Kurt-Magnus-Preis der ARD 2016 Auszeichnung für BR-Journalistin Lisa Weiß
In Frankfurt sind vier junge Radiotalente aus vier ARD-Anstalten mit dem Kurt-Magnus-Preis ausgezeichnet worden. Den 4. Preis erhielt Lisa Weiß vom BR für ihre investigativen Fähigkeiten, sowie die innovative Aufbereitung ihrer Themen in großen Featurestücken.
Den ersten Preis, dotiert mit 9.000 Euro, erhielt Nilofar Elhami vom Deutschlandradio. Der zweite Preis ging mit einer Dotierung von 7.000 Euro an Alena Isabelle Jabarine vom Norddeutschen Rundfunk (NDR). Den vierten Preis, jeweils dotiert mit 4.000 Euro, teilen sich Lisa Weiß vom Bayerischen Rundfunk (BR) und Vera Wolfskämpf vom Mitteldeutschen Rundfunk (MDR). Der Jury gehörten in diesem Jahr die Hörfunkdirektoren Heinz Sommer (hr, Jury-Vorsitzender), Johann Michael Möller (MDR, Vorsitzender der ARD-Hörfunkkommission) sowie Andreas-Peter Weber (Programmdirektor des Deutschlandradios) an.
1. Preis
Nilofar Elhami (Deutschlandradio, 33) stammt aus dem Iran und ist schwedische Staatsbürgerin. In Schweden studierte sie Journalistik und arbeitete zunächst für Tageszeitungen und Radio. Aufbaustudiengänge führten sie nach Berlin und Leipzig, wo sie 2014 den Master of Arts im Fach Journalistik machte. Seit 2012 arbeitet sie für das Programm DRadio Wissen. Ihre Reportage "Reise in den Iran – Überall, wo ich gehe, bist Du bei mir im Herzen" war bereits für den Deutschen Radiopreis nominiert.
"Nilofar Elhami gelingen völlig neue Zugänge zu ihren Themen, indem sie den Schilderungen und Reflexionen ihrer Gesprächspartner Raum gibt und so einen alternativen Zugang kreiert: die indirekte Reportage."
Jury
Damit sei es ihr möglich, gedanklich in ein für sie verschlossenes Land zu reisen, in die nur scheinbar banale Alltäglichkeit zufälliger Krankheitsgeschichten einzutauchen und ihre allgemeine Bedeutsamkeit herauszuarbeiten.
2. Preis
Alena Isabelle Jabarine (NDR, 30) arbeitet seit 2015 für den NDR und ist unter anderem Mitglied im NDR Info-Reporterpool. Sie studierte in Hamburg und Barcelona Politikwissenschaften und Internationale Beziehungen. Die Jury zeigte sich nachhaltig beeindruckt vom Facettenreichtum der eingereichten Arbeiten:
"Der Journalistin gelingt es, genauso unterhaltsam wie informativ von den Tücken einer Eisenbahnfahrt in Schleswig-Holstein zu berichten wie über die Situation in einer Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge."
Jury
Besonders im letzten Fall würdigte die Jury ausdrücklich den persönlichen Mut der Reporterin, die sich undercover in eine Einrichtung begab, um ihre dort gesammelten Erfahrungen und Eindrücke zu einem Beitrag von großer Eindringlichkeit zu verdichten.
4. Preis
Lisa Weiß (BR, 30) arbeitet seit 2007 für den BR sowie das Deutschlandradio und hat dabei die Sender im Hauptstadtstudio Berlin, als Landeskorrespondentin für Bayern sowie in Rom vertreten. Von 2005 bis 2012 studierte sie Geschichte, Politische Wissenschaften und Italienische Philologie in München. Für ihr Hörfunkfeature "Den ganzen Weg nur Todesangst" erhielt sie den CIVIS-Radiopreis. Gewürdigt wurden von der Jury insbesondere ihre investigativen Fähigkeiten sowie die innovative Aufbereitung ihrer Themen in den großen Featurestücken.
Vera Wolfskämpf (MDR, 28) ist Landeskorrespondentin für MDR INFO in Sachsen-Anhalt. Sie studierte in Leipzig und Granada Journalistik und Politikwissenschaft. Journalistische Erfahrungen sammelte sie unter anderem beim Lokalradio der Universität Leipzig und der Leipziger Volkszeitung, bevor sie zum MDR ging, wo sie auch ein Volontariat absolvierte. Die Jury überzeugte sie vor allem mit Beiträgen zum alltäglichen Rechtsextremismus im Berichtsgebiet, in denen sich genaue Recherche, gute Darstellung und interessante Themen miteinander verbinden.
Der Kurt-Magnus-Preis
Der Kurt-Magnus-Preis der ARD wird in diesem Jahr zum 54. Mal vergeben. Die Auszeichnung für junge Journalistinnen und Journalisten der ARD-Rundfunkanstalten ist in diesem Jahr mit Geldpreisen im Gesamtwert von 24.000 Euro verbunden. Der Hörfunk-Nachwuchsförderpreis der ARD, einer der bedeutendsten Hörfunkpreise in Deutschland, wurde 1962 zu Ehren des Rundfunkpioniers Kurt Magnus in dessen Todesjahr gestiftet. Von 1948 an war er Vorsitzender des Rundfunkrats und von 1951 an des Verwaltungsrats des Hessischen Rundfunks.