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Medienpreis HIV/Aids 2023/24 Podcast "I Will Survive" gewinnt Preis der Deutschen AIDS-Stiftung

Das fünfköpfige Autor*innen-Team hinter "I Will Survive" hat den renommierten Medienpreis HIV/Aids der Deutschen AIDS-Stiftung erhalten. Im Festsaal der Wiener Hofburg wurden am 20. März 2025 im Rahmen des Deutsch-Österreichischen AIDS-Kongresses (DÖAK) Medienschaffende für ihre herausragenden Arbeiten ausgezeichnet, die eine unabhängig besetzte Fachjury zuvor ausgewählt hatte.

Von: Phillip Syvarth und Sarah Fischbacher

Stand: 21.03.2025

I Will Survive-Cover | Bild: BR/ Giulia Bochnig und Hannah Wiesner

"I Will Survive" ist eine siebenteilige Podcast-Reihe, produziert vom BR StoryTeam, in der die Geschichte der AIDS-Epidemie im München der Disco-Ära und Bayern unter Strauß und Gauweiler erlebbar gemacht wird. Die Autor*innen haben sich für eine Community-Perspektive entschieden und erzählen, wie aus einer Diskriminierungs-Erfahrung schließlich Empowerment und Widerstand erwächst - gemeinsam getragen von Infizierten, Mitgliedern der LGBTQ-Community und ihren Allies. Host Phillip Syvarth bringt zwischen Überlebenden-Interviews und Zeit-Dokumenten auch seine eigene Perspektive als junger schwuler Mann mit ein. Über allem steht die Frage, welches Vermächtnis die Menschen von damals der queeren Community heute hinterlassen haben.

Die Begründung der Jury

Das würdigte die Deutsche AIDS-Stiftung nun auch im feierlichen Rahmen der Wiener Hofburg, wo Niklas Eckert, Sarah Fischbacher und Phillip Syvarth die Auszeichnung stellvertretend für das ganze Team entgegennahmen. Schauspielerin Annabelle Mandeng hielt die Laudatio, in der die Jury "das sehr umfassende und vielfältige Bild der Aidskrise" geehrt wurde.

"Die Autorinnen und Autoren beherrschen ihr Handwerk meisterhaft. Es ist Storytelling der besten Art. Besonders die eindringlichen Schilderungen der Betroffenen aus den ersten Jahren der Aidskrise gehen unter die Haut. Die gesamte Staffel ist hochprofessionell gestaltet und geradezu vorbildlich mit akustischen Elementen verknüpft. [...] 'I Will Survive' informiert nicht nur, sondern bewegt."

begründete die Jury ihre Entscheidung weiter.

In ihrer Begründung würdigte die Jury auch "ausdrücklich [...] die Leistung des Technik-Teams". Unter der Regie von Martin Heindl sorgten Susanne Harasim, Ruth-Maria Ostermann und Viktor Veress in der Produktion und Dagmar Petrus mit ihrem Sound-Design für einen immersiven, beinahe hörspielartigen Sound. Auch die Auswahl der Gesprächspartner:innen wurde hervorgehoben, ebenso wie das Interview mit Peter Gauweiler:

"Tondokumente, Zeitungszitate, Interviews mit Medizinern, Zeitzeugen und den Protagonisten, die einem von Folge zu Folge mehr ans Herz wachsen, machen den Podcast sehr abwechslungsreich. Der Podcast endet in Folge 7 mit einem aktuellen Interview mit Peter Gauweiler (CSU). Als bayerischer Staatssekretär des Inneren stand er für Zwangsmaßnahmen und manch krasse, stigmatisierende Äußerung. Dieses Gespräch ist sehr hörenswert,"

so die Jury.

Zum Ende der Laudatio erklärte die Jury: "Weil er so fesselnd erzählt ist, hat dieser Podcast das Potenzial, viele junge Menschen zu erreichen". Auch in den Nutzer*innen-Zahlen zeigte sich diese Stärke der Serie: 22 % der Hörer*innen waren zwischen 22 und 27 Jahre alt, die größte Gruppe (34 %) zwischen 28 und 34. Dem selbst noch jungen Autor*innen-Team, das die Idee für den Podcast 2022 während der gemeinsamen Ausbildung im BR-Volontariat entwickelte, ist es also gelungen, eben dieses Potenzial auszuschöpfen.

"Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung für das Team von 'I Will Survive', insbesondere da das Projekt aus der Digitalen Masterclass junger Nachwuchstalente entstanden ist. Es zeigt, wie gutes Storytelling historische Krisen lebendig machen kann. Besonders erfreut uns die Anerkennung durch die deutsche AIDS-Stiftung, weil hier Expert*innen auf dem Gebiet AIDS diesen Podcast für ausgezeichnet befunden haben."

Ulrike Ebenbeck, Leitung Hörspiel und StoryTeam

Über den Medienpreis HIV/Aids

Der Preis der Deutschen AIDS-Stiftung ist der einzige Medienpreis zum Thema HIV/Aids im deutschsprachigen Raum. Er wird seit 38 Jahren vergeben. Das Preisgeld von insgesamt 18.000 Euro stellt als Förderer der Verband forschender Pharma-Unternehmen. 5.000 Euro gehen nun an Niklas Eckert, Sarah Fischbacher, Meret Reh, Judith Rubatscher und Phillip Syvarth, das Autoren-Team von "I Will Survive".

Eine unabhängige Jury aus Mediziner*innen, Journalist*innen und Aids-Aktivist*innen wählt die Preisträger*innen aus. Seit 1987 hat die Deutsche AIDS-Stiftung 92 Medienschaffende aus Print, Hörfunk, TV und Online-Medien sowie Künstler*innen ausgezeichnet. Dieses Jahr wurden neben der BR-Produktion auch eine Print-Reportage der Süddeutschen Zeitung und der Dokumentarfilm "Baldiga - Entsichertes Herz" ausgezeichnet. Zum ersten Mal kührte die Jury auch eine HIV-Botschafterin. Der Preis geht an die "DragRace Germany"-Host, Aktivistin und Dragqueen Barbie Breakout "für ihre herausragende Kommunikation und ihre konstante aktivistische Arbeit."


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