RESPEKT Brauchen wir Eliten?
- Als "Elite" bezeichnen wir Menschen, die sich in bestimmten Gebieten in Spitzenpositionen befinden: etwa in der Politik, in der Wirtschaft, in der Kultur oder auch im Sport.
- Etwa 4.000 von 83.000.000 Menschen in Deutschland zählen zur Elite.
- Sich "von ganz unten" in die Elite hochzuarbeiten, ist schwer - aber nicht unmöglich.
- Es gibt verschiedene Faktoren, die beim Aufstieg helfen: Bildung, Vermögen, Förderer*innen usw.
- Manche Menschen sind misstrauisch gegenüber der "Machtelite", weil "die da oben" ihrer Meinung nach nicht die Interessen von "uns da unten" vertreten.
In jeder Gesellschaft und Gemeinschaft gibt es Menschen, die mehr Verantwortung übernehmen als andere. Die Entscheidungen treffen, führen, bestimmen. Zum Beispiel Politiker*innen, Unternehmensleiter*innen, Direktor*innen oder Kapitän*innen in Sportteams. Idealer Weise haben sie besondere Fähigkeiten, die sie zu guten Anführer*innen machen. Sie haben eine Sonderrolle, mehr Aufgaben und bekommen dafür oft auch mehr Bezahlung.
Wozu brauchen wir Eliten?
Definition Elite
Viele Menschen sind froh, dass es diese "Eliten" gibt. Aber es gibt auch Menschen, die unzufrieden sind. Dafür gibt es viele Gründe. Zum Beispiel sind sie nicht einverstanden mit den Entscheidungen der "Bestimmer*innen". Oder sie finden, dass sie zu viel Geld bekommen für das, was sie leisten. Dabei kann den Einsatz eigentlich nur einschätzen, wer selbst mal eine Zeit Führungsverantwortung hatte. Gerade Populist*innen nutzen die "Wut der kleinen Leute" gern aus, um gegen "die da oben" Stimmung zu machen. Eine wirkliche Alternative wird allerdings nicht angeboten. Selbst im Kommunismus, der von der Idee her für die Gleichheit aller steht, gibt es wenige Führungspersönlichkeiten, die über "das Volk" bestimmen.
Ganz oben weht ein rauer Wind
Von außen betrachtet haben Mitglieder der Elite viele Privilegien. Wie viel sie dafür arbeiten und auch opfern, ist weniger sichtbar: Viele Stunden pro Tag verbringen sie mit dem Einsatz für ihr Projekt, ihr Unternehmen, ihr Netzwerk. Freie Zeit, für sich allein, fürs Chillen, Zappen oder Zocken, haben sie meist wenig. Wer zur Elite gehört, steht auch oft im Rampenlicht. Er oder sie macht sich angreifbar. So wie etwa Virolog*innen in der Corona-Krise. Denn oft gibt es keine eindeutige oder leicht vermittelbare Grundlage für Entscheidungen, und dann wettern Menschen meist gegen die Person und weniger gegen die Sache.
"Man hat immer Personen, die mehr Verantwortung übernehmen und das auch können. Das ist ja auch eine Fähigkeit. (...) Und es gibt halt Personen, die treffen auch lieber Entscheidungen als andere. Und Eliten an sich übernehmen halt trotzdem, auch wenn man sie immer so kritisch beäugt, meist eine relativ wichtige Aufgabe in einer Gesellschaft. Weil irgendjemand muss den Laden schmeißen."
Oleg Stepanenko, hat seine Bachelor-Arbeit über Eliten geschrieben
Studiert, männlich, wohlhabend - so ist die Elite (statistisch gesehen)
- Schon die Herkunftsfamilie hat einen wichtigen Einfluss: zu 90 % stammt die Elite aus Familien, in denen bereits die Eltern eine Führungsposition oder ein Studium hatten.
- 94 Prozent der Regierungsmitglieder haben einen Hochschulabschluss.
- Frauen haben weniger Chancen: Von den 198 Vorstandsposten in DAX-Unternehmen sind gerade einmal 29 von Frauen besetzt.
- In die Welt der Wirtschafts-Elite einzusteigen ist besonders schwierig: Die Top-Positionen in großen Unternehmen werden vor allem aus dem eigenen Elite-Milieu besetzt.
Zahlen und Fakten
Zahlen und Fakten: Quellen
Wie werde ich Teil der Elite?
Rein statistisch gesehen hilft es, wenn du ein abgeschlossenes Studium hast, denn 90 Prozent der Elite haben eins. Oft geht es sogar schon noch früher los: Sind deine Eltern keine Akademiker, sinken deine Chancen auf eine spätere Elitezugehörigkeit von 90 auf 10 Prozent. Schlechtere Karten haben auch Frauen: Von den 198 Vorstandsposten in DAX-Unternehmen sind gerade einmal 29 von Frauen besetzt. Soweit die Statistik - aber Ausnahmen bestätigen die Regel. Auch der Leiter der Bayerischen Eliteakademie, Dr. Thomas Wellenhofer, betont: Persönlichkeit und die Fähigkeit, auch Anderen Erfolg zu gönnen, sind wichtiger als gute Noten. Natürlich auch Engagement. Deshalb: Mit einem klaren Ziel, Fleiß und Ausdauer und Menschen, die an dich glauben, kann jede*r es schaffen!
Autorin: Monika von Aufschnaiter