Zum Abschied von Stefan Frühbeis "Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut .."
Mit diesem Zitat vom österreichischen Kaiser Franz Joseph I. hat sich Stefan Frühbeis in seiner wirklich allerletzten Live-Sendung nach 43 Jahren im Bayerischen Rundfunk verabschiedet. Fast auf den Tag genau zum 10. Jahrestag seiner (!) Welle BR Heimat. Jetzt geht er in den Ruhestand - ohne großes Tam-Tam, denn das liegt ihm nicht.
Stefan Frühbeis ist der Meister der leisen Töne und des feinen Humors, der klugen Gedanken. Das Miteinander ist ihm wichtig und nicht das Gegeneinander. Und am allermeisten: Radiomachen mit Leib und Seele. Und viel Herz.
Genau das hat Stefan Frühbeis, der "Steff", später der "Steff-Cheff", in über vier Jahrzehnten gemacht: Rucksackradio, Wald und Gebirge, Volkmusiksendungen, liebevolle Interviews und große Berg-Reportagen.
Von Anfang an: Radiomann
Mit Unterhaltungssendungen und Reportagen aus ganz Oberbayern hat er angefangen als junger Reporter und Redakteur der Bergsteiger-Abteilung. Rauf und runtergekraxelt ist er durch Schnee und Eis auf höchste Gipfel, teils noch mit dem Uher-Tonband-Mammut-Gerät, teils mit Kassettengerät und Mikrofon. Und er hat das unglaubliche Instrument "Sousaphon" nicht nur im BR populär gemacht, sondern mit seiner Band "The Veterinary Street Jazz Band" deutschlandweit in der "Knoff Hoff Show".
Mit dem Ofenrohr ins Gebirg schauen, kann jeder. Auf dem Ofenrohr im Gebirg blasen, ist schon schwieriger ... Stefan Frühbeis auf dem Hochfelln
BR Heimat – sein Baby ist groß geworden
Die Liebe zur Volksmusik hat Stefan zum Leiter der Volksmusik werden lassen. Und weil's grad so schön war, hat er sich vom Intendanten Ulrich Wilhelm überzeugen lassen, dass der BR eine eigene Volkmusik-Welle braucht. Weil die zum BR gehört, wie der Schaum auf eine Mass. Erst wollte Stefan Frühbeis gar nicht so recht, hat sich aber gedacht, dass lieber er es macht, bevor da ein anderer kommt, der weniger Ahnung von Volksmusik und Radio hat. Zwei Jahre lang hat er also mit seinem Technik-Team getüftelt, wie man ein neues digitales Radioprogramm basteln könnt' ...
Auf Knopfdruck - am 2. Februar 2015 - ist also dieses Radioprogramm gestartet, das einmalig ist in der gesamten Radiolandschaft: ein Vollprogramm mit Volksmusik, Live-Ratsch, Magazin- und Musiksendungen, Brauchtum und Kultur. Ein Radioprogramm, das die Handschrift von Stefan Frühbeis trägt. Die Hörer danken es. Seit zehn Jahren. Seine Mitstreiter ohnehin. Was gefällt der "Kundschaft", was wollen die Leut' in ihrem Radio hören? Das ist Stefan Frühbeis immer ein Anliegen.
Chef mit Spaß an der Arbeit – beste Motivation für Mitarbeitende
"Wir senden ein gutes Programm für die Hörer und haben selbst viel Freude dabei." Das ist sein Credo.
Mit Stefan Frühbeis zu arbeiten, ist ein großes Vergnügen: Er gilt als bester Wortefinder und Empathietreffer mit Humorfaktor und vieles mehr.
Und wenn es pressiert, dann springt er eh' ein, moderiert, schneidet, produziert oder stellt in die Live-Sendung schnell noch Musik dazu - und wenn es geklappt hat, freut er sich wie ein "Schneekönig" (m/w/d).
Mit seinem feinen Gefühl für Menschen hat er uns, seine Mitarbeiter, nein, seine Leut' da eingesetzt, wo jeder am richtigen Platz war. Lobhudeleien seien ihm erspart. Die mag er nicht.
Die meisten Orchester sind nur so gut wie ihr Dirigent. Steff Frühbeis hat BR Heimat mit leichter Hand und fröhlich dirigiert. Das Orchester sagt: Danke, Steff! Es war sehr schön, es hat uns so sehr gefreut!