"Mit Christian Görlitz verbindet mich eine besonders wertvolle Zusammenarbeit und ich habe es sehr bedauert, ihn erst in den letzten Jahren seines Schaffens kennengelernt zu haben. Nach zwei gemeinsamen Fernsehfilmen war es uns endlich wieder gelungen, ihn von Hamburg nach München zu locken für MORIN, wo die Dreharbeiten im Sommer 2021 beginnen sollten. Zusammen mit dem Autor Hans-Ullrich Krause hatte Christian Görlitz über viele Monate bereits an dem Drehbuch gearbeitet.  

Es war ein intensiver und wie immer lehrreicher und bereichernder Prozess, wie Christian Görlitz sich mit der anspruchsvollen Geschichte von Hans-Ullrich Krause auseinandergesetzt, sie durchdrungen, ausgeleuchtet hat und sie sich schließlich als Regisseur anverwandeln konnte.

Seine Art, sich Themen zu nähern, Figuren zu befragen und sich regelrecht für sie zu begeistern, war ansteckend.  

Mit Klugheit, Weisheit, Neugier und Offenheit, klar in der Haltung und auch leidenschaftlich hat er schließlich inhaltliche und künstlerische Entscheidungen getroffen. Seinem Charme und seiner Überzeugungskraft konnte man sich nicht entziehen. Es ging immer um die Sache, um den Film und die daran Beteiligten.  
Seine plötzliche schwere Erkrankung war ein Schock, die Dreharbeiten wurden auf unbestimmt verschoben, voller Hoffnung haben wir auf ihn gewartet. Auch seine Gedanken blieben lange noch bei MORIN, denn ihm war es ernst mit dem Thema. Leider ist es nicht mehr dazu gekommen. 

Erst ein ganzes Jahr später war es möglich, den Faden wieder aufzunehmen, wofür ich unserem Autor Hans-Ullrich Krause, der Produzentin Monika Raebel und meiner Kollegin Birgit Titze dankbar bin. Der Regisseurin und Drehbuchautorin Almut Getto verdanken wir, dass sie mit ihrem eigenen Blick auf den Stoff, dem Projekt nicht nur neues Leben einhauchen konnte, sondern auch den gesellschaftlichen Veränderungen und technischen Entwicklungen, die sich allein innerhalb dieses einen Jahres vollzogen hatten, Rechnung trug und einen neuen, eigenen Film schaffen konnte. 

Christian Görlitz werde ich für immer in Erinnerung behalten als eine außergewöhnliche  Persönlichkeit, als  Vorbild und auch Lehrer, vor allem aber als einen bezaubernden Menschen."

BR-Redakteurin Claudia Simionescu