Eine warme, zarte Altstimme – umrankt von den sensiblen Melodielinien zweier Violoncelli. Eine ideale Klangmelange; und man wundert sich, warum das bisher noch niemand gemacht hat. Für diesen schlanken und dabei innigen, transparenten und dabei tief ergreifenden Zusammenklang hat sich die französische Sängerin Noemi Waysfeld mit Juliette Salmona und Louis Rodde (beide Violoncello) zusammengetan. Bei den PASSAGEN interpretieren sie Perlen des Barock und der Klassik von Vivaldi bis Boccherini zusammen mit Chansons der legendären französisch-jüdischen Sängerin Barbara, die als Kind vor den Nazis und den Kollaborateuren des Vichy-Regimes fliehen musste. "Gibt es ein Fleckchen Welt, wo es mich nicht zerreißt? Wo glücklich leben wirklich glücklich leben heißt?" singt sie in einem ihrer Chansons. Das Gefühl von Heimatlosigkeit und Ausgestoßensein prägt auch die alte judäo-spanische Musik, die Noemi Waysfeld zu ihren eigenen Wurzeln zurückführt – Musik, geboren aus den Erfahrungen von Flucht und Migration, die gerade heute so vielsagend ist wie vor Jahrhunderten.