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November-Reiseziel Ägäis Wandern auf der Sporaden-Insel Skiathos

Eine Mischung aus alpinen Wanderwegen, felsigen Küsten und blauem Meer - Skiathlos ist das perfekte Reiseziel für alle, die jetzt im November dem Nebel entfliehen, und dennoch aktiv sein wollen. Richtig erlebbar gemacht hat die Insel ein deutscher Auswanderer.

Von: Annette Eckl

Stand: 07.11.2024 13:07 Uhr

Steile Steige zwischen Meerfenchel und Besenginster | Bild: BR; Annette Eckl

Der Duft der Mittelmeerkräuter, wunderschöne Olivenhaine, Lorbeerbäume und fast an jeder Ecke Kirchen und gut erhaltene Klöster: Skiathos wird auch als die grüne Insel bezeichnet. Die üppige Vegetation der Insel besteht hauptsächlich aus Aleppo-Kiefern, Platanen, Olivenbäumen, Steineichen und Erdbeerbäumen.

Wanderführer Ortwin Widmann im Interview mit Reporterin Annette Eckl

Wanderführer Ortwin Widmann stimmt einen mit landestypischer Volksmusik perfekt auf Griechenland ein. Seit über 20 Jahren lebt er zusammen mit seiner Frau auf der Insel und wirkt fast wie ein echter Grieche. Er hat sich damals im Urlaub in die Insel verliebt und von Anfang an die besondere Energie gespürt. Seine Liebe zur Musik hat er in Griechenland noch intensiviert. Er spielt Akkordeon und singt dazu. Inzwischen kennt er 60 alte griechische Volksweisen komplett auswendig, und es gibt nichts Schöneres, als bei einer Rast seiner Musik zu lauschen.

Über 1000 Jahre alte Platanen im Zauberwald

Doch auch die Natur ist Ortwins Leidenschaft. Sein großer Verdienst ist es, Skiathos sozusagen wanderbar gemacht zu haben. In mühsamer Arbeit hat er alte Eselswege und Ziegenpfade wieder freigelegt und ein 200 Kilometer langes Wandernetz aufgebaut. Da Spektrum reicht von einfachen Strand-Wanderungen über Inseldurchquerungen auf Höhenwegen bis zu Gipfelbesteigungen, zum Beispiel auf den 433 Meter hohen Mitikas, den höchsten Berg der Insel. Ortwin bezeichnet das Wandern auf der Insel als reine Aromatherapie, denn auf der nur 48 Quadratkilometer großen Fläche gibt es so viele Heilkräuter wie sonst nirgendwo in Europa.

Erdbeerbaum

Skiathos ist die reinste Naturapotheke, sagt Ortwin. Vom Meerfenchel über Oregano bis hin zu Beinwell und Besenginster gibt es nahezu alles aus der mediterranen Vegetation. da Skiathos auch sehr wasserreich ist, lassen sich überall die Trinkflaschen auffüllen, auch an speziellen Quellen, wie denen im mystischen Zauberwald. Wir durchqueren kleine Bachläufe, aus einem großen Felsen sprudelt eine Quelle. Mönche haben ein Kreuz eingezeichnet – als Symbol für heiliges Wasser.

Höhenweg von Koukounaries

Die Wanderwege auf Skiathos sind oft steil und erfordern Trittsicherheit und auch Schwindelfreiheit. Der Zauberwald-Höhenweg führt uns zum Kloster Kechria mit alten Wandmalereien aus dem 16. Jahrhundert. Auch hier sprudelt wieder eine Quelle mit frischem Trinkwasser im Innenhof des Klosters. Weiter geht es zu den Ruinen der alten historischen Ölmühlen, wir wandern durch meterhohe Farne und Schachtelhalme, vorbei an moosbewachsenen Bäumen. Die urwaldähnliche Natur und die bizarren Astformationen entfachen die Fantasie. Wir lassen uns verzaubern. Die knorrigen und wuchtigen alten Bäume wirken wie verwunschene Wesen aus der Mythologie. Ortwin hat ihnen passende Namen gegeben: Der Baum mit den kräftigen wuchtigen Ästen ist der Herkules, der nächste Minotaurus, weil seine Äste wie ein Labyrinth aussehen. Über 1000 Jahre alt ist dagegen die Ehrfurcht einflößende Ur-Platane auf Skiathos.

Abgelegene Taverne am Kap Kastro

Der nächste Höhepunkt ist die Wanderung zum spektakulären, einsamen Kap Kastro im äußersten Norden der Insel. Hier umspült das ägäische Meer mit ganzer Kraft die steil aufragenden Felsen. Hoch oben stehen die Ruinen der ehemaligen Insel-Hauptstadt, tief unten schäumt das türkisfarbene Wasser. Ein kurzer Abstecher Richtung Meer und wir spüren die Meeresgischt im Gesicht, die Kraft der Natur. Wenn sich dann am Ende der langen Steige und einsamen Pfade noch eine offene Taverne findet, ist das griechische Wanderglück perfekt. Kapitän Michalis hat extra für uns den Steinbackofen eingeheizt und serviert ein Kleftiko, ein traditionelles Lammgericht. Der über 80-Jährige war mit dem Schiff auf den Weltmeeren unterwegs, jetzt ist Skiathos sein sicherer Hafen. Die Tradition des Steinbackofens stammt noch aus der Partisanenzeit, als in Erdhöhlen gegart wurde, damit Rauch und Feuer nicht gesehen wurden. Das Essen bekommt durch diese Garmethode ein ganz besonderes Aroma. Kaleorexi - Guten Appetit!

Karte: Die Sporaden-Insel Skiathos

Interaktive Karte - es werden keine Daten von Google Maps geladen.

Karte: Die Sporaden-Insel Skiathos


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