Franken - Buchtipps


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Sabine Weigand Die silberne Burg

Eine der erfolgreichsten Autorinnen auf dem Gebiet der historischen Romane lebt im fränkischen Schwabach: In ihrem neuesten Werk nimmt Sabine Weigand die Leser mit auf Reise einer Außenseitergruppe im frühen 15. Jahrhundert.

Stand: 04.11.2010

Buchcover "Die silberne Burg" | Bild: S. Fischer Verlag

Sabine Weigand ist Historikerin und hat einmal als Ausstellungsplanerin für Museen gearbeitet. Inzwischen schreibt sie historische Romane, und das höchst erfolgreich. Immer wieder arbeitet sie in ihre Bücher auch wahre Schicksale und Begebenheiten ein, so findet sich in ihrem Buch "Die Markgräfin" etwa die Geschichte der Plassenburg bei Kulmbach wieder. In ihrem neuesten Werk "Die silberne Burg" begibt sich Sabine Weigand in das Jahr 1415, in dem eine bunte Truppe den Rhein entlangzieht: eine Jüdin auf der Flucht, ein junger Ritter, der wegen einer Liebesaffäre den Königshof verlassen musste, ein irischer Mönch, der seinem Orden den Rücken gekehrt hat - sie alle haben sich als Außenseiter zusammengeschlossen und erleben auf 572 Seiten eine spannende Geschichte mit allem, was dazugehört: Verschwörung, Geheimnisse, Techtelmechtel, Morde.

Geschichte der Würzburger Ärztin Sara

Ausgangspunkt für ihren neuen Roman war die Idee, einmal über eine Ärztin im Mittelalter zu schreiben. Ein dreiviertel Jahr ging Sabine Weigand auf Spurensuche und stieß in diesem Zusammenhang auch auf die jüdische Ärztin Sara, die in Würzburg gelebt hat. Dieses Thema ließ die Autorin nicht mehr los: "Wer weiß denn schon, warum man in die Mikwe geht, was in der Synagoge abläuft, wie die Juden Pessach feiern", sagt Sabine Weigand, "und da habe ich mir gedacht, da besteht noch so viel Informationsbedarf über das Judentum, seine Geschichte und seinen Glauben" - Informationsbedarf, den sie in ihrem Roman "Die silberne Burg" stillt.

Historischer Stoff mit aktuellem Bezug

Es ist ein historischer Stoff, der dem Leser aber überraschend aktuell vorkommen dürfte, denn der schwierige Umgang mit Außenseitern, religiöser Fanatismus und die Unwissenheit über andere Religionen - all das sind Themen, die uns auch heute noch beschäftigen. Die Historikerin Weigand lässt die Leser ihres Romans nie lange schwelgen, sie will keinen Weichspül-Blick auf diese Zeit, warnt vor Ritter-Romantisierung und beschreibt detailliert medizinische Eingriffe und mittelalterliche Behandlungsmethoden. Da müsse man bei der Lektüre schon hart im Nehmen sein, erzählt sie, "ich habe oft Szenen drin, die gar nicht so einfach sind, aber das war halt die Zeit."


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