50er Jahre Tüchtige Frauen im BR
In den 50ern gehörten Frauen noch hinter den Herd. Doch beim Bayerischen Rundfunk leiteten sie bereits Redaktionen. Eine Zeitschrift berichtete damals über das "Haus der tüchtigen Frauen".
"(...) und Sie werden mit Erstaunen festgestellt haben, dass der Schulfunk zum Beispiel von einer Frau geleitet wird. Posten, die natürlich ebenso von einem Mann besetzt sein könnten"
Artikel aus dem Februar 1950 aus dem 'Regenbogen - Zeitschrift für die Frau'.
Die 1950er-Jahre sind noch nicht die Zeit der Emanzipation oder der Frauenbewegung. Noch bis 1977 brauchten Frauen die Erlaubnis ihres Ehemannes für eine Berufstätigkeit. In ihrem Artikel "Im Hause der tüchtigen Frauen" beschreibt die Frauen-Zeitschrift "Regenbogen" die Situation im BR kurz nach Kriegsende daher als höchst ungewöhnlich: Frauen auf (fast) allen Ebenen, von der Redaktionsleiterin bis zur Chefin vom Dienst oder der Reporterin.
Original-Artikel aus dem Jahr 1950 Format: PDF Größe: 1,75 MB
Ideale Einstiegsmöglichkeiten
In den Jahren von 1945 bis 1949, als der Rundfunk in Bayern unter amerikanischer Kontrolle stand, waren die Einstiegsmöglichkeiten für Frauen nahezu ideal. Das Personal des Reichssenders München wurde nach dem Krieg größtenteils nicht übernommen. Das neue Motto war "Demokratisierung" und dafür brauchte es neue, unbelastete Mitarbeiter und eben auch Mitarbeiterinnen.
Nach diesen ersten Jahren des Aufbruchs herrschte allerdings wieder Stillstand für die Frau in einer Führungsposition. Erst in den 1960er Jahren wurde mit Gertrud Simmerding eine Frau Redaktionsleiterin beim Bayerischen Fernsehen, in den 1970ern übernahm Gustava Mösler die Leitung der Redaktion Wissenschaft im Hörfunk.