Julius Echter von Mespelbrunn Die wichtigsten Stationen seines Lebens
Julius Echter hat von 1545 bis 1617 gelebt. Er war von 1573 bis 1617 Fürstbischof von Würzburg, führte in Franken die Gegenreformation durch und gründete die Universität Würzburg sowie ein Kranken- und Waisenhaus. Unter seiner Herrschaft wurden Hexen verfolgt.
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1545
Das Wasserschloss Mespelbrunn
1545
Geburt in Mespelbrunn
Julius Echter kommt am 18. März 1545 in Mespelbrunn (Lkr. Aschaffenburg) zur Welt. Er ist das zweite von neun Kindern. Seine Eltern sind Peter Echter, ein Beamter im Dienst des Mainzer Kurfürsten, und Gertraud Echter aus dem Geschlecht der Grafen von Adolzheim, einer alten fränkisch-schwäbischen Adelsfamilie. Die Eltern waren tief gläubige Katholiken.
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1554
Die Stiftskirche St. Peter und Alexander in Aschaffenburg
1554
Einschulung in Aschaffenburg
Im Alter von neun Jahren besucht Julius Echter ab November 1554 das Kollegialstift St. Peter und Alexander in Aschaffenburg. Ermöglicht wird seine Ausbildung durch eine Pfründe, die ihm regelmäßige Einkünfte ermöglicht und sein Auskommen sichert.
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1557
Der Würzburger Kiliansdom
1557
Von Aschaffenburg nach Würzburg
Im Dezember 1557 wechselt Julius Echter als Zwölfjähriger zur Ausbildung an das Würzburger Domstift, wo er ebenfalls eine Pfründe erhält.
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1559
Der Mainzer Dom
1559
Von Würzburg nach Mainz
Im Mai 1559 tritt Julius Echter in das Mainzer Domstift ein. Er ist zu diesem Zeitpunkt 14 Jahre alt.
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1559
Der Kölner Dom
1559
Von Mainz nach Köln
Julius Echter geht mit seinem älteren Bruder Adolf im Herbst des Jahres 1559 nach Köln. Dort besuchen sie die Jesuitenschule.
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1561
Rathaus von Löwen (Leuven)
1561
Zum Studieren nach Flandern
Zum Studieren gehen Julius Echter und sein jüngerer Bruder Sebastian im Sommer 1561 in die spanischen Niederlande. Sie schreiben sich in Flandern an der Universität von Löwen (Leuven) ein. Die Hochschule gilt zu dieser Zeit als Hochburg des Katholizismus. Julius Echter ist sechzehn Jahre alt. Schwerpunktmäßig studiert er Jura.
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1563
Historische Bücher
1563
Von Löwen nach Douai
Die Echter-Brüder studieren ab September 1563 an der neugegründeten Universität von Douai. Die Hochschule ist in Flandern als Bollwerk für die katholische Religion gegründet worden. Julius Echter ist achtzehn Jahre alt.
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1566
Der Louvre in Paris, das ehemalige Königsschloss
1566
Flucht wegen politischer Unruhen
Wegen der Unruhen aufgrund des niederländischen Unabhängigkeitskampfes verlassen Sebastian und Julius Echter im Frühling 1566 Duai und reisen nach Paris.
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1566
Die Wehrtürme der mittelalterlichen Festung in Angers
1566
Von Paris nach Angers
Im September 1566 wechseln die Echter-Brüder von der Pariser Universität an die Hochschule von Angers. Ausschlaggebend sind die Unruhen zwischen Hugenotten und Katholiken. In Paris ist den Hugenotten die freie Religionsausübung untersagt.
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1567
Stadtansicht von Pavia
1567
Flucht aus Frankreich
Wegen der Unruhen zwischen Hugenotten und Katholiken in Frankreich verlassen Sebastian und Julius Echter im September 1567 Frankreich und gehen nach Italien. Sie schreiben sich an der Hochschule von Pavia ein.
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1569
Das Colosseum in Rom
1569
Abschluss des Studiums
Julius Echter beendet sein Studium in Rom.
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1569
Der Würzburger Kiliandom
1569
Aufnahme ins Würzburger Domkapitel
Am 15. Oktober 1569 wird Julius Echter Mitglied des Würzburger Domkapitels, nachdem er seine universitären Zeugnisse eingereicht hat.
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1570
Historische Schiefertafel
1570
Erste Karriere-Station: Domscholaster
Am 22. April 1570 wird Julius Echter vom Würzburger Domkapitel zum Domschloaster – Domschlumeister – gewählt.
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1570
Registraturbuch mit Feder und Tintenfass
1570
Zweite Karriere-Station: Domdechant
Im August 1570 wird Julius Echter zum Domdechant – Geschäftsführer des Domkapitels – gewählt. Der Posten ist wegen der geringen Bezahlung, der kostenintensiven Repräsentationsaufgaben und der schlechten Arbeitsmoral der Mitarbeiter nicht besonders beliebt.
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1573
Gemälde von Julius Echter
1573
Dritte Karriere-Station: Fürstbischof
Das Würzburger Domkapitel wählt einen Nachfolger für den verstorbenen Fürstbischof Friedrich von Wirsberg (16.09.1507 – 12.11.1573). Elf von 21 Stimmen entfallen auf Julius Echter. Seine Wahl lässt sich durch sein Ansehen erklären, dass er sich in den vergangenen vier Jahren bei den Mitkapitularen erworben hatte. Die Mitglieder des Domkapitels schätzen Echter als pflichtbewussten und sorgfältigen Kirchenmann. Echter hat den Ruf eines frommen, sittenstrengen und linientreuen Katholiken. Am 4. Dezember tritt Echter sein Amt an.
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1574
Historische Buchführung
1574
Neuausrichtung der Verwaltung
Um die Verwaltung des Fürstbistums zu reformieren, erlässt Julius Echter eine neue Kanzlei-Ordnung. Darin legt er sowohl die Aufgaben und Zuständigkeiten der Ressorts als auch die Gebühren für einzelne Dienstleistungen fest. Echter stellt ausschließlich Katholiken ein.
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1575
Zeichnung der von Julius Echter neugegründeten Universität Würzburg
1575
Neugründung der Universität
Julius Echter gründet die Universität Würzburg neu. Am 11. Mai 1575 erhält er von Papst Gregor XIII. und Kaiser Maximilian II. die dazu erforderlichen Rechte. An der Hochschule wird Theologie, Jura, Medizin und Philosophie angeboten. Echter wird zum Rektor der Universität gewählt. Bereits von 1402 bis 1413 hat es in der Domstadt schon einmal eine Universität gegeben. Sie war von Fürstbischof Johann von Egloffstein eingerichtet worden.
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1575
Julius Echter als Fürstbischof
1575
Priester- und Bischofsweihe
Julius Echter wird an Pfingsten des Jahres 1575 (22. Mai) – eineinhalb Jahre nach seiner Bischofswahl – zum Bischof geweiht. Zwei Tage zuvor hat er die Priesterweihe erhalten.
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1575
Brennende Fackel
1575
Vertreibung der Juden
Im Jahr 1575 lässt Julius Echter alle Juden aus dem Hochstift Würzburg vertreiben und deren Besitz beschlagnahmen.
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1576
Blick vom Dom von Fulda über die Michaelskirche hinüber zum Frauenberg
1576
"Fuldaischer Handel"
Julius Echter wird im Jahr 1576 vom Fuldaer Domkapitel und von zahlreichen protestantischen Reichsrittern aufgefordert, Fürstabt Balthasar von Dernbach abzusetzen und im Hochstift Fulda selbst die Herrschaft zu übernehmen. Im Februar übernimmt Echter die Administration der Erzabtei. Im Mai 1576 wird der Fürstabt abgesetzt, im Juni unterschreibt Dernbach die Abdankungsurkunde und Echter vereint das Hochstift Fulda mit seinem Fürstbistum. Papst Gregor XIII droht daraufhin mit dem Kirchenbann. Echter verlangt eine Entscheidung vor Gericht.
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1576
Zeichnung des Würzburger Juliusspitals
1576
Grundsteinlegung für das Juliusspital
Im Jahr 1576 wird der Grundstein für ein großes Krankenhaus in Würzburg gelegt. Der Komplex entsteht auf einem jüdischen Friedhof außerhalb der Stadtmauern Würzburgs.
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1576
Krone Rudolphs II.
1576
Reise nach Wien
Im Jahr 1576 reist Julius Echter an den kaiserlichen Hof nach Wien. Dort wird er von Kaiser Rudolph II. mit den Regularien. Im selben Jahr führt er in seinem Herrschaftsgebiet die allgemeine Wehrpflicht ein.
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1576
Die Alte Uniuversität in Würzburg
1576
Solide Finanzierung der Hochschule
Julius Echter fordert in einem Schreiben vom 30. Dezember 1578 die Klöster in seinem Herrschaftsgebiet auf, sich regelmäßig finanziell am Unterhalt der Würzburger Universität zu beteiligen. Die Klöster im Fürstbistum Würzburg beteiligten sich daraufhin verlässlich an der Finanzierung der Hochschule.
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1579
Gemälde des Würzburger Juliusspitals
1579
Stiftung des Juliusspitals
Am 12. März 1579 stiftet Julius Echter ein Kranken- und Waisenhaus. Echter regelt die Aufgaben des Juliusspitals bis ins Genaueste. Die Einrichtung ist mit einer Bäckerei, einer Mühle, einem Garten, einem Brunnen ausgestattet. Finanzieren soll es sich über den Weinverkauf.
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1582
Gemälde von Julius Echter
1582
Kandidatur als Mainzer Erzbischof
Im April 1582 kandidiert Julius Echter für das Amt des Mainzer Erzbischofs. Er erhält die meisten Stimmen, nicht aber die absolute Mehrheit. Vor dem zweiten Wahlgang zieht er seine Kandidatur zurück. Wolfgang von Dahlberg wird daraufhin Mainzer Kurfürst.
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1582
Der Goldene Saal im Augsburger Rathaus
1582
Eröffnung des Augsburger Reichstags
Fürstbischof Julius Echter eröffnet im Jahr 1582 den Augsburger Reichstag. Bei dieser Versammlung wird festgelegt, welche Fürsten zum Reichstag zugelassen sind (Reichsunmittelbarkeit). Nach dem Jahr 1582 hinzukommende Fürsten werden rangniedriger behandelt als die altfürstlichen Häuser. Der Reichstag ist von konfessionellen Differenzen unter den Herrschern geprägt. Mit dem prunkvollen Reichstag von 1582 endet die Geschichte der Reichstage in Augsburg.
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1584
Die Alte Universität in Würzburg
1584
Einweihung des neuen Universitätsgebäudes
Die Würzburger Universität ist bezugsfertig
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1585
Statue Julius Echters
1585
Beginn der Gegenreformation im Fürstbistum Würzburg
1585 fordert Julius Echter protestantische Prediger und Lehrer auf, das Fürstbistum Würzburg zu verlassen. An die Bevölkerung ergeht der Befehl, zum katholischen Glauben überzutreten oder das Fürstbistum zu verlassen. Nach Ostern unternimmt Echter eine Rundreise durch sein Herrschaftsgebiet, besucht alle größeren Orte und überwacht die Einhaltung seiner Befehle. Echter lässt etwa 300 Kirchen neu errichten oder stark umbauen.
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1587
Die Alte Universität in Würzburg
1587
Erweiterung des Studienangebots um Jura
Im Jahr 1587 wird an der Universität in Würzburg der erste Professor für Rechtswissenschaften eingestellt. Neben Theologie und Philiosophie können die Studenten sich nun für Jura einschreiben.
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1589
Siegel der Julius-Maximilians-Universität Würzburg
1589
Erweiterung des Studienangebots um Medizin
Im Jahr 1589 wird an der Universität Würzburg der erste Professor für Medizin eingestellt. Das Angebot an Studiengängen an der Hochschule ist nun komplett.
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1594
Brennende Fackel
1594
Vertreibung der Protestanten
Im Jahr 1594 lässt Echter im Zuge der Gegenreformation die Protestanten aus dem Hochstift Würzburg vertreiben.
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1601
Der Mainzer Dom
1601
Zweite Kandidatur als Mainzer Erzbischof
Im Jahr 1601 kandidiert Julius Echter zum zweiten Mal für das Amt des Mainzer Erzbischofs. Er kann sich beim Mainzer Domkapitel aber nicht durchsetzen.
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1602
Die mittelalterliche Michaelskirche in Fulda
1602
Ende des "Fuldaischer Handels"
Im Jahr 1602 verliert Echter vor dem Reichshofrat die juristische Auseinandersetzung um das Hochstift Fulda. Er wird zur Herausgabe des Hochstifts und zur Zahlung Schadensersatz verurteilt. Außerdem muss er die Prozesskosten tragen. Am 7. August gibt Echter das Hochstift zurück.
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1604
Julius Echter
1604
Dritte Kandidatur als Mainzer Erzbischof
Im Jahr 1604 kandidiert Julius Echter zum dritten Mal für das Amt des Mainzer Erzbischofs. Er kann sich beim Mainzer Domkapitel aber wieder nicht durchsetzen.
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1610
Muskete
1610
Bessere Ausrüstung der Landwehr
Um das Fürstbistum Würzburg besser verteidigen zu können, verbessert Echter im Jahr 1610 die Ausstattung der Landwehr. Im September gehören 40.000 Musketiere der Landwehr an.
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1617
Der Hexenturm in Zeil am Main
1617
Hexenverfolgung
Julius Echter gilt als einer der größten Hexenverfolger. In seinem Regierungsbereich lässt er Hexen hinrichten. Allein in seinem letzten Regierungsjahr (1617) werden 300 Menschen getötet.
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1617
Das Grabmahl von Julius Echter in Würzburger Kiliansdom
1617
Tod im Alter von 72 Jahren
Fürstbischof Julius Echter stirbt am 13. September 1617 an den Folgen einer Darminfektion. Er ist 72 Jahre alt geworden. Sein Grabmahl befindet sich im Würzburger Kiliansdom.