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Seebergkopf & Seebergschneid Eine Frühwintertour bei Bayrischzell

Bis zum kürzesten Tag des Jahres sind es noch wenige Wochen - Zeit, um eher die niedrigeren Gipfel zu erkunden, am besten in der Nähe. Da bieten sich Orte wie Bayrischzell an – und weil sich bei den Temperaturen nicht mehr alle ganz auf den Berg hinauf trauen, kann es sogar auf dem Seebergkopf und vor allem auf seinem eher unbekannten Nachbargipfel, der Seebergschneid, angenehm ruhig sein.

Von: Axinja Weyrauch

Stand: 14.12.2023

Eine Spätherbsttour bei Bayrischzell | Bild: BR; Axinja Weyrauch

Seit einigen Jahren schon gehen Ulla und Ingrid zusammen wandern – wenn es sich anbietet, am besten jede Woche. „Müssen wir machen, damit wir fit bleiben bis 90“, sagt Ingrid lachend. Noch haben sie dafür knapp 20 Jahre Zeit, und bis dahin gibt es noch viele Gipfel zu entdecken. Am Seebergkopf sind sie heute das erste Mal. Der 1538 Meter hohe Berg eignet sich perfekt als Tour für die beiden, denn es ist kein allzu flacher Spaziergang, aber auch kein anstrengender Aufstieg. Der Weg ist nie wirklich schwer oder ausgesetzt. Zunächst geht es in Serpentinen durch den Wald, von der schattigen Nordseite aus hat man einen schönen Blick auf den Wendelstein.

Der Steig wird lichter und es geht langsam auf die Südseite.

Dann führt der Steig allmählich Richtung Südseite – und Sonne. Die genießen Reinhardt und Uschi auf einer der Aussichtsbänke. „Also ich find den Weg fantastisch angelegt, mit den Serpentinen im Wald und jetzt in der Sonne, das ist natürlich toll“, sagt Reinhardt. Nie zu langweilig, aber auch nie zu anstrengend. Die beiden gehen das ganze Jahr über wandern „Um jetzt einfach mal unter der Woche rauszufahren vor allem bei diesem Wetter, ist das wunderbar. Die Strecke hat einfach viele Sonnenabschnitte, das ist schön“, findet Uschi. Bis hinauf zum Gipfel, vorbei an zwei Almen, verläuft der Weg zum großen Teil in der Sonne. Auch oben ist es gemütlich, es gibt viel Platz und das Gras lädt zum Verweilen ein – wobei es dazu in den letzten Spätherbsttagen schon etwas kühl ist.

Gemütlicher Gipfel

Wer denkt, dass der Seebergkopf quasi in zweiter Reihe hinter der beliebten Rotwand keine Weitsicht bietet, der irrt – der Großvenediger ist schon auf dem Steig über die Almwiesen klar und deutlich zu erkennen. Wer dann noch mag, kann einem kleinen Trampelpfad hinüber auf den Nachbargipfel Seebergschneid folgen. Das Gelände ist unschwierig, aber der Pfad ist kein offizieller Wanderweg. Für Ulla und Ingrid braucht es dieses kleine Abenteuer heute nicht mehr, sie sind froh, es hoch auf den Seebergkopf geschafft zu haben – denn die letzten Meter des Weges werden steiler und etwas anstrengender. „Aber so knapp vorm Ziel wollten wir nicht aufgeben“, sagt Ulla lachend.

Abstieg Blick auf Hochmiesing

Wer früh genug gestartet ist, kann sich für einen alternativen, längeren Abstieg entscheiden, der noch einmal einen schönen Kontrast zur sonnigen Südseite bietet. An der oberen der beiden Almen führt ein Trampelpfad rechts am Zaun Richtung Wald. Er ist nicht ausgeschildert, später aber markiert. In steilen Serpentinen geht es durch den Wald hinunter ins Tal. Weil die Sonne hier rar und der Winter schon eingekehrt ist, braucht es unbedingt warme Kleidung. Weil sich hier verschiedene Wege kreuzen und die Wegweiser etwas verwirrend sind, lohnt ein Blick auf die Karte. Wenn noch nicht zu viel Schnee liegt, ist der Weg durch das Wackbachtal, das wie eine Klamm anmutet, reizvoll. So geht es begleitet vom Plätschern des Wassers langsam zurück nach Bayrischzell.


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