Im Bann der Brenta Eine Skitour durch das Val d’Ambiez
Bei den fast schon frühsommerlichen Temperaturen der letzten Zeit haben viele vielleicht schon die ersten Sommertouren in den Bergen geplant. Man kann sich aber auch noch auf die Suche nach dem Schnee begeben, zum Beispiel in der südlichen Brenta.

Das Gebirgsmassiv ist den meisten wohl vom Höhenweg- und Klettersteig-Gehen ein Begriff. Kenner aber schätzen hier auch die Skitouren-Routen, die oft durch schwieriges Gelände führen. DAV-Bergführer Engelbert Pallhuber kennt jedoch auch Gemütliches für Skitourengeher, sagt er zumindest, und schlägt eine Tour durch das Val d’Ambiez, einen tiefen, nahezu schluchtartigen Flusseinschnitt, zum Rifugio Agostini vor.
Die Hütte liegt auf 2.410 Meter hoch und ist die südlichste aller Hütten in der Gruppo di Brenta. Gesagt, getan – mit einem Haken: Am Ausgangspunkt blühen bereits Blumen, aber es lockt kein Schnee. Doch Engelbert Pallhuber fackelt nicht lang:
Am Parkplatz beim Ristoro Dolomiti auf 860 Meter Höhe schultert er verdächtig schnell seine Ski und läuft los – zu Fuß, den Forstweg bergauf. 500 Höhenmeter Ski tragen, damit man dann oben vielleicht einen "Halbpulver" erwischt, eine Schneeart, die wohl wenig Gutes verheißt. Bis zur Agostini-Hütte sind es "nur" 1600 Höhenmeter – so viel zum Thema "Gemütliches".
Nach knapp 500 Höhenmetern treffen wir tatsächlich auf Schnee und die Skitour kann beginnen. Der Weg führt durch die enge Schlucht, oft nahe an der Felswand entlang, links geht es den Abhang zum Bach runter, dann weitet sich das Tal. Der Schnee wird schwer, die Luft warm und das Spuren mörderisch.
Irgendwann ist das Rifugio Cacciatore erreicht. Im Halbkreis um die "Jäger-Hütte" ragen hohe Felswände wie in einem Amphitheater auf. Bis zur Agostini-Hütte ist es noch eine knappe Stunde – und die sparen wir uns, weil es dort oben sicher nicht mehr Schnee gibt als hier.
Außerdem lösen die warmen Temperaturen schon in Sichtweite Lawinen aus, die über die für die Brenta-Dolomiten so typischen Felsbänder hinweg ins Tal donnern. Und nun? Abfahren im Pappschnee und die letzten 500 Höhenmeter zu Fuß absteigen. Spätestens jetzt wird klar: Wir freuen uns auf bevorstehende Bergtouren im Sommer.
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Karte: Brenta