Garten Blumenzwiebeln für den Frühling pflanzen
Viele sind im Oktober damit beschäftigt, ihren Balkon oder Garten allmählich winterfest zu machen. Doch Gartenexpertin Brigitte Goss rät: "Denken Sie im Spätherbst schon an den Frühling!" Denn wer sich nächsten Frühling an einer Blütenpracht erfreuen will, sollte jetzt aktiv werden. Die Blumenzwiebeln müssen jetzt unter die Erde. Aber keine Sorge! Es ist auch etwas für die bequemeren Gärtner dabei.
Im Spätherbst ist es an der Zeit, schon an den Frühling zu denken. Denn Tulpen-, Narzissen- und andere Frühjahrsblumenzwiebeln sollten jetzt in die Erde. Ideal für den bequemen Gärtner: Blumenzwiebeln zum Verwildern. Einmal in die Erde gesetzt, entwickeln sich die Blüten Jahr für Jahr und werden sogar noch mehr.
Beeindruckend sind im Frühjahr Teppiche aus Narzissen, Krokussen oder wilden Tulpen. Sie werden nicht gehegt und gepflegt. Dennoch entwickeln sie sich zu üppigen Blütenteppichen, gerade wenn man sie sich selbst überlässt. Was so einfach aussieht, bedarf allerdings einer guten Vorbereitung.
Tipps zum Einkauf
Gute Qualität bekommen Sie gerade bei den Blumenzwiebeln eher im Fachgeschäft, beim Staudengärtner. In Gartencentern oder im Baumarkt sollten Sie die Zwiebeln unbedingt überprüfen: Braune Schalen sind normal. Die Zwiebeln sollten aber unbedingt fest sein, da weiche Zwiebeln verfault oder vertrocknet sind.
Tipps für den richtigen Boden
Alles entscheidend ist der richtige Boden. Für die meisten Zwiebelblumen bedeutet ein staunasser und schwerer Boden das Ende. Andererseits sollte er auch nicht zu trocken, darf aber gerne etwas lehmig, sandig und humos sein.
Tipps zur richtigen Pflanzung
Bei der Pflanzung von Blumenzwiebeln gilt es, ein paar Grundregeln zu beachten:
- In jedem Fall sollte der Boden gut gelockert und von Unkraut befreit werden.
- Die Pflanztiefe richtet sich nach der Zwiebelgröße: Sie sollten doppelt so tief gepflanzt werden, wie sie hoch sind.
- Um möglichst schnell eine gute Wirkung zu erzielen, sollte eine große Anzahl der Zwiebeln ausgebracht werden.
- Der Abstand richtet sich nach der Zwiebelgröße: je kleiner, desto enger. Halten sie aber einen Mindestabstand ein: so breit wie der Durchmesser der Zwiebel. So braucht zum Beispiel die Kaiserkrone einen Mindestabstand von 30 cm.
Tipps zu Blumenzwiebeln
Krokusse
Großblumige Krokusse wie auch die wilden Formen dürfen in keinem Garten fehlen. Pflanzen Sie am besten verschiedene Sorten. Sie blühen zu unterschiedlichen Zeiten und bieten so für einen langen Zeitraum Nahrung für Insekten. Großblumige Krokusse sind sogar "Schlafplatz" für Hummeln und Wildbienen.
Elfenkrokus (Crocus tomasinianus): Dieser Krokus blüht schon ab Februar und ist eine wichtige Nahrungspflanze für die ersten Insekten im Jahr. Er gedeiht gut an durchlässigen, sommertrockenen Standorten. Diese Krokusse werden jedes Jahr mehr.
Crocus "Grand Maître": Dieser violette Krokus trägt seine großen Blüten im März. Er will an einen sonnigen Standort, ins Staudenbeet oder in den Rasen. Warten Sie mit dem Mähen ab bis die Blätter eingezogen sind.
Narzissen
Die meisten Narzissenarten können Sie sich selbst überlassen. Nach mehreren Jahren bilden sich bei Narzissen dichte Zwiebelhorste, die, kurz bevor die Blätter ganz eingezogen sind, "geteilt" werden können. Dies regt auch die Blühfreudigkeit an. Die Narzissenzwiebeln können an einem schattigen Platz in Kisten ausreifen und im Herbst an einer anderen Stelle wieder in die Erde.
Dichternarzisse (Narcissus poeticus): Diese duftende, weiße Narzisse hat schon viele Dichter inspiriert. Ursprünglich kommt sie aus dem Mittelmeergebiet und taucht bei uns verwildert in Wiesen auf. Sie vermehrt sich durch Brutzwiebeln.
Tulpen
Tulpen benötigen mehr Aufmerksamkeit. Selbst Wildtulpen sind meist nicht sehr vermehrungsfreudig. Nur die Weinbergstulpe sät sich gut aus.
Meine Tulpenlieblinge sind eine alte Tulpensorte aus einem Bauerngarten. Die alten Tulpensorten bleiben auch den Sommer über im Boden.
Tulpenzwiebeln der klassischen Tulpen sind nach der Blüte verbraucht. Daraus bilden sich sog. Tochterzwiebeln. Bei den alten Sorten wachsen daraus schnell wieder blühfähige Exemplare. Wichtig ist ein Standort mit nährstoffreichem Boden.
Achtung bei Wühlmäusen:
Tulpen gehören zu den Lieblingsspeisen von Wühlmäusen. Sie können Ihre Tulpen schützen, indem Sie sie in einen Drahtkorb bzw. in eine Hülle aus Hasendraht pflanzen.
Bauerntulpen: Sie blühen gelb und rot, werden bis 50 cm hoch und bevorzugen einen nährstoffreichen, lockeren Boden, der im Sommer nicht zu trocken ist. Bauerntulpen bekommt man nicht mehr im Handel.
Tipp: Halten Sie einfach in alten Gärten und Bauerngärten Ausschau und bitten sie um Zwiebeln.
Weinbergstulpe (Tulipa sylvestris): Diese duftende, gelbe Tulpe wird bis zu 20 cm hoch. Den Sommer über braucht sie einen gleichmäßig feuchten Boden.
Wilde Tulpe (Tulipa marjolettii): Diese in Südfrankreich beheimatete Tulpe blüht ganze vier Wochen lang weiß mit rotem Rand und wird ca. 50 cm hoch. Sie wächst auch an sommertrockenen Standorten und kann "verwildern".
Extra-Tipp: Zwiebellasagne Schritt für Schritt
Bei der sogenannten Zwiebellasagne werden unterschiedliche Blumenzwiebeln im Gefäß in Schichten übereinander gepflanzt und blühen dann im folgenden Frühjahr in unterschiedlicher Reihenfolge.
- Wählen Sie dazu am besten einen frostfesten, breiten Topf, der mind. 30 cm hoch ist und ein Abzugsloch hat.
- Ca. 5 cm Erde in den Topf schichten.
- Darauf die größten Zwiebeln, die Narzissen, in weitem Abstand setzen.
- Mit Erde auffüllen, sodass noch die Spitzen der Narzissenzwiebeln zu sehen sind.
- In den Zwischenräumen die Tulpenzwiebeln setzen und wieder mit Erde auffüllen, bis nur noch die Spitzen zu sehen sind.
- Zum Schluss die Krokuszwiebeln auflegen, mit Erde abdecken und angießen.
- Nach dem Angießen sollte der Topf im Freien bleiben. Die Zwiebeln brauchen Frost und Kälte, damit sie blühen können.
Viel Freude mit Ihren Blumenzwiebeln wünschen Brigitte Goss und "Wir in Bayern"!