Karl Valentin Vom Radiounterhalter zum Mann mit "verstaubtem Humor"
Karl Valentin feierte 1927 seine Premiere in der Deutschen Stunde in Bayern. Er war einer der ersten Humoristen, die durch das junge Medium Radio einen großen Bekanntheitsgrad erreichten.
Berühmt wurde der 1882 in München geborene Humorist durch seinen teilweise skurrilen Humor, der den täglichen Wahnsinn des Alltags karikierte. Ein berühmtes Beispiel ist sein Sketch über den Buchbinder Wanninger, in dem er gegen die Tücken der Bürokratie kämpft.
Nicht mehr zeitgemäß?
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen." Anders als bei seiner langjährigen Bühnenpartnerin Liesl Karlstadt, war seine Art von Humor nach dem Zweiten Weltkrieg im Rundfunk nicht mehr gewünscht. Auf die Nachfrage einer Hörerin, warum er im bayerischen Radioprogramm nicht mehr präsent sei, reagiert er in der Zeitschrift „radiowelt“ 1947 mit einiger Verbitterung: sein „alter, verstaubter Münchner Humor“ sei nicht mehr zeitgemäß.
Wenig später verstarb er am 9. Februar 1948. Erst über zehn Jahre später erlebte sein Humor eine Renaissance und brachte ihn zurück in das Gedächtnis der Menschen.