Wahl


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Aussteiger Abschied vom Bundestag

Einige bayerische Abgeordnete traten bei der Bundestagswahl 2013 nicht mehr an. Unter ihnen auch ein Politiker, der einst als jüngster CSU-Parlamentarier nach Bonn kam und ein profilierter Europapolitiker.

Stand: 23.09.2013 | Archiv

Michael Glos im Bundestag | Bild: Bayerischer Rundfunk

Die Politik regiert auch an den Wochenenden - Kinder, Enkel und Ehefrauen oder -männer kommen zu kurz: Dies sind häufig die Gründe, die Politiker, die nicht mehr für den Bundestag kandidieren, als ausschlaggebend für ihren Rückzug nennen.

Vermutlich sind dies auch die Gründe, die eines der Urgesteine des Bundestags, Michael Glos, zum Rückzug bewegt haben. Bei seinem Einzug in den Bundestag 1976 war er tatsächlich der jüngste CSU-Parlamentarier. 32 Jahre alt war Glos damals. Als Wirtschaftsminister agierte er im ersten Kabinett Merkel glücklos. Als "schwächste Figur im Kabinett" wurde er damals in der Presse gescholten. Weil er sich zu alt fühlte, warf er 2009 hin. Sein Nachfolger war dann um einiges dynamischer als der gelernte Müllermeister aus Unterfranken: Karl-Theodor zu Guttenberg.

Auch diese CSU-Bundestagsabgeordneten kandidierten nicht mehr: Ilse Aigner, Peter Aumer, Herbert Frankenhauser, Norbert Geis, Wolfgang Götzer, Ernst Hinsken, Max Lehmer, Franz Obermeier, Eduard Oswald, Christian Ruck und Wolfgang Zöller.

Hundefreund verabschiedet sich

Die SPD verlor einige ihrer profiliertesten Kräfte wie etwa die ehemalige Bundestagsvizepräsidentin Susanne Kastner oder den Ex-Staatsminister für Europa, Günter Gloser. Sie sind zwei von sechs bayerischen "Aussteigern" aus den Reihen der Sozialdemokraten, die nicht mehr antreten. Für den SPD-Politiker Heinz Paula aus Augsburg war bereits vor der Wahl klar, was er in der Zeit nach dem Bundestag tun wollte: Er würde sich einen Hund aus dem Tierheim holen, ließ er wissen. Sein Anliegen, dass Hunde in den Berliner Reichstag gebracht werden dürfen, war in der letzten Legislaturperiode gescheitert.

Ob auch die Fürther SPD-Frau Marlene Rupprecht bereits auf den Hund gekommen ist, weiß man dagegen nicht. Bekannt ist allerdings, dass auch sie nach 17 Jahren im Bundestag Servus sagte. Auch Angelika Graf und Frank Hofmann traten nicht mehr zur Bundestagswahl an. Abschiednehmen hieß es auch für Kornelia Möller (Linkspartei) und auch vier FDP-Politker wussten bereits vor der Wahl, dass sie nicht mehr im Bundestag vertreten sein würden: Rainer Stinner, Daniel Volk, Stephan Thomae und Erwin Lotter. Den Rest der Partei erwischte es dann am Wahlabend eiskalt...


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