Gesunde Säfte Ein Power-Boost für den Tag
Mehr als 32 Liter Obst- und Gemüsesaft nimmt jeder Deutsche jährlich zu sich. Die Zubereitung zu Hause ist einfach, preiswert und vielfältig. Reporter Fero Andersen will wissen, wie gesund die Vitaminbomben sind.
Gesundheit!-Reporter Fero Andersen besucht Chicos Saftbar am Viktualienmarkt in München. Frisch gepresste Säfte sind gerade im Sommer der Renner. Die fruchtigen Kreationen mixen hier Michaela Schmidt mit ihrem Mann Mabrouk Yahyaoui, genannt Chico. So ein Saft ist ein regelrechter Vitamin-Boost. Doch nur, wenn die Säfte frisch sind. Sie müssen kühl gelagert innerhalb weniger Stunden verbraucht werden, da sonst die Vitamine verloren gehen und Keime entstehen. Was in den Säften so alles drin steckt oder eben drinstecken sollte? Das weiß die die Ökotrophologin Anja Schwengel-Exner. Besonders im Supermarkt kann man sich schnell vergreifen. Nektar oder lieber ein Direktsaft?
"Nicht alles darf sich Saft nennen, was flüssig ist. Nur das darf Saft heißen, was 100 Prozent Fruchtanteil hat. Wir haben hier ein Beispiel, das sieht aus wie eine Saftflasche, aber da steht nichts von Saft drauf. Wenn man auf die Zutatenliste schaut, sieht man hier Nektar mit Fruchtsaftkonzentrat. Das heißt, ich habe hier zwar ein Anteil an Fruchtsaft drin, der beträgt bei diesem Getränk nur 60 Prozent. Da ist Apfelsaft dabei, Kirchsaft, aber es sind auch Wasser und Zucker dabei."
Anja Schwengel-Exner, Diplom-Ökotrophologin, Verbraucherzentrale Bayern e.V.
Säfte aus dem Kühlregal und Smoothies – Wo ist der Unterschied?
Dann gibt es noch die Säfte, die im Supermarkt im Kühlregal gelagert werden. Im Prinzip ist es so, dass diese häufig etwas weniger stark pasteurisiert werden. Also eine Pasteurisation bei niedrigeren Temperaturen. Da bleiben deutlich mehr Vitamine erhalten. Eine Besonderheit stellen Smoothies dar – sie enthalten Früchtepürees, überwiegend aus Bananen. Der Fruchtzucker schlägt hier besonders zu Buche. In einer Flasche stecken bis zu 8 Stück Würfelzucker. Aber es gibt auch eine kalorienarme Alternative. Es muss aber nicht immer der Obstsaft sein. Auch Gemüse lässt sich „trinken“. Rote Beete, Karotte oder Sauerkraut. Das ist eine Besonderheit, weil der Saft milchsauer vergoren wird. Solche Säfte haben den großen Vorteil, dass sie die Milchsäurebakterien mitliefern, die für unseren Darm sehr wichtig sind.
Was ist eine Saftkur?
In Landshut will Fero jetzt mehr erfahren über Saftkuren. Nina Notheis hat er an Chicos Saftbar kennengelernt. Sie macht so eine Kur und wird dabei von einer Ernährungsberaterin begleitet. Warum hat sie sich zu dieser Kur entschlossen?
"Ich wollte einfach mal einen Raset schaffen für den Körper, von vorne anfangen, die ganzen Altlasten mal einfach loswerden. Mit einer Saftkur kann man dem Körper Zeit zur Reinigung und zur Erneuerung geben. Auch die sogenannte Autophagie, also die Selbstreinigung des Systems und der Zellen kann man damit ankurbeln und sich von Stoffwechselendprodukten befreien, von Schadstoffen und wieder wirklich fit werden dadurch."
Nina Notheis
Worauf muss man bei einer Saftkur achten?
Die Saftkur beginnt mit den Entlastungstagen, an denen man auf Schwerverdauliches sowie Zucker und Kaffee verzichten sollte. An den Vollfastentagen darf man nur Gemüsesäfte zu sich nehmen. Die Aufbautage dienen der Vorbereitung auf feste Nahrung und Ballaststoffe – da kommen Smoothies zum Einsatz. Der Gemüseanteil der Säfte sollte immer überwiegen. Mindestens 70 Prozent werden empfohlen, um die Bauchspeicheldrüse nicht zu strapazieren hinsichtlich der Insulinproduktion. Eine Saftkur kann bei Allergien, wie dem Heuschnupfen oder bei Hauterkrankungen wie Neurodermitis helfen. Sogar in der Krebstherapie gibt es bereits positive Erfahrungen.