Stand: 24.10.2023

Alois Fink, 1960er Jahre. | Bild: BR/Historisches Archiv, Foto: Fred Lindinger

Fink kam am 19. Februar 1920 in Gotteszell zur Welt. Nach dem Abitur am Benediktinerstift Metten studierte er in München ab 1939 Philosophie, Literatur- und Kunstgeschichte, Theater- und Zeitungswissenschaften und Geschichte. In Zusammenhang mit der Münchner Studentenrevolte musste er 1943 die Universität verlassen und schlug sich bis 1945 als Redakteur beim Straubinger Tagblatt durch. Nach dem Krieg arbeitete er für verschiedene Zeitungen, bis ihn Rudolf von Scholtz 1947 zu Radio München holte.

Anfänge im Hörfunk

Alois Fink in seinem Büro, 1947

Fink baute die Aktuelle Abteilung auf und wurde Leiter des Zeitfunks. Ab 1954 entwickelte er die Abteilung Hörbild und etablierte von 1955 bis 1957 die Kulturabteilung im Fernsehen. 1963 richtete Fink das Fernsehstudio Rom ein und leitete es bis 1965. Danach wurde der Journalist 1973 Leiter der Hauptabteilung Kultur im Hörfunk.

Regional – nicht proviniziell

Alois Fink konzipierte Sendungen wie "Der Kulturspiegel", "Dreimal Bayern" oder "Diese unsere Welt" und war Gründer der Zeitschrift "gehört gelesen". Sein Name stand aber auch für das "Zwölfuhrläuten" oder die Moderation von "Jetzt red i" im Fernsehen. Wie wenige andere prägte er das Programm des Bayerischen Rundfunks. Er war ein "Gründer, Ermöglicher, Anreger und Kämpfer", wie es in der Würdigung zu seinem 80. Geburtstag hieß. 

Seine Vorliebe im Hörfunk war das lange Format. Für interessante Inhalte war Zeit vorhanden und so genehmigte er – wenn es der Qualität diente – auch Zwei-Stunden-Sendungen. Das Programm sollte unterhalten, aber auch bildend sein. Ein italienischer Sprachkurs im Hörfunk gehörte ebenso dazu wie ein Hörbild über Heinrich den Seefahrer, seine Lieblingsfigur. 1980 verließ Fink, der mit der programmlichen Ausrichtung des Senders nicht mehr einverstanden war, den Bayerischen Rundfunk. Als Autor war er aber noch bis Anfang der 2000er Jahren mit Hörbildern und Literatursendungen im Hörfunk präsent.

Am 22. Mai 2012 starb Alois Fink.


2