EU-Siegel Nürnberger Bratwurst gerettet
Die Nürnberger Rostbratwurst bleibt vorerst geschützt. Die EU will an ihrem bisherigen Siegel festhalten. Kritiker hatten das Aus für die Nürnberger Bratwurst befürchtet.
Das Europäische Parlament und der Europäische Rat hätten sich darauf geeinigt, das derzeitige Siegel beizubehalten, teilte der CSU-Europaabgeordnete Martin Kastler mit. Die Regelung gelte auch für Nürnberger Lebkuchen, heißt es in einer entsprechenden Pressemitteilung.
Nürnberger Bratwürste aus norddeutschen Schweinen
Bislang beziehen die großen Produzenten der Nürnberger Bratwurst den Großteil ihres Fleischbedarfs aus Norddeutschen Fabriken, sagte Nicole Weik vom Bundesverband der Regionalinitiativen. Die Verbraucherorganisation "Foodwatch" hatte die bisherige Siegelvergabe des Europäischen Parlaments kritisiert. Demnach konnte mit dem sogenannten "Herkunftssiegel" die Nürnberger Bratwurst auch ganz ohne Nürnberger Fleisch europäischen Schutz genießen. Eine endgültige Entscheidung aus Brüssel soll erst Anfang 2012 fallen.
"Wir richten unseren Appel an die Hersteller, dass zukünftig auch fränkisches Schwein in der Bratwurst sein soll."
Nicole Weik, Bundesverband der Regionalinitiativen.
EU-Siegel bleibt - zunächst
Der CSU-Europa-Abgeordnete Martin Kastler hatte gewarnt, dass die EU das sogenannte ggA-Siegel, das eine "geschütze geografische Angabe" verbürgt, mit zwei weiteren, ähnlichen Siegeln zusammenfassen möchte. So sollte nicht nur die Herkunft, sondern auch die Qualität des Gesamtprodukts garantiert werden. Der Hintergedanke der inzwischen verworfenen EU-Idee: Der Kunde müsse sich darauf verlassen können, dass nicht nur die Produktion der Bratwürste in Nürnberg stattfindet, sondern dass auch die Zutaten von dort stammen.
Die EU-Herkunftsbezeichnungen
g.g.A.
g.g.A. steht für "geschützte geografische Angabe" und bedeutet, dass eine der Herstellungsstufen in einem bestimmten Herkunftsgebiet stattfinden muss - bei den "Nürnbergern" eben die Verwurstung von Schweinefleisch und die Produktion der Würste.
g.U.
g.U. steht für "geschützte Ursprungsbezeichnung" und bedeutet, dass ein Produkt ohne Weiterverarbeitung aus einem bestimmten Gebiet stammt. Dieses Siegel wird unter anderem für Parmaschinken vergeben.
g.t.S.
g.t.S. steht für "garantiert traditionelle Spezialität" und bezeichnet keine geografische Herkunft, sondern ein geschütztes Herstellungsverfahren oder eine Rezeptur. Das Siegel wird unter anderem für Serranoschinken vergeben.
Das kommt in die Nürnberger Wurst
Mittelgrob gewolft
In die Wurst kommt laut Beschluss des Ausschusses für Recht, Wirtschaft und Arbeit des Nürnberger Stadtrates am 18. März 1998: grob entfettetes Schweinefleisch mit mittelgrober Körnung und ohne Brätanteil. Der Fettanteil darf maximal 35 Prozent betragen.
Majoran-Note
Seinen typischen Geschmack erhält die Nürnberger hauptsächlich von der Majoran-Würzung - dieses Gewürz ist laut Stadtratsbeschluss verpflichtend und muss in das Nürnberger Würstchen.
Geheimrezeptur
Weitere Gewürze wie Kardamom oder Piment runden den Geschmack ab. In welchen Anteilen und Mengen die Gewürze beigemischt werden, wird von den Metzgern gern als Geheimrezeptur unter Verschluss gehalten.
Schafsaitling
Die Nürnberger Rostbratwurst muss im engen Schafsaitling (Dünndarm des Schafes) auf 7 bis maximal 9 Zentimeter abgedreht werden. Im Rohzustand darf sie nur etwa 20 bis 25 Gramm wiegen.
Wursthandwerk
"Gesetze sind wie Würste, man sollte besser nicht dabei sein, wenn sie gemacht werden." Otto von Bismarck
Wer's trotzdem wissen will: Unter dem folgenden Link ist beschrieben, wie die Nürnberger in einer Metzgerei entstehen.
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meiersieben, Freitag, 02.Dezember 2011, 18:43 Uhr
2. Woher ist das Fleisch für die Nürnberger Bratwürste?
Das Fleisch für die Nürnberger Bratwürste stammt überwiegend aus Dänemark und Nordwest-Deutschland. Es ist eine irreführung der Verbraucher die Würste als Nürnberger Bratwürste zu bezeichnen.
Jirka, Freitag, 02.Dezember 2011, 14:12 Uhr
1. Schweine
Dagegen in bei uns Tschechien ist eine Sau auf Schritt und Tritt.