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Petra Schürmann Grande Dame des Bildschirms

Petra Schürmann war fast vierzig Jahre eine der beliebtesten und respektiertesten Moderatorinnen und das Gesicht des Bayerischen Rundfunks. Selbst die Presse bezeichnete sie in Anlehnung an ihre Anfänge als „Miss World“ als „die Miss, die eine Dame war“.

Von: Historisches Archiv, Sabine Rittner

Stand: 22.11.2023

Petra Schürmann (1933-2010), 1990er Jahre | Bild: BR, Gerhard Blank

Petra Schürmann kam am 15. September 1933 in Mönchengladbach zur Welt und wuchs in Wuppertal auf. Nach dem Abitur studierte sie Philosophie, Amerikanistik und Kunstgeschichte.

Petra Schürmann, 1960

1956 nahm sie als Studentin an einem Schönheitswettbewerb teil und wurde zur "Miss World" gekürt. Das Studium brach sie danach ab und widmete sich ganz der Fernsehkarriere, zu der ihr ihre plötzliche Popularität verhalf.

Arbeit für das Fernsehen in Bayern

Ab 1963 arbeitete Petra Schürmann im Hörfunk als Moderatorin sowie beim Fernsehen als Ansagerin. Sie führte durch die "Abendschau" und moderierte "Bayern im Ersten". In den 1970er und 1980er war sie in Talksendungen wie dem "Samstagsclub" oder der Bürgersendung "Der direkte Draht" zu sehen und interviewte Prominente für das Fernsehen.

1997 startete "Wir in Bayern – Der Familiennachmittag" im Bayerischen Fernsehen, von Petra Schürmann moderiert. Im Hörfunk war sie zudem in Sendungen wie "Gute Fahrt und gute Reise!" zu hören. Von 1989 bis 1998 moderierte sie die Sendung "Auf geht's!" zur Eröffnung des Münchner Oktoberfestes. Daneben wirkte sie als Schauspielerin in Filmen, Fernsehspielen und Theaterstücken mit.

Präsent bei ARD und ZDF

Petra Schürmann und Josef Othmar Zöller 1977 bei der Live-Sendung „Gute Fahrt und gute Reise“

Bundesweit populär wurde Petra Schürmann mit dem Nachmittagsprogramm "MM-Montags-Markt", welches sie ab 1982 beim WDR-Fernsehen vorstellte. Im selben Jahr moderierte sie erstmals die Sendung "Das Verkehrsgericht tagt", die zum  Dauerbrenner wird. Allein für ARD und ZDF war sie bis zum Jahr 2000 in rund 600 Sendungen zu sehen.

Ab 1987 führte sie durch insgesamt 120 Sendungen der ZDF-Serie "Essen wie Gott in Deutschland". Dazu kamen Reihen wie "Schlüsselloch" (ARD), "Swing and Talk" (3SAT), "Swinglegenden" (3SAT) und verschiedene große Gala-Shows für ARD und ZDF. Als ihren Haussender bezeichnete sie jedoch immer den Bayerischen Rundfunk.

Rundfunkgeschichte(n): Petra Schürmann zur damaligen Rolle der Fernsehansagerin

Abschied beim Fernsehen

Nach dem tragischen Tod ihrer Tochter Alexandra im Juni 2001, die ebenfalls für den Bayerischen Rundfunk arbeitete, moderierte sie nach mehrmonatiger Pause im Dezember 2001 zunächst wieder die Bilanz der "Sternstunden", eine Benefizaktion des Bayerischen Rundfunks zugunsten in Not geratener Kinder. Danach zog sie sich immer mehr aus dem öffentlichen Leben zurück. Die geplante Präsentation der Talkshow "Unter vier Augen" 2002 sagte sie ab.

Am 14. Januar 2010 starb Petra Schürmann in München.


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