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Krisen im Studium Wie kann ich psychische Probleme überwinden?

Depressionen, Angststörungen oder Panikattacken bei jungen Menschen haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Laut Barmer-Arztreport 2018 ist bei Studierenden inzwischen mehr als jeder sechste von einem psychischen Problem betroffen. Campus Magazin hat sich bei Beratungsstellen speziell für Studierende umgeschaut.

Von: Monika Sarre-Mock

Stand: 04.01.2021

Krisen im Studium: Wie kann ich psychische Probleme überwinden?

Zeit- und Leistungsdruck im Studium, finanzielle Sorgen und Zukunftsängste - und dazu noch der ganz normale Wahnsinn des täglichen Lebens.

Nightlines in Deutschland | Bild: BR zum Artikel Erste Hilfe! Nightline Sorgentelefon für Studierende

In der Nightline sind Studenten für Studenten da. Wenn Du dort anrufst, ist da jemand, der, wie du studiert und deine Lebenswelt kennt. Du kannst du anrufen, wenn du reden mit jemand musst, aber nicht weißt mit wem. Hier Nummern: [mehr]

Da kann man schon einmal in ein Loch fallen. Studierenden mit psychischen Erkrankungen fällt es oft schwer, über ihre Probleme zu sprechen, das ist Teil des Krankheitsbildes. Zu groß sind gesellschaftliche Vorurteile, sie verhindern, dass Betroffene sich Hilfe suchen. Trotzdem verzeichnete 2017 allein die psychologische Beratungsstelle des Münchner Studentenwerks 1510 Ratsuchende, die sich für ein Erstgespräch anmeldeten. Obwohl viele das Gefühl von tiefer Traurigkeit kennen – offen darüber sprechen, will niemand. Zu groß ist die Scham. Depression ist immer noch ein Tabuthema. Wir haben nachgefragt, wie Studierende, die professionelle Hilfe erhielten, sowie Beratungspsychologen die Situation einschätzen.

Wie weit ist das Thema „psychische Probleme“ noch stigmatisiert in unserer Gesellschaft?

Campus Magazin fragt bei  BWL-Studentin Julika Salb nach:
Wie hast Du das damals erlebt, als Du regelmäßig zu Beratungsgesprächen gingst? Hast Du das offen Deinen Freunden erzählt?

Beratungsstelle hilft: Hast Du das offen Deinen Freunden erzählt?

Pfarrerin und Beraterin Claudia Häfner von der evangelischen Hochschulgemeinde der TU München zur Situation:
Wie erleben Sie das, wenn Studierende mit ihren Problemen zu Ihnen in die Beratung kommen? Ist das für die ganz normal oder verschweigen sie das lieber?

Pfarrerin Claudia Häfner aus der EHG der TU München: Wie erleben Sie das, wenn Studierende mit ihren Problemen zu Ihnen in die Beratung kommen?

Beratungspsychologin und Studierendencoach Juliane Heess von Münchner Studentenwerk zum Verhalten von betroffenen Studierenden: Wie mutig sind die Studierenden – trauen sie sich mit ihren Problemen in die Beratungsstelle zu kommen?

Beratungspsychologin und Studierendencoach Juliane Heess vom Münchner Studentenwerk: Wie mutig sind Studierende – trauen sie sich mit ihren Problemen in die Beratungsstelle zu kommen?

Psychologie-Student Marcel Bischofberger erzählt über sein Ziel, wie er Studierenden helfen will:
Du willst ja künftig mit Events und Infoveranstaltungen über das Thema seelische Gesundheit aufklären, aber besteht da denn überhaupt Offenheit, darüber zu reden?

Psychologie-Student Marcel Bischofberger zu seiner Idee: Mit Events über das Thema seelische Gesundheit aufklären, klappt das?

Im Notfall:

Psychologischer Krisendienst: 0180/ 655 3000

TelefonSeelsorge: 0800/111 0 111 oder 0800/111 0 222

Verschiedene im Film erwähnten Anlaufstellen bieten Studierenden kostenlos und anonym Hilfe an:

Psychotherapeutische und Psychosoziale Beratungsstelle ist Teil des Beratungsnetzwerks des Studentenwerks München

Man kann sich dort für ein kostenloses Beratungsgespräch auf verschiedenen Wegen anmelden. In jedem Fall ist es notwendig einen Termin zu vereinbaren. Die Anmeldung erfolgt am besten telefonisch oder persönlich während der Öffnungszeiten des Sekreteriats MO/DI und DO/Fr von 9.00 – 12.00 Uhr. Telefon +49 89 357135-40

Alte Mensa, Beratungszentrum Eingang h
2. Stock, Raum h7
Helene-Mayer-Ring 9
80809 München

Eine Anmeldung per E-Mail ist auch möglich:
psycho-beratung@stwm.de

Eine Beratung dauert 50 Minuten – die Wartezeit für einen Ersttermin beträgt in der Regel 7 – 10 Tage. Sollte sich zeigen, dass längerfristige Hilfe sinnvoll ist, wird an qualifizierte, niedergelassene Therapeuten/-innen weiter verwiesen.

Bei konkreten studienbezogenen Problemen, beispielsweise bei Lern- und Arbeitsstörungen, gibt es auch das Studierenden-Coaching. Dort besteht die Möglichkeit bei fünf bis zehn Sitzungen zu Themen wie Stressmanagement, Lerntechniken, Entspannung, Prokrastination oder Zweifel am Studium gecoacht und beraten zu werden.

Mobile Beratung

Wer sich unsicher ist, welche Beratungsstelle weiterhelfen kann oder sich nicht aufraffen kann oder es vorzieht außerhalb der Beratungsstelle einen Treffpunkt für ein erstes orientierendes Gespräch zu vereinbaren– kann in München auch eine mobile Beratung in Anspruch nehmen:

Tel.: +49 170 9672568 / +49 151 44565542
E-Mail: mobileberatung-m@stwm.de

Evangelischen Hochschulgemeinde der TU München

Hier wird überkonfessionell und interreligiös beraten. Alle Beratungen sind absolut vertraulich und kostenlos.

Sprechstunde „walk in – counceling“:
Pfarrerin Dr. Claudia Häfner, Claudia.Haefner@elkb.de
Nach Vereinbarung, Tel: 089/54 27-15-0, 0171/56 98 301

EHG-München, Gabelsbergerstr. 9, München

Sprechstunde „walk in – counceling“:
Pfarrerin Katarina Freisleder, katarina.freisleder@elkb.de
Sprechzeit: Mittwoch, 09:30 bis 11:00 Uhr und nach Vereinbarung
Tel: 089/88 98 39 04

EHG-Garching, Büro MW 0016, Campus Garching

Evangelische TelefonSeelsorge München

Reden, Chatten, Mailen - das alles ist unter diesem Link möglich.
Die Evangelische TelefonSeelsorge ist unter 0800/111 0 111 Tag und Nacht erreichbar, auch an Sonn- und Feiertagen. Die geschulten Berater hören zu und erarbeiten mit euch Lösungsschritte. Das Telefonat ist kostenfrei. Die Berater fragen nicht nach dem Namen und der Anruf erscheint auch nicht auf eurer Telefonrechnung.

Katholische Hochschulgemeinde der TU München

Bei der katholischen Hochschulgemeinde findet man wie bei der evangelischen Hochschulgemeinde eine kostenlose Beratung bei Seelsorgern.

Literaturempfehlungen bei Depressionen und anderen psychischen Problemen:

Depressionen überwinden: Niemals aufgeben von Rose Riecke-Niklewski & Günter Niklewski | Stiftung Warentest | 2016 | ISBN: 386851161X

Ziemlich gute Gründe, am Leben zu bleiben von Matt Haig | dtv Verlagsgesellschaft | 2016 | ISBN: 3423280719

Psyche? Hat doch jeder!: Vom Hin und Her zwischen Herz und Hirn von Lena Kuhlmann | Eden Books | 2018 | ISBN: 3959101503

Mein schwarzer Hund: Wie ich meine Depression an die Leine legte von Matthew Johnstone | Antje Kunstmann Verlag | 2008 | ISBN: 9783888975370

Mit dem schwarzen Hund leben: Wie Angehörige und Freunde depressiven Menschen helfen können, ohne sich dabei selbst zu verlieren von Ainsley & Matthew Johnstone | Antje Kunstmann Verlag | 2009 | ISBN: 3888975948

Mamas Monster: Was ist nur mit Mama los? von Erdmute von Mosch | BALANCE Buch + Medien Verlag | 2011 | ISBN: 3867390401

Depression abzugeben: Erfahrungen aus der Klapse von Uwe Hauck | Bastei Lübbe | 2017 | ISBN: 9783404609222

Das Monster, die Hoffnung und ich: Wie ich meine Depression besiegte von Sally Brampton | Bastei Lübbe | 2009 | ISBN: 9783404616534

Burnout vorbeugen: Wie uns geheime Energieräuber zur Erschöpfung treiben von Bernd Taglieber & Steff en Raebricht | CreateSpace Independent Publishing Platform | 2018 | ISBN: 1981914919

Burnout: Neue Kraft schöpfen (mit CD) von Frank Meyer | Gräfe und Unzer | 2013 | ISBN: 3833828390

Achtsamkeitstraining (mit CD) von Jan Eßwein | Gräfe und Unzer | 2015 | ISBN: 3833848294


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