Pflanzen Besondere Balkonpflanze: Sunny Sisters
Die bayerischen Gärtnerinnen und Gärtner wählen seit etwa 20 Jahren die Pflanze des Jahres. Für 2022 kürten sie die fröhlich bunten "Sunny Sisters". Diese Topfgerbera ist ein dauerblühender Blumenstrauß im Balkonkasten. Pflanzenexpertin Brigitte Goss stellt die diesjährige Siegerin vor und gibt Pflegetipps, damit sie sich auf Ihrem Balkon auch richtig wohlfühlt.
Die Sunny Sisters (Gerbera jamesonii) stammt ursprünglich aus Südafrika und wird dort Barberton Daisy genannt. Diese Gerbera hat in ihrer Heimat Kultstatus und wird sogar auf Wappen und in Emblemen von Sportmannschaften abgebildet.
Gerbera sind weltweit die meistverkauften Schnittblumen. Topfgerbera haben kürzere Stiele und vertragen sogar Temperaturen bis minus 5 Grad. Bei guter Pflege können sie mehrere Jahre alt werden.
Pflegetipps für die Sunny Sisters
- Standort: sonnig, aber nicht heiß. Am besten ist eine Beschattung während der großen Mittagshitze.
- Gießen: Versorgen Sie die Pflanze erst mit Wasser, wenn sich der Topf oder das Gefäß leicht anfühlt. Die Topfgerberas vertragen keine Staunässe.
- Düngen: Gedüngt wird mit einer halben Dosis Flüssigdünger einmal die Woche. Achtung: Starke Düngergaben könnten die Wurzeln schädigen.
- Ausputzen der Blüten: Die einzelnen Blüten halten über Wochen. Das Verblühen erkennen Sie daran, dass die Blüten heller werden. Um sie zu entfernen, fassen Sie die Blütenstiele ganz unten an der Pflanzenbasis an und ziehen. Der Stiel lässt sich so ohne Rückstände entfernen.
Sunny Sisters eignen sich sehr gut als Einzelpflanzung oder als bunte Mischung, denn die Pflanzen gibt es in fünf verschiedenen Farben. Es gibt aber auch einige passende Partnerpflanzen, die die Schönheit der Topfgerbera unterstreichen.
Passende Partnerpflanzen für Sunny Sisters
- Zauberglöckchen (Calibrachoa)
Zauberglöckchen passen farblich perfekt zu den Sunny Sisters und unterstreichen den Flower-Power-Flair der 70er Jahre. Hinsichtlich Standort und Gießen haben sie etwa die gleichen Ansprüche: Gleichmäßig feucht, aber nie zu nass halten und große Hitzestandorte vermeiden. Zauberglöckchen müssen nie ausgeputzt werden, da sie Verblühtes immer wieder überwachsen.
- Trommelstöckchen (Craspedia globosa)
Das Trommelstöckchen ist ein ungewöhnlicher Korbblüher für die Sonne. Die gelben, kugelförmigen Blüten locken Insekten an. Auch diese Pflanze kommt mit Trockenheit gut zurecht und sollte nicht zu viel gegossen werden. Der Nährstoffbedarf ist gering und passt sich dem der Sunny Sisters an.
- Zauberschnee (Chamaesyce hypericifolia)
Wie Zuckerwatte füllen die weißen Blütenwolken jede Lücke. Der Zauberschnee blüht ohne Pause, nicht nur in der Sonne, auch im Schatten. Er ist pflegeleicht und verträgt auch zeitweise Trockenheit, aber keine Staunässe. Besonders hübsch wirkt er zu den rosafarbigen Sunny Sisters.
- Buntnessel (Solenostemon scutellarioides)
Die Buntnesseln sind faszinierende Blattschönheiten mit unterschiedlichsten Blattfärbungen. Die Varianten mit den Dunkelrot bis Braunrot gefärbten Blättern geben einen ruhigen Kontrast zu den bunten Blüten. Bei sehr starker Sonneneinstrahlung können die Blätter verbrennen. Die Buntnesseln brauchen einen warmen Standort mit Temperaturen von 18 bis 24 Grad. Sie werden also früher ins Haus ziehen müssen als die Sunny Sisters. Ab September kann die Buntnessel als Zimmerpflanze in der Wohnung verbleiben.
Sunny Sisters - So bepflanzen Sie das Gefäß
Zum Bepflanzen füllen Sie das Gefäß am besten mit gutem und besonders lockerem Pflanzsubstrat. Gut eignen sich auch Kübelpflanzensubstrate, die viele mineralische Bestandteile enthalten. Für einen 80 cm Kasten rechnet man mit fünf Pflanzen. Das Gefäß sollte unbedingt einen Wasserabzug haben. Lockern Sie den Topfballen vorsichtig, bevor Sie ihn in das Pflanzloch drücken. Sunny Sisters brauchen keinen weiten Pflanzabstand, weil sie ihre Energie nicht in Blattmasse, sondern in die Bildung neuer Knospen stecken.
Sunny Sisters - die richtige Pflege
- Der beste Platz für die Sunny Sisters und ihre Begleitpflanzen ist die volle Sonne mit etwas Schatten bei großer Hitze.
- Gießen Sie je nach Bedarf. Prüfen Sie am besten mit der Fingerprobe (Finger bis erstes Fingerglied in die Erde stecken), ob die Erde noch feucht genug ist. Erst dann wird gewässert. Am besten bleibt die Erde immer leicht feucht. Achten Sie bei Regenwetter darauf, dass das Wasser im Gefäß gut abfließen kann. Stehen die Pflanzen im Wasser, sterben die Wurzeln ab.
- Wenn Sie zum Pflanzen vorgedüngtes Substrat verwenden, brauchen Sie erst nach sechs Wochen wieder zu düngen. Dann einmal wöchentlich mit halber Konzentration.
Viel Freude mit den Pflanzen wünschen Brigitte Goss und "Wir in Bayern"!