Pflanzen Gemüse in Upcycling-Anzuchtgefäßen vorziehen
Wenn Sie früh im Jahr Tomaten, Physalis und Basilikum ernten möchten, sollten Sie jetzt mit der Anzucht im warmen Zimmer beginnen, denn einige Gemüse- und Kräuterarten haben eine lange Entwicklungszeit. Gartenexpertin Brigitte Goss erklärt, worauf es bei der Anzucht ankommt und wie Sie aus Dingen, die im Haushalt eigentlich Abfall sind, einfach und günstig geeignete Aussaatgefäße herstellen können.
Anzuchtgefäß aus leeren Toilettenpapierrollen
Die innere Rolle von Toilettenpapier ist aus festem Karton, der sich hervorragend als Anzuchttopf eignet.
Die Pappgefäße werden im Laufe der Anzucht von den Wurzeln der Pflanzen durchdrungen. Die Pflanzen können mit der Toilettenpapierrolle in die Erde oder in ein größeres Gefäß gepflanzt werden.
Anzuchtgefäß aus gerolltem Zeitungspapier
Auch Töpfe aus Zeitungspapier eignen sich gut für die Anzucht aus Samen, da sie später einfach mit eingepflanzt werden können.
Anzuchtgefäß aus gefaltetem Zeitungspapier
Anzuchtgefäß aus leerer Milch- oder Safttüte
Die Böden von Milch- oder Saft-Tüten lassen sich gut als Anzuchtgefäße verwenden. Dazu einfach mit einem scharfen Messer oder einer spitzen Schere das untere Drittel abschneiden und gut auswaschen. Die so hergestellten Anzuchttöpfchen sind allerdings nicht wasserdurchlässig. Achten Sie deshalb darauf, dass die Erde nicht zu nass ist.
Anzucht von Tomaten
Ab Mitte März kann mit der Aussaat von Tomaten begonnen werden.
So gehen Sie vor:
- Nährstoffarme Anzuchterde in die Aussaatgefäße füllen.
- Einen Samen in der Mitte des Töpfchens etwa 0,5 cm in die Erde drücken.
- Das Gefäß an einen warmen Ort stellen und feucht halten. Die Keimtemperatur sollte 25 bis 28 Grad betragen. Diese Temperaturen werden meist nur in der Nähe einer Heizquelle erreicht.
- Sobald sich die Keimblätter zeigen, nach etwa 14 Tagen oder länger, die Pflanzen ans helle Fenster ins Licht stellen. Jetzt können die Pflanzen auch kühler stehen.
- Wenn das zweite Blattpaar erscheint, einmal pro Woche mit der halben Konzentration eines Flüssigdüngers düngen.
- Da Tomaten sehr wärmebedürftig und frostempfindlich sind, erst nach den Eisheiligen auspflanzen.
Anzucht von Andenbeeren (Physalis)
Andenbeeren sind köstliche Früchte, aus deren Samen (auch von den gekauften Früchten) sich leicht Pflanzen ziehen lassen. Von der Aussaat bis zur Fruchtreife dauert es allerdings viele Wochen. Oft werden Physalen erst im Herbst reif. Vorgezogene Pflanzen haben einen deutlichen Zeitvorsprung und können schon im Sommer geerntet werden.
So gehen Sie vor:
- Samen mit 1-2 cm Abstand leicht in die Erde drücken.
- Das Gefäß an einen warmen Ort stellen und feucht halten. Die Keimtemperatur sollte 25 bis 28 Grad betragen. Diese Temperaturen werden meist nur in der Nähe einer Heizquelle erreicht.
- Sobald sich die Keimblätter zeigen, Pflanzen ans helle Fenster ins Licht stellen. Jetzt können die Pflanzen auch kühler stehen.
- Wenn das zweite Blattpaar erscheint, einmal pro Woche mit der halben Konzentration eines Flüssigdüngers düngen.
- Da Physalen frostempfindlich sind, erst nach den Eisheiligen Mitte Mai auspflanzen.
- Jede Pflanze braucht mindestens einen 20 Liter-Topf oder im Beet etwa einen Meter Abstand.
Anzucht von Basilikum
Kräuter wie Basilikum sind das ganze Jahr über beliebt. Damit die eigenen Pflanzen schon frühzeitig wachsen können, sollte vor allem Basilikum frühzeitig ausgesät werden.
So gehen Sie vor:
- Basilikum ist ein Lichtkeimer. Die Samen sollten deshalb nur leicht oder gar nicht abgedeckt werden.
- Samen immer feucht halten. Vorteilhaft ist somit die Anzucht in einem kleinen Zimmergewächshaus, unter einer Glasscheibe (z. B. von einem alten Bilderrahmen) oder in einem Zip-Beutel. So trocknen die Samen nicht so schnell aus.
- Die Keimtemperatur liegt bei 25 Grad.
- Basilikumsamen keimen nach etwa 10 Tagen. Sobald die ersten grünen Blätter rausspitzen, die Pflanzen an ein helles Fenster stellen.
Viel Erfolg bei der Anzucht wünschen Brigitte Goss und "Wir in Bayern"!