Historisches Archiv - Fundstücke Von Hunden und zerrissenen Strümpfen
Das Historische Archiv sammelt alles, was wichtig ist, um die Unternehmensgeschichte des BR zu dokumentieren: Akten, Manuskripte, Realien, Fotos und vieles mehr. Unglaublich, was alles dort lagert und wie skurril so manche Aktennotizen oder Anweisungen aus heutiger Sicht anmuten. Eine Zeitreise in die 1950er- und 1960er-Jahre.
Der Antrag der BR-Bildmischerinnen für ein monatliches Kleidergeld war schon 1961 eine Mahnung zur Gleichberechtigung mit den Kameramännern, die bereits eine entsprechende Unterstützung erhielten, um sich für Übertragungen schwarze Anzüge kaufen zu können. Unten in diesem Artikel finden Sie das ganze Anschreiben in einer pdf-Datei zum Nachlesen.
Robert Lembke gratuliert mit seinem Hund dem Intendanten
Robert Lembke war vielen bekannt als Quizmaster der Sendung "Was bin ich", in der es um heiteres Beruferaten ging und sein Sprüchlein "Welches Schweinderl hätten Sie denn gern?" unvergessen ist. Die Sendung moderierte er von 1955 bis 1989.
Im Bayerischen Rundfunk war Lembke aber nicht nur Moderator dieser Fernsehsendung und verschiedener Hörfunksendungen sowie Sportübertragungen, sondern auch Chefredakteur und stellvertretender Fernsehdirektor. Außerdem war er Geschäftsführer des Deutschen Olympia-Zentrums (DOZ) und verantwortlich für die Übertragung der Olympischen Spiele 1972 in München.
Antrag auf Erstattung von Flugreisekosten für den Hund
Es gibt aber nicht nur feierliche Anlässe, sondern auch wichtige Formalitäten oder Beschwerden, die geklärt werden müssen:
Mal geht es darum, dass für den Hund von Robert Lembke keine Dienstreisekosten bezahlt werden können....
Hunde in der BR-Kantine nicht erwünscht
....mal um die Anwesenheit von Hunden im Funkhaus.
Im Februar 1967 beschwerte sich die Personalabteilung über deren Benehmen in der Kantine.
Redaktion beantragt Geld für "Kaffee und Rauchwaren"
Dass in den 1960er Jahren in Büro- und Konferenzräumen noch viel geraucht wurde, zeigt diese Mitteilung des damaligen Zeitfunk-Leiters Hans-Joachim Netzer, der um Geld für "Rauchwaren" und Kaffee bittet, den "die dafür vorzüglich ausgebildeten Damen des Sekretariats" zubereiten durften.
Kleidergeld für Kameramänner und Bildmischerinnen
Während die einen Geld für Rauchwaren und Kaffee beantragen, bitten die Bildmischerinnen des BR um eine Aufwandsentschädigung für Kleidung, Kosmetik und Friseur. Schließlich arbeiteten sie ausschließlich mit Männern zusammen. Und diese Zusammenarbeit koste sehr viel weniger Nerven, wenn man "gut frisiert und hübsch angezogen" sei. In einem Brief an die Personalabteilung am 4. August 1961 schildern sie ihre erschwerten Arbeitsbedingungen und begründen ihren Antrag detailliert.
Antrag auf Kleidergeld Format: PDF Größe: 608,93 KB