Sprecherin-Portrait Stefanie Müller
Mein Name ist Stefanie Müller. Und damit bin ich sicher nicht allein. Stefanie war ja in meinem Jahrgang – 1976 – eine Art "Sammelbegriff für kleine Mädchen". Und über die Müllers müssen wir ohnehin nicht sprechen...
Aufgewachsen bin ich in der Nähe von Augsburg, wo ein "S" gerne mal zu einem "Sch" wird - woisch? Da mein Vater aber aus Hamburg kommt, blieb das "Sch" bei uns zuhause draußen. Als halbe Preußin bin ich hier in Bayern sowieso ziemlich dialektresistent. Daran konnten selbst zwei Jahre Kindheit in Füssen nichts ändern, wo meine Eltern ein Hotel direkt am Fuße des Schlosses Neuschwanstein betrieben. Nicht einmal Japanisch habe ich dort gelernt!
Mit dem Telefon fing alles an
Ziemlich hochdeutsch zog es mich also im zarten Alter von 20 Jahren nach München. Um mir die Praktika für ein Journalistenstudium zu finanzieren, jobbte ich als Telefonistin und verbrachte so eine Menge Stunden am Telefon. Dabei wurde ich auf meine angenehme Stimme angesprochen. Gute Stimme? Daraus könnte man doch etwas machen! Also: ab zum Radio!
So landete ich bei einem Münchner Lokalradio. Ich schrieb und las die Nachrichten, arbeitete in der Redaktion und fing an zu moderieren. Herrlich! Für mich war klar: Das ist mein Traumberuf! Zwei Jahre später traute ich mich dann an den BR heran und bewarb mich als Sprecherin. Jetzt ging es meiner Stimme also an den Kragen - im positiven Sinn: Sie erhielt professionelle Sprecherziehung. Man schrieb mittlerweile das Jahr 2000.
Ein Start mit Frosch und Räuspertaste
Und trotzdem ereilte mich gleich bei meinem ersten Live-Einsatz auf Bayern 2 der Albtraum aller Sprecher: Ich hatte einen Frosch im Hals! Eine ganze, unendlich lange Minute kämpfte ich mich mit Fistelstimme, Sprechaussetzern und Räuspertaste durch den Text. Doch live ist eben live. Da muss man durch!
Stefanie Müller hören
Frösche gehören seitdem nicht unbedingt zu meinen Lieblingstieren. Ganz im Gegensatz zu meiner schwarzen Katze, die mit mir zusammen im Münchner Süden wohnt - und oft meine erste Zuhörerin ist, wenn ich laut aus Manuskripten vorlese und mich auf Sprachaufnahmen für die verschiedenen Sendungen vorbereite. Wenn sie maunzend wegläuft, weiß ich: Ich sollte unbedingt noch etwas ändern! - Naja, oder sie will einfach nur etwas zu Fressen. ;-)
Das Ergebnis können Sie dann in Bayern 2 und im BR Fernsehen hören. Wenn Sie also eines Tages einmal schnurrend vor dem Radio oder dem Fernseher sitzen, dann wissen Sie ja jetzt, woran es liegt…
Auf Sendung:
Ich bin Nachrichtensprecherin in der Nacht für die Programme des BR sowie die Kulturprogramme der ARD.