Unternehmen - Mitmischen


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"Mitmischen! bei den Schülermedientagen" Mehr als 4.000 Jugendliche waren dabei

Die BR-Medienkompetenzprojekte und die Unternehmenskommunikation haben zwei bewährte Veranstaltungsformate kombiniert: Herausgekommen ist die Aktionswoche "Mitmischen! bei den Schülermedientagen", mit der mehr als 4.000 Jugendliche erreicht wurden.

Stand: 15.05.2024

Schülerinnen stehen an der Radiostation und können sich als Radiosprecherin ausprobieren. | Bild: BR/Vera Johannsen

Die gemeinsam von der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit koordinierten Schülermedientage wollen zeigen, wie Journalisten wirklich arbeiten. Sie sind vor nunmehr neun Jahren im Kreis engagierter BR-Journalistinnen und -Journalisten entstanden als Reaktion auf Lügenpressevorwürfe, die 2014 erstmals auf Demonstrationen öffentlich erhoben wurden. Neben dem BR engagieren sich inzwischen noch weitere bayerische Medienhäuser. Dieses Jahr gab es dann eine Premiere - die BR-Publikumsaktion Mitmischen! war bei den Schülermedientagen dabei.

Zum Auftakt eine Live-Diskussionssendung von Jugendlichen für Jugendliche

"jetzt red i" Moderatorin Franzi Eder gibt Tipps

Außergewöhnlich jung war das Team, das das erste BR-Angebot der Aktionswoche auf die Beine gestellt hat. Am Montag, den 29.April 2024 wurde live auf ARD alpha "Information und Manipulation – Wer gewinnt den Meinungskampf auf Social Media?" übertragen. Diese Diskussionssendung wurde von einem P-Seminar des Gymnasiums München-Moosach gestaltet.

Die Elftklässler hatten das Thema selbst ausgewählt, dazu recherchiert, sich Gäste für ihr Podium eingeladen - darunter Bayerns Digitalminister Fabian Mehring – und die Moderation ausgearbeitet.

Mitmischen! Die Sendung

Mitmischen! Die Sendung Information und Manipulation - Wer gewinnt den Meinungskampf auf Social Media?

Die Idee für dieses besondere Medienkompetenzprojekt war im Sommer 2023 im Gespräch zwischen Lehrerin und BR-Mitarbeiterin Judith Bruniecki mit Philip Naßhan und Heike Eller-Spreider von "jetzt red i" entstanden. Letztere wurden zu Dauergästen in der Schule und coachten die Jugendlichen mehrere Monate lang.

Dass sich der Aufwand gelohnt hat, zeigte nicht zuletzt das flammende Plädoyer für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk des 16-jährigen Schülers David. Er meldete sich mit einer Frage an Digitalminister Mehring zu Wort und warnte davor, die Öffentlich-Rechtlichen zu "de-finanzieren". Sie könnten sonst keine Präventionsarbeit mehr leisten und ihren Bildungsauftrag nicht mehr erfüllen.

Web-Panels des Bayerischen Rundfunks

Aus den Klassenzimmern heraus konnten viele Schülerinnen und Schüler an verschiedenen Webpanels teilnehmen. Der BR hatte dazu zwei Angebote:

  • Alternative Fakten: Wie finden ARD-Korrespondentinnen und Korrespondenten die Wahrheit heraus? Mit Ralf Borchard aus dem ARD-Studio Washington und Sophie von der Tann aus dem ARD-Studio Tel Aviv.
  • Only bad news is good news? Warum geht es ständig um Krieg in den Nachrichten? Mit Torsten Teichmann, dem Leiter von BR24 Radio und Susann Lehmann aus dem Community Management von BR24.

Die Schulbesuche

BR-Reporter Ralph Wege zu Besuch bei einer Klasse in Unterfranken.

Auch dieses Jahr waren 31 BR-Journalistinnen und BR-Journalisten in ganz Bayern unterwegs und besuchten zahlreiche Schulen. Dafür konnten sich Klassen ab der achten Jahrgangsstufe aller Schularten im Vorfeld anmelden. Diese Art, Medienkompetenz zu vermitteln, also den Schülerinnen und Schülern Werkzeuge an die Hand zu geben, mit denen sie lernen, Medien kritisch zu beurteilen, wurde sehr gut angenommen.

Und auch den BR-Journalisten macht der Kontakt mit den Schülerinnen und Schülern Spaß, die meisten haben sich gleich wieder für das nächste Projekt angemeldet.

"Mitmischen! bei den Schülermedientagen" in Zahlen

  • Im direkten Kontakt in den Redaktionen, Regionalstudios und Schulen wurden 1.069 Schülerinnen und Schüler erreicht.
  • In den Livestreams und Webpanels des BR wurden 3.175 Schülerinnen und Schüler erreicht.
  • Auch andere Medienhäuser, wie die Süddeutsche Zeitung oder die Nürnberger Nachrichten, beteiligten sich mit Webpanels und Schulbesuchen an den Schülermedientagen, die die Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit koordinierte.
  • Insgesamt haben rund 22.500 Jugendliche in Bayern an der Aktionswoche teilgenommen.

Zum Abschluss der Woche: "Mitmischen! bei den Schülermedientagen"

Das war eine Premiere – die BR-Publikumsaktion Mitmischen! exklusiv für Schülerinnen und Schüler anzubieten. Rund 200 Schülerinnen und Schüler aus unterschiedlichen Schularten und Klassen waren am 3. Mai 2024 zu Gast im Münchner Funkhaus, auf dem Campus in Freimann und auch in den Regionalstudios. Sie waren bei BR24 Sport am Start, haben beim Faktenfuchs gelernt, wie man einen Fake erkennt, waren bei BAYERN 3, bei PULS, bei der BR24 Rundschau und vielem mehr.

Insgesamt haben 13 Redaktionen sich Zeit genommen und den Gruppen ihre Arbeit erklärt und diese auch vieles ausprobieren lassen.

"Wir senden bei BR24 Radio für politisch sehr interessierte Hörerinnen und Hörer. Von mehreren Workshops mit Gymnasiasten weiß ich, wie sich junge Leute in der Regel informieren. Ich nenne ihnen dann immer Angebote des BR (Faktenfuchs, News-WG, Possoch klärt…), die auch für sie sehr interessant sind. Bei der 'Mitmischen!'-Aktion war bei uns eine Gruppe aus einer Münchner Mittelschule. Die Mädchen und Jungs informieren sich nicht in den klassischen Medien, sie schauen nur TikTok. Es war spannend, sie dabei zu beobachten, wie sie aus fünf Nachrichtenmeldungen die drei auswählen, die sie am interessantesten finden."

Ulla März, BR24 Radio

Die Sendung von BR24 Medien:

Schülermedientage im BR: Mehr als nur Tiktok?

Feedback der Teilnehmenden zu "Mitmischen! bei den Schülermdientagen"

"Wir sind dankbar für die großartigen Einblicke, die wir gewonnen haben und die Möglichkeit, unsere Meinungen zu äußern. Dass wir außerdem durch die tatsächlich ausgestrahlten Sendungen Teil des realen Fernsehens sind, freut uns natürlich besonders." Schüler des Gymnasiums Holzkirchen

"Insgesamt fanden wir alle das Programm super und aus meiner Sicht sehr wichtig, denn so ist der Eindruck viel unmittelbarer und die Kinder bekommen eine konkretere Vorstellung, wie Radio/Fernsehen und v.a. Nachrichten gemacht werden, welcher Aufwand und welche Expertise dahinter steht.  Ich musste im Unterricht nämlich schon auch die Erfahrung machen, dass die Kinder an seriösen Medien sehr deutliche Kritik üben und sich immer mehr Formaten zuwenden, deren Objektivität, Seriosität etc. sehr zweifelhaft sind.", Lehrerin Johannes-Hofmiller-Gymnasium Freising

"Einzelne (Schüler) halten zwar die öffentlich-rechtlichen Medien für sehr sinnvoll, glauben aber nicht daran, dass diese Zukunft haben in einer Gesellschaft, in der nur noch Instagram und Tiktok das Sagen haben. Andere wieder rätseln seit der Diskussion mit Frau Mangold (BR-Reporterin im Studio Schwaben) darüber, wie objektive Berichterstattung ein neues Publikum gewinnen kann, welche Möglichkeiten es gibt, die digitale Generation dafür zu interessieren." Lehrerin BOS-Vorklasse, Neusäß, die im BR Studio Schwaben in Augsburg zu Besuch waren.


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