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Robert Lembke "Welches Schweinderl hätten's denn gern"

Robert Lembke war Journalist, Chefredakteur, Moderator, Quizmaster und Organisator. Ob Information, Sport oder Unterhaltung, Lembke übernahm alle Aufgaben mit Leidenschaft und wurde so zu einem der erfolgreichsten Medienvertreter und beliebtesten Moderatoren des Deutschen Fernsehens.

Von: Historisches Archiv, Sabine Rittner

Stand: 05.01.2024

Robert Lembke (1913 – 1989) als Quizmaster von „Was bin ich?“, 1985
| Bild: BR/Historisches Archiv, Sessner

Robert Emil Lembke kam am 17. September 1913 in München zur Welt. Nach dem Abitur studierte er Jura, entdeckte aber bald seine Leidenschaft für den Journalismus. Ab 1930 arbeitete er als freier Reporter und schrieb unter anderem für den "Simplicissimus".

Feier zum 65. Geburtstag von Rudolf von Scholtz, Gratulanten und Robert Lembke mit Hund Struppi, 1955

1933 wechselte Lembke in die chemische Industrie, weil er während der Zeit des Nationalsozialismus nicht mehr als Journalist arbeiten konnte. Kurz vor Kriegsende musste er sich als "Halbjude" in der Nähe von Freising verstecken, um der NS-Verfolgung zu entgehen. Nach dem Krieg übernahm er 1945 die Redaktion Innenpolitik und Sport bei der "Neuen Zeitung".

Wechsel zum Bayerischen Rundfunk

1949 begann Lembke als stellvertretender Chefredakteur und Leiter der Nachrichtenabteilung beim Bayerischen Rundfunk. 1956 wurde er Chefredakteur beim Fernsehen sowie stellvertretender Fernsehdirektor. Neben seinen Aufgaben beim Bayerischen Rundfunk war er ab 1960 Koordinator und Leiter des Koordinationsbüros der ARD, er war Subkoordinator Sport und übernahm zahlreiche Aufgaben für die Eurovision. Lembke verantwortete die Übertragung zahlreicher Großveranstaltungen wie die Olympischen Spiele ab 1952 oder die Fußballweltmeisterschaften.

Die Olympischen Spiele 1972

Robert Lembke im Olympiagelände, 1972

Als feststand, dass Deutschland die Olympischen Spiele 1972 ausrichten würde, kam eine der größten Herausforderung auf Lembke zu. Er übernahm 1969 die Leitung des "Deutschen Olympia-Zentrums" (DOZ) und war damit für die reibungslose Abwicklung der Fernseh- und Hörfunkübertragung der Olympischen Sommerspiele in München sowie der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 verantwortlich - bis dahin eine der größten Herausforderungen in der Geschichte des Bayerischen Rundfunks. Bei den Olympischen Spielen leitete er einen Stab von 1500 Technikern und Mitarbeiterinnen und verwaltete einen Etat von 125 Millionen Mark.

Der erfolgreiche Unterhalter

Autogrammkarte mit dem „Was bin ich?“-Team, 1980er Jahre

Robert Lembke beschränkte sich aber nicht auf Verwaltungs- und Leitungsaufgaben, die "notwendige Erholung von der Schreibtischarbeit", wie er es formulierte, fand er bei der Unterhaltung. Einem großen Publikum bekannt wurde er als Moderator unterschiedlicher Quiz- und Unterhaltungssendungen, wie "Die kleine Spätlese", "17 + 4" und natürlich durch das Fernsehquiz "Was bin ich?", das er von 1955 bis 1988 moderierte.

1976 ging Robert Lembke offiziell in den Ruhestand. Sein "Was bin ich?" präsentierte er noch bis 1988. Am 15. Januar 1989 starb Robert Lembke in München.


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