Bernstein-Waldschabe Dieses Tier ist keine Kakerlake!
Sie sieht aus wie eine Kakerlake, ist aber vollkommen harmlos: die Bernstein-Waldschabe. Warum es überhaupt keinen Grund gibt, den Schädlingsbekämpfer zu rufen und woran Sie den harmlosen Doppelgänger erkennen.
Die Bernstein-Waldschabe (Ectobius vittiventris) stammt ursprünglich aus Südeuropa, ist aber durch die steigenden Temperaturen immer häufiger auch nördlich der Alpen anzutreffen.
Woran erkenne ich eine Bernstein-Waldschabe?
Die Bernstein-Waldschabe ist schlank und wird maximal 14 mm groß. Ihre Fühler sind in etwa so lang wie ihr Körper. Das Problem: In Größe, Form und Farbe ähnelt die Bernstein-Waldschabe der Deutschen Schabe (Blattella germanica), die als Schädling gilt und oft als Kakerlake bezeichnet wird. Der auffälligste Unterschied zwischen den beiden ist das Halsschild: Bei der Bernstein-Waldschabe ist dieses sehr blass gefärbt und durchscheinend. Die Deutsche Schabe hat im Gegensatz dazu auf dem Halsschild zwei dunkle Längsstreifen. Zudem ist die Bernstein-Waldschabe auch tagsüber aktiv - ihr Doppelgänger ist dagegen nur nachtaktiv.
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Warum fliegen Bernstein-Waldschaben in Häuser und Wohnungen?
Natürlicherweise leben Bernstein-Waldschaben in niedrigen Gebüschen oder unter Blumentöpfen im Garten. Dabei werden sie manchmal jedoch angelockt durch künstliches Licht und so kann es sein, dass sie sich durch Fenster und Türen in Innenräume verirren. Sie können - im Gegensatz zur Deutschen Schabe - fliegen und geschickt klettern.
Ist die Bernstein-Waldschabe gefährlich?
Die gute Nachricht: Bernstein-Waldschaben sind für Menschen völlig harmlos. Sie sind auch keine Vorratsschädlinge, sondern ernähren sich ausschließlich von abgestorbenem Pflanzenmaterial. Deshalb verhungern oder vertrocknen die Tierchen auch innerhalb weniger Tage in Wohnungen. Bisher gehen Experten und Expertinnen davon aus, dass sie sich auch nur im Freien vermehren können.
Was tun gegen Bernstein-Waldschabe?
Wenn Sie also eine Bernstein-Waldschabe in Ihrer Wohnung finden, dann tragen Sie das Insekt einfach mit Hilfe eines Glases und eines Stücks Papier oder Karton wieder ins Freie oder bringen Sie Insektengitter an Fenstern und Türen an.
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Hören Sie hier in unserem Blaue Couch Podcast, wie Naturfilmer Jan Haft sich für einen Film auf die Suche nach einem ganz besonderen Schmetterling begab - dem Orangeroten Heufalter, der auch den Namen Regensburger Gelbling trägt:
https://www.ardaudiothek.de/episode/blaue-couch/jan-haft-naturfilmer-ueber-seine-bayerischen-wasserbueffel/bayern-1/12568005/