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Bernhard Ücker Chronist der bayerischen Landespolitik

Bernhard Ücker arbeitete ab 1945 bei Radio München, war 40 Jahre lang Korrespondent im Bayerischen Landtag, seit 1953 als „Stimme Bayerns“ Landtagskommentator der Sendereihe "Aus dem Maximilianeum".

Von: Historisches Archiv, Bettina Hasselbring

Stand: 22.11.2023

Bernhard Ücker (1921-2015) als junger Radioreporter | Bild: BR/Lindinger

Bernhard Ücker wurde am 29. Mai 1921 in München geboren. Nach dem Abitur absolvierte er seinen Wehrdienst. Neben seinem Studium der Philosophie war er schon Reporter bei Radio München und wurde somit Chronist der schwierigen Nachkriegszeit. Ücker zählt zu den Zeitzeugen, die am 21. Dezember 1946 die erste Sitzung des Nachkriegslandtags in der Aula der Münchner Universität verfolgt haben. Ebenso verfasste er den Bericht über die Verfassungsgebende Landesversammlung, die im Dezember 1946 in den Bayerischen Landtag überging.

Bernhard Ücker 1969

Der "Ücker-Kommentar"

1950 startete die Sendereihe "Aus dem Maximilianeum" mit dem Ziel, den Mangel an ausführlichen Berichten aus dem Landtag zu beheben und den Hörerinnen und Hörern Einblick in die parlamentarische Arbeit zu gewähren.

Bis 1953 sprach die Parlamentskommentare Ottmar Katz, danach – 35 Jahre lang – Bernhard Ücker: insgesamt 1.108 Mal, jeden Samstag. Daher nannten viele die Reihe "Aus dem Maximilianeum" einfach den "Ücker-Kommentar".

Korrespondenten in Bayern

Neben dieser Kommentatortätigkeit leitete Ücker von 1970 bis zu seiner Pensionierung 1986 die Abteilung Korrespondenten in Bayern. Diese war bereits 1948 gegründet worden. Der erste Leiter Josef Reithmeier hatte mit den bislang verstreut arbeitenden Korrespondenten der Nachrichtenabteilung ein über ganz Bayern erstreckendes Korrespondentennetz aufgebaut.

Rundfunkgeschichte(n): Bernhard Ücker über die Arbeitsbedingungen der Nachkriegszeit

Wie aus einem Bericht von Ücker aus den 1970er Jahren hervorgeht, lieferten die Korrespondentinnen und Korrespondenten damals auf telefonischem Wege oder per Fernschreiben Berichte und Meldungen an die Tag und Nacht besetzte Nachrichtenaufnahme im Münchner Funkhaus, welche diese an die einzelnen Redaktionen weiterleitete. Mit den Jahren verbesserte sich die Technik und die Korrespondentenbüros wurden weiter ausgebaut.

Nach seiner Pensionierung schrieb Ücker zahlreiche Bücher zur Geschichte Bayerns und Münchens. Er starb am 23. September 2015 im Alter von 94 Jahren in Gmund am Tegernsee.


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