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Chronologie Hauen und Stechen ums Weiße Haus: Der Wahlkampf im Zeitstrahl

Beleidigungen, schlüpfrige Videos, Anschläge auf Wahlbüros und ein Schwächeanfall: Selten wurde ein amerikanischer Wahlkampf so aggressiv wie dieser. Ein Rückblick mit Videos auf Köpfe, Parolen, Treffer und Eigentore.

Stand: 07.11.2016

  • 29. Juli 2016

    29. Juli 2016

    Der Fight ist eröffnet

    Er steht als erster fest: Donald Trump, lange als chancenlos klassifizierter und doch zuletzt einziger Kandidat der Republikaner, ist seit dem 20. Juli offiziell nominierter Präsidentschaftskandidat 2016. Auf einem turbulenten Parteitag in Cleveland verweigerte ihm sein schärfster Konkurrent Ted Cruz die Gefolgschaft und produzierte so einen Eklat. Ende Juli wird in Philadelphia wie erwartet auch Hillary Clinton nominiert - mit breiter Mehrheit und der Unterstützung durch Präsident Obama und ihren schärfsten Partei-Rivalen Bernie Sanders.

  • 3. August 2016

    3. August 2016

    "Clinton-Bounce" und Fettnapf-Hopping

    Mit dem Parteitag macht Clinton in allen Umfragen einen Sprung nach vorne - was sie zum Teil auch ihrem Gegner verdankt. Donald Trump hat binnen weniger Tagen drei Fehlleistungen produziert: Russland zum Hackerangriff auf die Kandidatin aufgefordert, Clinton als "Teufelin" bezeichnet und die muslimische Mutter eines im Irak gefallenen US-Soldaten attackiert, deren Mann auf dem Parteitag der Demokraten für Clinton geworben hat. Das Rumoren in der republikanischen Partei wird lauter.

  • 12. August 2016
    Republican presidential candidate Donald Trump speaks at the Economic Club on Monday. | Bild: dpa-Bildfunk/Elaine Cromie

    12. August 2016

    It's the economy

    Endlich geht es um die Sache. Beide Kandidaten stellen ihre Wirtschaftsprogramme vor. Bei Trump im Fokus: Weniger Steuern für Wohlhabende und weniger Bürokratie. Clinton konzentriert sich auf die Schaffung von Arbeitsplätzen und verspricht höhere Mindestlöhne. In die Infrastruktur des Landes wollen beide investieren - mit welchem Geld, bleibt hier wie dort unklar. Für Europa wichtig: Beim Thema Freihandelsabkommen zeigt sich Clinton skeptisch, Trump ablehnend. Trump legt sich zudem mit China an. Sein Credo: Amerikanisierung, nicht Globalisierung.

  • 19. August 2016
    Stephan Bannon in einem Raum im Trump Tower | Bild: picture-alliance/dpa

    19. August 2016

    Trump "bereut" - und hat einen neuen Berater

    "Manchmal wählt man in der Hitze der Debatte und im Gespräch über eine Vielzahl von Problemen nicht die richtigen Worte oder sagt das Falsche. Das habe ich getan", so Donald Trump auf einer Kundgebung in Charlotte. Und: "Ich bereue das." Neu ist auch, dass Trump seine Rede nicht aus dem Stegreif hält, sondern vom Teleprompter abliest. Gut möglich, dass die ungewohnten Töne auf das Konto von Trumps neuem Team gehen, das ihn aus dem Umfragetief helfen soll. Dessen Kopf: der erzkonservative Medienexperten Stephen Bannon. Mehr Fairness im Wahlkampf ist von Bannon aber nicht zu erwarten.

  • 30. August 2016
    Donald Trump zu Besuch bei Mexikos Präsidenten Pena Nieto | Bild: picture-alliance/dpa

    30. August 2016

    Eigentor in Mexiko

    Mehr als einmal hat die Ex-Außenministerin ihrem Konkurrenten unter die Nase gerieben, wie wenig er von der Welt weiß. Der weiß dafür, wie er Schlagzeilen macht: Mit einem Besuch in Mexiko, jenem Land, dessen Einwohner er als Kriminelle beleidigt hatte und mit einer Mauer auf Distanz halten will. "Und Mexiko wird sie bezahlen", behauptet Trump unbeirrt auch nach dem Staatsbesuch - worauf Mexikos Präsident Peña Nieto twittert, davon könne keine Rede sein, und das habe er Trump unmissverständlich klargemacht. Aus Clintons Team hört man nur, sie habe keine Mexikoreise geplant.

  • 5. September 2016
    Hillary Clinton | Bild: picture-alliance/dpa

    5. September 2016

    Wahlkampf über den Wolken

    Wenn Donald Trump auf Tour geht, sind fast immer auch handverlesene Journalisten an Bord. In Clintons kleinem Privatjet war für die Presse kein Platz. Bis jetzt: "Willkommen in unserem großen Flugzeug", begrüßt die Kandidatin die Journalisten in einer 14 Jahre alten Boeing 737, die schon für Air Berlin in der Luft war. Ziel des Flugs: Das heftig umkämpfte Ohio, das die Demokraten am "Labor Day" mit größtmöglicher Mannschaft erobern wollen. Neben der Kandidatin und Vize Tim Kaine sind auch Clintons Gatte Bill, Obamas Vize Joe Biden und ihr Vorwahl-Rivale Bernie Sanders im Einsatz.

  • 6. September 2016
    Bernie Sanders | Bild: picture-alliance/dpa

    6. September 2016

    Der unsichtbare Dritte

    Am "Labor Day", dem amerikanischen Tag der Arbeit, steht er wieder auf der Bühne, zum ersten Mal seit dem Parteitag der Demokraten im Juli. Am nächsten Tag gleich nochmal. Bernie Sanders ruft, Hillary Clinton - seine erbittert bekämpfte Rivalin im Vorwahlkampf - sei die beste Wahl für Amerika. Clinton schätzt den Parteilinken Sanders so sehr wie Mottenkugeln im Dekolleté, doch sie braucht ihn: Sanders hat die Glaubwürdigkeit, die ihr fehlt, punktet bei Arbeitern und Jungwählern. Das Bündnis ist fragil - Fortsetzung garantiert ...

  • 11. September 2016

    11. September 2016

    Ein kurzer Zusammenbruch

    Bilder, die ihre Anhänger schockieren: Beim Verlassen einer Veranstaltung zum Jahrestag des 11. September schwankt Clinton, muss sich auf einen Pfeiler stützen, wird von Bodyguards ins Auto halb geschoben, halb gehoben. Was ist los mit der Kandidatin? Stunden später kommt sie lächelnd aus dem Apartment ihrer Tochter Chelsea. Wie es ihr geht? "Großartig, es ist ein schöner Tag in New York", sagte sie. Später wird bekannt, dass Clinton eine Lungenentzündung hat. Eine Reise nach Kalifornien sagt sie ab. Amerika spekuliert über ihren Gesundheitszustand. Nur einer hält sich zurück: Donald Trump

  • 18. September 2016

    18. September 2016

    Eine Bombe im Wahlkampf

    Ein Knall in Manhattan, 29 Verletzte. Stunden später noch eine Bombe in Form eines umgebauten Schnellkochtopfs, die zum Glück nicht hochgeht: Eine Woche nach dem Jahrestag von 9/11 ist das Trauma wieder da. Schon am nächsten Tag hat die Polizei einen Verdächtigen. Donald Trump ist schneller. Hart zurückschlagen solle Amerika, und: "Diese Angriffe konnte es nur geben, weil unser Einwanderungssystem extrem offen ist." Worte, die dem IS Rekrutierungshilfe geben - so Hillary Clinton, die "standhafte Führung in einer gefährlichen Welt" anmahnt. Die Nüchterne gegen den wild Entschlossenen ...

  • 26. September 2016

    26. September 2016

    Das erste Duell: Clash der Temperamente

    80 Millionen Zuschauer - mehr als in jedem anderen TV-Duell der US-Geschichte. Beide Kandidaten müssen etwas beweisen: Clinton, dass sie vertrauenswürdig ist und nach Jahren im Politbetrieb neue Ideen hat. Trump, dass er ein ernsthafter Präsident sein könnte. Beide scheitern. Doch Clinton trifft besser Trumps wunde Punkte: Sein unseriöses Geschäftsgebaren, seine Chauvinismen ("ein Mann, der Frauen als Schweine bezeichnet"). Trump behauptet, er habe das "bessere Temperament" - womit er zumindest die auf Twitter meistdiskutierte Aussage liefert. Punktsieger in den Umfragen: Clinton.

  • 4. Oktober 2016

    4. Oktober 2016

    Die Stellvertreter

    Gut eine Woche später müssen die Stellvertreter ran. Kein Quotenerfolg: Tim Kaine und Mike Pence sind weder besonders prominent noch charismatisch. Für Trump ist das Duell dennoch wichtig. Mit staatsmännischer Attitüde bemüht sich sein Vize Pence, die schlechte Performance seines Chefs auszubügeln, und distanziert sich von dessen Putin-Begeisterung. Allzuviel erfährt man nicht. Was schade ist: Trump ist 70, Clinton wird am 26. Oktober 69. Dass irgendwann ihre Ersatzleute ranmüssen, ist also nicht abwegig.

  • 7. Oktober 2016

    7. Oktober 2016

    Ein Griff zwischen die Beine

    "Ich könnte auf der 5th Avenue stehen und jemanden erschießen und würde trotzdem keine Wähler verlieren" (Donald Trump am 24. Januar). Viele Monate und noch mehr verbale Ausfälle lang schien es so, als hätte Trump recht. Jetzt bringt ihn ein elf Jahre altes Video in Bedrängnis. Im Bus eines TV-Moderators prahlt Donald Trump, was man so alles mit verheirateten Frauen tun könne, wenn man berühmt ist. Dieser Missgriff tut ihm selber weh: das Echo ist verheerend, Trump muss sich sich per Videobotschaft entschuldigen.

  • 10. Oktober 2016

    10. Oktober 2016

    Das zweite Duell: Showdown im Eiskeller

    Was die Kandidaten am anderen positiv fänden? Trump sagt: "Ihren Kampfgeist", Clinton "seine Kinder". Es ist das einzig Nette, das sich die Bewerber beim zweiten TV-Duell herauspressen. Trump, auf sein "Bus-Video" angesprochen, redet sich bemerkenswert plump heraus: "Ich hasse, was ich gesagt habe, aber es ist Umkleidekabinen-Gerede. Ich werde den IS besiegen." Clinton zeigt ihrem Gegner die kalte Schulter, was nicht zu ihrem Auftrag passt, menschliche Wärme zu zeigen. Eine Umfragung sieht Clinton danach vorn. Aber: Nur Frauen bewerten Clinton mit 50:38 Prozent besser, Männer Trump (46:30).

  • 16. Oktober 2016

    16. Oktober 2016

    Mehr Sex und eine neue Bombe

    In der Woche, nachdem Donald Trumps sexistisches Video publik wird, melden sich mehrere Frauen, die erklären, von Trump sexuell belästigt worden zu sein. Der Kandidat tut die Vorwürfe als "lächerlich" und "häßliche Lügen" ab und schickt seine Gattin Melania zum Interview. Am Sonntag zerstört ein Brandanschlag in North Carolina das dortige Parteibüro der Republikaner.

  • 17. Oktober 2016
    Aktivisten kritisieren bei einer Straßenperformance in New York den Einfluss von "Big Money" auf die Politik von Hillary Clinton | Bild: picture-alliance/dpa

    17. Oktober 2016

    Clintons Wikileaks-Problem

    Trump dominiert die Schlagzeilen, freilich anders als erhofft. Doch auch Clinton hat Ärger: Die Enthüllungsplattform Wikileaks stellt Dokumente ins Netz, die die Kandidatin kompromittieren - etwa das Protokoll einer Rede, die Clinton 2013 für 220.000 Dollar vor Goldman-Sachs-Bankern gehalten hat und die ganz anders klingt als ihre bankenkritischen Töne im Wahlkampf. Clinton hätte mehr als eine Gelegenheit, sich dazu zu äußern. Binnen drei Tagen bereist sie Michigan, Ohio, Florida und Nevada. Zu Wikileaks sagt sie nichts.

  • 19. Oktober 2016

    19. Oktober 2016

    Das dritte Duell: Trump probt den schlechten Verlierer

    Freundschaft wird das nicht mehr: Bei der dritten und letzten Debatte gibt es keinen Handschlag am Anfang und keinen am Ende. Aggressiv und angestrengt wischt Trump, der im konservativen Sender Fox keinen Heimvorteil genießt, alle Vorwürfe verächtlich vom Tisch. Rhetorisch geschickter Clinton, die auf Fragen nach den den Wikileaks-Enthüllungen über ihre Banken-Connections auf die angeblich russische Herkunft der Informationen verweist und Trump als "Marionette Putins" bezeichnet. Der bricht ein weiteres Tabu: Trump will sich nicht festlegen, ob er das Ergebnis der Wahl akzeptieren wird.

  • 25. Oktober 2016
    Hillary Clintons 69. Geburtstag | Bild: picture-alliance/dpa

    25. Oktober 2016

    Happy Birthday, Hillary!

    69. Geburtstag im Wahlkampf: Wie feiert man da? Am Vorabend besucht Hillary Clinton in Miami ein Konzert von Adele - einer "100-Prozent-Clinton-Anhängerin", so ihr Sprecher. Medien sind nicht zugelassen. Dafür verrät Clinton im spanischsprachigen Sender Univision ein Rezept für Schokoplätzchen. Die Moderatoren schenken ihr eine Flasche Tequila "für's letzte Jahr im siebten Jahrzehnt". Die Zahl hört Clinton ungern. Sichtlich lieber ist ihr am nächsten Tag ein Ständchen von Fans in Coconut Creek (ebenfalls Florida; Foto). Ihr Geburtstagwunsch? Vermutlich die 29 Wahlmänner des Swing States.

  • 28. Oktober 2016
    Hillary Clinton | Bild: picture-alliance/dpa/Shawn Thew

    28. Oktober 2016

    Das FBI und die Mails

    US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton hatte in ihrer Zeit als Außenministerin berufliche E-Mails über einen privaten Server abgewickelt. Die Bundespolizei FBI kündigt nun an, weitere E-Mails zu untersuchen, die aufgetaucht sind und vertrauliche Informationen enthalten könnten. Wie stark beeinflussen diese erneuten Ermittlungen die US-Wahl? Werden sie Clinton schaden? Auch FBI-Chef James Comey steht unter Druck. Ihm wird von manchen Seiten vorgeworfen, in den Wahlkampf einzugreifen. Clintons Gegner Donald Trump dagegen lobt die Entscheidung.

  • 1. November 2016

    1. November 2016

    Halloween der Kandidaten

    In einer Woche fällt die Entscheidung: Hillary Clinton oder Barack Obama? Dann gehen die US-Amerikaner an die Wahlurnen und der Kampf zwischen den Präsidentschaftskandidaten ist vorbei. Im Endspurt sind die Konterfeis der beiden aber noch allgegenwärtig - auch gestern an Halloween. Und nicht nur in den USA: In China waren zwei Gruselmasken besonders begehrt. Welche das wohl gewesen sein mögen...

  • 4. November 2016
    MelaniaTrump | Bild: picture-alliance/dpa/Peter Foley

    4. November 2016

    Melania an die Front

    Dürften nur die Männer in den USA wählen, würde Donald Trump in fünf Tagen mit großem Vorsprung gewählt werden. Doch bei den Frauen liegt Trump weit abgeschlagen hinter Hillary Clinton. Daher muss nun Melania Trump ran: Mit einem Solo-Auftritt im Wahlkampf. Ihr erster Versuch im Sommer war ja gnadenlos gescheitert, die Rede auf dem Parteitag der Republikaner zum Teil bei Michelle Obama abgekupfert. Jetzt spricht sie vor den "Soccer-Moms" in Philadelphia: Ihr Mann habe eine Zukunftsvision für Amerikas Frauen, Kinder und Familien. Und sie wolle als First Lady gegen Mobbing im Netz kämpfen.

  • 5. November 2016
    Bildmontage: Standbild aus dem Propagandavideo auf einem Tablet | Bild: Foto Tablet: Alexander Krauss; Standbild: xy

    5. November 2016

    Surrealer Wahlkampf-Endspurt

    Ein Oktoberfest ohne Alkohol und Schweinsbraten in der islamischen Republik Deutschland? Steht unmittelbar bevor - glaubt man einem bizarren Internet-Video aus den USA. Die Macher, die in einem anderen Video den Eiffelturm unter IS-Flagge zeigen, haben eine Mission: Sie wollen Hillary Clinton als Präsidentin verhindern. Zwar wird die US-Wahl nicht direkt erwähnt, die Diktion entspricht aber auffallend den Vorstellungen von Donald Trump, der zur gleichen Zeit in einer Rede erklärt: "Alles ist billiger und alles besser als das, was derzeit in Deutschland und anderen Ländern passiert."

  • 7. November 2016
    Das Wappen des Federal Bureau of Investigation (FBI) des US-Justizministeriums | Bild: picture-alliance/dpa

    7. November 2016

    Das FBI hebt den Daumen für Clinton

    Es sind gerade mal fünf Sätze, die FBI-Chef James Comey an den Kongress geschickt hat. Doch damit hat er den letzten Stunden des Wahlkampfes eine Adrenalin-Infusion gegeben. Comey schreibt: "FBI Ermittler haben rund um die Uhr gearbeitet ... und dabei alle emails an oder von Hillary Clinton untersucht, die aus ihrer Zeit als Außenministerin stammen." Fazit: es gibt kein belastendes Material gegen Clinton. Für viele Wähler kommt das zu spät, in etlichen Staaten haben die Wahllokale für "Early Voters" schon seit September geöffnet.


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