Rennen verboten! Gehfußball – anstrengend, aber weniger Verletzungsgefahr
Schnell und körperbetont: Fußball gilt als harter Sport. Eine sanftere Alternative ganz ohne Rennen bietet die Sportart Gehfußball. Die Verletzungsgefahr ist relativ gering – aber man muss lernen, sich zu bremsen.
In Großbritannien ist der Sport "Walking Football" sehr verbreitet. Als Alexander Schliwa davon hört, ist er sofort begeistert. Seit einem halben Jahr trainiert er nun die Mannschaft des FC Español in München.
Kleine Tore, kleines Spielfeld – und kein Torwart
Hier setzt "Walking Football" an. Man spielt auf kleine Tore ohne Torwart. Gespielt wird im Kleinfeld, das etwa nur ein Achtel so groß ist wie ein normales Fußballfeld.
Körperkontakt ist verboten, um Verletzungen zu vermeiden. Außerdem muss man noch drei Besonderheiten kennen.
Die goldenen Regeln beim Gehfußball
Regel 1
Rennen ist verboten – und damit haben viele neue Mitspieler am Anfang ein Problem. Läuft man aus Reflex einfach los, gibt es einen Freistoß für die gegnerische Mannschaft.
Regel 2
Der Ball darf nicht höher als hüfthoch geschossen werden. Sonst: Freistoß für den Gegner.
Regel 3
Der Torraum ist Tabu. Sollte jemand innerhalb des Torraums verteidigen und damit einen Torschuss vermeiden, bekommt die gegnerische Mannschaft sofort einen Elfmeter.
Ehemalige Spielerin des FC Bayern München
Bei der Mannschaft des FC Español sammeln sich auch Ex-Fußballer. Dagmar hat sogar in der Bundesliga für den FC Bayern gespielt. Heute ist sie 58 Jahre alt und mag nicht mehr so aufs Gas gehen. Was sie am Fußball toll findet, wird beim Gehfußball ebenfalls bedient.
Robert hat sich mit 38 Jahren das Kreuzband und den Meniskus gerissen. Mit Fußball war es vorbei – doch dann entdeckte er den "Walking Football" für sich. Der macht ihm Spaß und ist oft genauso anstrengend, findet er.
Elisabeth ist mit 82 die älteste Spielerin hier. Vor zwei Jahren suchte sie einen neuen Sport.
Gehfußball hält jung und geistig fit
Gehfußball ist eine großartige Idee, findet auch der Orthopäde und Sportmediziner Dr. Christian Schneider, der sich bestens mit normalen Fußballverletzungen auskennt.