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Auszeichnung Feature über Pestizide gewinnt Umweltmedienpreis

Wie stark verteilen sich Pflanzenschutzmittel in der Luft? Dieser Frage ging Eva Huber in einer aufwendigen Recherche nach. Für ihren Funkstreifzug hat sie jetzt den renommierten Umweltmedienpreis gewonnen.

Von: Ingrid Wolf, Redaktion Landwirtschaft und Umwelt

Stand: 08.11.2021

Eva Huber (BR) bei der Preisverleihung mit Professor Harald Kächele von der Deutschen Umwelthilfe (links) und Laudator Dr. Robert Trusch | Bild: Robert Lehmann/Deutsche Umwelthilfe

"Das Publikum ganz in die Geschichte eintauchen lassen, das ist das hohe Ziel des Hörfunkfeatures. Und das schafft Eva Huber im Bereich Landwirtschaft und Umwelt immer wieder grandios". Mit dieser Begründung zeichnet die Jury der Deutschen Umwelthilfe Eva Huber mit dem Umweltmedienpreis 2021 aus. Sie bekommt den Preis für den Funkstreifzug "Pestizid-Cocktail - wie sich giftige Stoffe in der Luft verteilen".

Was bewirken "weggetragene" Pestizide?

Die Autorin der Redaktion Landwirtschaft und Umwelt beleuchtet in dem Radiofeature die bisher wissenschaftlich so gut wie gar nicht untersuchte Frage, was Pflanzenschutzmittel bewirken, wenn sie durch Wind, Verdunstung oder Staub vom eigentlichen Einsatzort in der Landwirtschaft weggetragen werden.

Thema auf den "Boden der Fakten bringen"

Am Anfang stand eine aufwendige Recherche: der Forschungsstand musste gesammelt, Aussagen verifiziert und unterschiedliche Perspektiven abgeklopft werden.

Am Ende berichtete Eva Huber differenziert, an welchen Stellen man sich über Pestizide in der Luft möglicherweise Sorgen machen muss und welche Fragen wissenschaftlich noch gar nicht geklärt sind. Ziel der Arbeit war es, eine oft hoch emotional geführte Diskussion um Pflanzenschutzmittel auf den Boden der Fakten zu bringen.

"Eva Huber hat Ausdauer bewiesen und eineinhalb Jahre recherchiert und mit zahlreichen Behörden, Wissenschaftlern, Landwirten und Umweltschützern gesprochen. Das Ergebnis kann sich sehen und hören lassen. Ein sehr gelungenes Radiofeature plus eine vorbildliche multimediale Aufbereitung des Themas.  Die schönste Anerkennung für diese Leistung ist nun der Umweltmedienpreis der Deutschen Umwelthilfe. Ich gratuliere herzlich."

Andrea Kister, Programmbereichsleiterin Politik und Wirtschaft

Wie schon die Jury in ihrer Begründung, ging auch Laudator Dr. Robert Trusch, Schmetterlingsforscher vom Staatlichen Museum für Naturkunde Karlsruhe, auf die große Sorgfalt Hubers bei der Recherche ein: "Eva Huber behält die Distanz, die für objektiven Journalismus so wichtig ist." Sie schaffe, ein differenziertes Bild und gehe der Frage nach, was man über Pestizide in der Luft eigentlich wisse, so Trusch: "Es ist erschreckend wenig."

Erfolgreiche mehrmediale Zusammenarbeit

Prämiert wurde mit dem Umweltmedienpreis vor allem die Hörfunkberichterstattung. Insgesamt ist die Recherche ein gutes Beispiel für mehrmediale Arbeit und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Redaktionen. Eva Huber hat die Recherche innerhalb der Redaktion Landwirtschaft und Umwelt realisiert, und dabei zugleich eng mit dem Funkstreifzug und der Politikredaktion zusammengearbeitet. Das Thema wurde im Haus breit ausgespielt - im Funkstreifzug, als zwölfminütiger Magazinfilm für die Fernsehsendung Unser Land, in verschiedenen Längen als Kurzbeitrag im Hörfunk, sowie in der Rundschau. Dazu kamen ein Online-Artikel und ein BR24 Facebookvideo. Dabei haben die Redaktionen Landwirtschaft und Umwelt und Politik hervorragend kooperiert.

Über den Umweltmedienpreis

Der Umweltmedienpreis wird jedes Jahr von der deutschen Umwelthilfe verliehen. Er ist eine der höchsten Auszeichnung im Umweltjournalismus. Geehrte wurden dieses Jahr neben Eva Huber unter anderem Özden Terli, Meteorologe beim ZDF, für die Kategorie Fernsehen und Armin Maiwald von der Sendung mit der Maus für sein Lebenswerk. Preisträgerinnen des vergangenen Jahres waren unter anderem Mai Thi Nguyen-Kim und Eckart von Hirschhausen.


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