Zwischen Spessart und Karwendel Kastaniensuppe
Zum Früchtekorb des Herbstes gehören die Esskastanien, umgangssprachlich Maronen genannt. In Gunzendorf bei Emskirchen in Mittelfranken gibt es im Herbst ganz besonders viele davon, denn dort steht die mit 32 Metern höchste Esskastanie in ganz Bayern. Rund 120 Jahre ist sie bereits alt und der ganze Stolz des Waldbesitzers Hans Herrmann Möhring und seiner Frau Sabine. Sie verwenden die Früchte des Baumes meist als Saatgut. Aber die Esskastanien schmecken natürlich auch wunderbar als würzige Kastaniensuppe.
Auch wenn Esskastanien gerne mal als Maroni bezeichnet werden, sind es doch eigentlich zwei verschiedene Früchte - wenn auch aufs Engste verwandt: Maronen sind ei- bis herzförmig mit flacher, dreieckig geformter Unterseite. Die Schale glänzt rötlichbraun und ist mit dunklen Streifen fein überzogen. Sie haben ein volleres Aroma, sind intensiver, zudem cremiger im Geschmack als Esskastanien. Außerdem lassen sie sich leichter schälen. Wie ihre Verwandten, die Esskastanien, fallen die Maronen im Herbst, sobald die stacheligen Hülsen aufspringen, wie Manna reif von den Bäumen.
Schon Hildegard von Bingen schätzte sie
Beiden Sorten gemeinsam ist ihr hoher Nährwert bei wenig Fett. Hundert Gramm bringen es auf knappe 200 (kcal) Kalorien. Dank ihrer Vitamine und vielen Mineralien wie Kalium, Kalzium, Phosphor, Eisen und Magnesium gelten Kastanien als sehr gesund. Sie sollen die Stimmung aufhellen, den Stoffwechsel anregen, die Durchblutung fördern, das Gewebe entwässern, die Nerven stärken, die Aderwände festigen und dank ihrer basischen Anlage übersäuerten Magen beruhigen. Homöopathen verweisen gerne auf Hildegard von Bingen, die in Honig eingelegte Maronen gegen Leberkrankheiten empfahl und die Meinung vertrat, der regelmäßige Genuss von Maronen verhüte Krampfadern.
Auf jeden Fall sind Esskastanien und Maronen gut gegen Hunger und lassen sich auf vielerlei Arten zubereiten. Hier eine kleine Kostprobe.
Rezept für Kastaniensuppe
Zutaten
200 g Kastanien oder Maroni
1 große Gemüsezwiebel
jeweils ein Zweig Thymian, Rosmarin, Salbei (nach dem Kochen entfernen)
50 g Butter
125 ml trockener Weißwein
750 ml Rinderbrühe
Zubereitung
Die Zutaten kleinschneiden und in einen Topf geben, mit Butter andünsten und mit Wein ablöschen. Anschließend 15 - 20 Minuten kochen. Dann Thymian, Rosmarin und Salbei aus der Suppe entfernen und den Rest mit einem Pürierstab cremig pürieren.
Vor dem Servieren gehackte Petersilie untermischen und zum Schluss mit Schnittlauch dekorieren, eventuell auch noch mit Pilzen.