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Hautpflege Ihre Haut muss jetzt ihr Fett abkriegen!

Im Winter sehen Menschen hierzulande immer etwas grau und mitgenommen aus. Kälte und trockene Heizungsluft strapazieren unsere Haut. Mit der richtigen Pflege kommt man wieder zu einem strahlenden Teint.

Von: Annette Bögelein

Stand: 16.11.2015 |Bildnachweis

Gesicht mit Rollkragenpullover | Bild: colourbox.com

Spannende Gesichtshaut, aufgesprungene Lippen und raue Hände kommen im Winter häufig vor, weil die Witterung auch den Stoffwechsel unserer Haut beeinflusst.

Veränderter Hautstoffwechsel im Winter

Bei Kälte ziehen sich die Blutgefäße in der Haut zusammen, um die Wärme im Inneren des Körpers zu halten. Die Haut bekommt nur eine gedrosselte Nährstoffzufuhr und auch weniger Sauerstoff. Der Stoffwechsel der Haut läuft auf Sparflamme. Deswegen sehen die Menschen im Winter blass und grau aus.

Im Winter produziert die Haut weniger Fett

Die Haut ist im Winter aber auch weniger geschützt. Die Talgdrüsen in der Haut erzeugen einen natürlichen Fettfilm, der unsere Haut gegen die Umwelt und gegen äußere Einflüsse schützt sowie einen Wasserverlust verhindert. Er wirkt so einer Austrocknung entgegen. Normalerweise bilden die Talgdrüsen täglich ein bis zwei Gramm Talg. Ist es mehr, wirkt die Haut fettig, ist es weniger, entsteht eine trockene Haut.

Im Winter bekommen mehr Menschen als sonst eine trockene Haut. Denn je kälter es wird, desto weniger Talg produzieren die Talgdrüsen in der Haut. Der Schutzfilm auf der Haut wird dünner und der Verdunstungsschutz wird deswegen auch geringer. Die Haut wird schneller trocken und spröde, wenn man nichts dagegen unternimmt. Ab acht Grad minus produzieren die Talgdrüsen gar kein Fett mehr. Deshalb ist es sehr wichtig, die Haut - vor allem bei sehr kalter Witterung und beim Skifahren - gut zu schützen.

Heizungsluft trocknet die Haut aus

Die kalte Winterluft entzieht der Haut die Feuchtigkeit, aber auch die Luft in den Innenräumen - vor allem wenn sie stark beheizt sind. Der Wechsel zwischen den Temperaturen außen und innen strapaziert die Haut ebenso. Gleichgültig, ob drinnen oder draußen: Im Winter hat es die Haut nicht leicht. Der dünnere oder fehlende Fettfilm aus Talg schützt die Haut nicht genügend vor der Austrocknung. Bei manchen Menschen kommt es sogar zu Juckreiz, dem "Winterjucken", weil die geringe Luftfeuchtigkeit in beheizten Räumen die Haut stresst.

Besondere Pflege für Allergiker

Vor allem Ekzempatienten mit "Neurodermitis", Atopiker generell (also alle Menschen mit Allergien gegen Pollen, Katzenhaare etc.) sowie ältere Menschen müssen aufpassen. Neurodermitiker bekommen oft im Herbst, wenn die Luft trocken und kalt wird, vermehrt Ekzemschübe. Bei älteren Menschen kann die Schwelle von der trockenen Haut zum manifesten "Austrocknungsekzem" schnell überschritten werden. Die Haut von Atopikern weist dann eine erhöhte Entzündungsbereitschaft auf, kann gerötet, rau, entzündet und juckend werden.

Pflegen und reinigen

Fett

Die Haut braucht im Winter jetzt mehr Fett als sonst im Jahr. Leider stehen auf vielen Cremes keine Angaben, welches Verhältnis von Wasser zu Öl in der Creme angewendet wurde. Richtig wäre, im Winter eine Creme auf einer Wasser in Öl Basis zu verwenden. Die meisten Tagescremes sind aber Öl in Wasser Emulsionen und daher zu feucht. Und die meisten Tagescremes enthalten mehr Feuchtigkeit als die Nachtcremes. Letztere sind dann tatsächlich tagsüber die besser Pflege. Deshalb kann die Tagespflege, die sonst im Sommer gut tut, im Winter falsch sein. Je mehr gecremt wird, desto trockener wird die Haut. Cremes mit zuviel Feuchtigkeit können zudem bei kalten Temperaturen auf der Haut frieren und Kälteschäden hervorrufen! Das geschieht schon im Herbst bei der nasskalten Witterung. Hinweise wie "rich" oder "reichhaltig" deuten auf einen höheren Fettgehalt hin. Der Fettgehalt sollte mindestens fünfzig Prozent sein, bei reiferer Haut sogar um die siebzig Prozent. Reine Fettcremes wie Vaseline können eventuell zu fett sein, die Poren verstopfen und zu Hautirritationen, Pickelchen und Hautunreinheiten führen.

Tipps für die Haut

Creme

Die richtige Creme mit mindestens fünfzig Prozent Fettgehalt oder Lipidanteilen auswählen. Zweimal am Tag eincremen genügt. Wer auf Feuchtigkeit für die Haut nicht verzichten möchte, kann zuerst eine Feuchtigkeitscreme und dann eine Fettcreme darüber aufgetragen. Die Fettcreme hilft der Haut, die Feuchtigkeitsgrundlage zu speichern. Feuchtigkeitscreme alleine reicht nicht aus!







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